Was „super“ heißt, das muss ja wohl auch super sein, oder? Das glauben viele, die jetzt, animiert von reichlich raffinierter Werbung, zu Früchten, Samen, Pulvern und Kapseln greifen, die viel Genuss mit ganz besonders viel Gesundheitswirkung versprechen, also ganz einfach „super“ sind. Matcha, Goji oder Chia – das klingt ja auch viel spannender und exotischer als Apfel, Walnuss oder Himbeere. Tatsache ist: Die Werbung wirkt! Der Verkauf von sogenannten Superfood-Produkten brummt, obwohl es teuer ist. Aber tun wir uns damit auch wirklich etwas Gutes?
Wirkung von Superfoods nicht belegt
Superfood zeichnen sich tatsächlich meist durch einen hohen Gehalt an Nährstoffen aus. Deshalb werden Ihnen allerlei gesundheitsfördernde Eigenschaften nachgesagt. Das große Plus von Goji- oder Acai-Beeren sind angeblich die Antioxidantien, die in ihnen stecken, zum Beispiel Beta-Carotin und Vitamin C. In Superfoods sollen sie wahre Wunder bewirken. In Cremes halten sie angeblich die Hautalterung auf, außerdem sollen diese Stoffe gegen Stress helfen, und verschiedene Krankheiten vorbeugen können. Zudem sollen sie auch noch schlank machen. Das Problem nur: Nichts davon wurde bisher für die angeblichen Superfoods wirklich belegt.
Experten behaupten sogar, dass Chiasamen und Co. nicht mehr bieten als herkömmliche Getreide- und Gemüsesorten wie Leinsamen, Feldsalat, Brokkoli oder Blaubeeren. Vor allem, weil sie selten frisch, sondern meist getrocknet, als Extrakt oder Püree angeboten werden. Und bei dieser Verarbeitung gehen viele ihrer Vitalstoffe verloren.
Hohe Pestizidwerte in Superfoods gefunden
Tester von Ökotest haben Superfood-Produkte genauer unter die Lupe genommen. Das erschreckende Ergebnisse: 15 von 22 waren mangelhaft oder ungesund. Selbst als Bio-Ware überzeugten sie nur selten. In einer Sorte Gojibeeren wurden 16 verschiedene Pestizide oder Enterobakterien gefunden. Auch bei Chiasamen überschritten zwei Produkte die Höchstgrenze für Pestizidrückstände.
Na, wie „super“… dann doch lieber Äpfel, Walnüsse, Feldsalat, Blaubeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Leinsamen und Sonnenblumenkerne. Denn sie sind die günstige Alternative und wirklich „super“-gesund!
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