Wer Dinge befördern muss, benötigt nicht unbedingt einen Crafter oder Citan. Für dringende Arzneimittel oder Blutkonserven reicht ein schneller Kleinstlaster – wie etwa der Ford Fiesta Van Sport. Wir testeten den flotten Ford Transporter.
Ernsthaft, der Ford Fiesta Van soll ein Lieferwagen sein? Mit der Frontpartie vom dynamischen Fiesta ST und dem üppigen Dachspoiler vom selben Spender sieht der Ford Tuning-Exzess aus wie von der letzten Schneller-tiefer-härter-Messe entflohen. Zudem wartet der kleinste aller Ford Transporter mit 16-Zoll-Leichtmetallfelgen, einem Heckstoßfänger in Diffusor-Optik und in Wagenfarbe – Race-Rot Metallic für 400 Euro extra – gehaltene Außenspiegel. Zur Freude aller Beteiligten findet der Ford Fiesta Test auf Sportsitzen mit sattem Seitenhalt und einer Sitzheizung für 150 Euro Aufpreis statt. Das Führerhaus ist in praktischem, ansehnlich genarbtem grauem Kunststoff ausgekleidet, verziert von einigen Alu-Applikationen. Als hilfreich erwies sich ist die serienmäßige Frontscheibenheizung, während der optionale Tönnchen-Ascher im Fiesta Van unangenehm weit hinten zwischen den Sitzen residiert.
An Fahrspaß mangelt’s Ford Fiesta Van keinesfalls
Ein Ford Transporter hat aber wie alle sonstigen Nutzfahrzeuge vor allem zu fahren. Kurierdienste sind ja bekanntermaßen gerne schnell unterwegs, das wollen wir mit dem Ford Fiesta Van auch sein. Der 95 PS leistende 1.6 TDCi-Turbodiesel läuft kultiviert und bringt dank 200 Nm Drehmoment Fracht und Fahrer in 11,7 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Der flotten Fahrweise der Auslieferer ist das Sportfahrwerk vom Ford Nutzfahrzeug absolut dienlich; es verwandelt, so scheint es doch, Kurven kinderleicht in Geraden. Für Autobahnabschnitte ist die im Fiesta Van Sport stets anzutreffende Temporegelanlage praktisch, außerdem gibt’s beim Konkurrenten von VW Polo CityVan und Mini Clubvan für 50 Euro einen Geschwindigkeitsbegrenzer.
Ford Fiesta Test mit edler Ladung
Der Laderaum des Ford Fiesta Van bietet bei einer Länge von 129 cm bis zu 1.000 Liter Stauvolumen und 443 kg Nutzlast. Das reicht problemlos für vier gar recht großzügig abgemessene Kompletträder, die im verblechten Frachtabteil unter der mit 100 Euro zu Buche schlagenden Laderaumabdeckung verschwinden. Vier Verzurrösen und die vollflächige Bodenmatte aus Gummi gehören indes zum Standardumfang des neuen Fiesta Van. Eine robuste Trennwand aus Stahl mit aufgesetztem Gitter grenzt im Ford Lieferwagen Cockpit und Laderaum zugunsten der Lkw-Zulassung voneinander ab. Das alles und diverse zusätzliche Optionen steigerten den Testwagenpreis von 15.090 Euro für den Ford Fiesta Van Sport 1.6 TDCi auf 16.220 Euro. Einschließlich Mehrwertsteuer.
Ford Transporter bei aller Dynamik sehr ökonomisch
Beim Ford Fiesta Test sagte der geringe Verbrauch ebenso zu: Den NEFZ-Wert von 3,6 l/100 km erreichten wir zwar nicht, doch unterschritten trotz ambitionierter versuche die 4,5-Liter-Marke bei weitem. Kritik fing sich beim ladefreudigen Ford Fiesta Sport nur die Fünfgang-Handschaltung ein: Wohl präzise geführt und mit ergonomisch postiertem Schaltknauf gesegnet, leiden fünf Gänge heutzutage unterm unschönen Stigma des Billigen, des „das genügt doch“. Aber genau das wird dem schon üppig ausgerüsteten Fiesta Van Sport nicht gerecht. Ungeachtet dieses überschaubaren Mankos lautet der Rat für den Gang zum Ford Händler klar: Zugriff erteilt! Und wer den Ford Transporter privat nutzen möchte, sollte ebenfalls Spaß mit dem wieseligen Kleintransporter haben. Und sich etlicher Einladungen zu Umzügen erfreuen.