Was ist der Phänologische Kalender und welche Zeigerpflanzen gibt es?

Ein Phänologischer Kalender beinhaltet somit die regelmäßig wiederkehrenden Vorkommnisse in der Natur, wobei er sich dabei aber nicht auf ein festes Datum oder eine feste Zeitspanne bezieht, sondern auf den Zeitpunkt, wann das Ereignis auch tatsächlich auftritt. So kann zum Beispiel die Apfelblüte in einem Jahr im Mai sein, in einem anderen Jahr bereits Ende März. Eine allgemeingültige Regel kann daraus nicht abgeleitet werden, die Situation entsteht jedes Jahr auf's Neue.

Die zehn Jahreszeiten des Phänologischen Kalenders

Ein Phänologischer Kalender beinhaltet zehn phänologische Jahreszeiten, in welche sich die Vorkommnisse in der Natur einordnen lassen. Sogenannte Zeigerpflanzen sind charakteristisch für den Beginn oder das Ende dieser Zeiträume. Sie sind zu diesem Zeitpunkt besonders häufig zu sehen. Auch bestimmte Ereignisse in der Tierwelt lassen sich für die Datierung einbeziehen, zum Beispiel die Rückkehr der Zugvögel oder der erste Bienenflug.

  • Vorfrühling: Die erste Blüte der Haselnuss kennzeichnet den Beginn der ersten phonologischen Jahreszeit. Auch Schneeglöckchen und Winterjasmin sind zu sehen.
  • Erstfrühling: Im Erstfrühling blühen schon die ersten Beeren, nämlich Stachel- und Johannisbeere. Etwas später folgen dann Kirsche, und Ahorn. Auf den Feldern geht das Sommergetreide auf.
  • Vollfrühling: Sobald der Apfel und der Flieder blühen, ist vom Vollfrühling die Rede. Auf den Feldern sind die ersten Spitzen von Futterrüben und Kartoffeln zu sehen.
  • Frühsommer: Schwarzer Holunder ist eine typische Zeigerpflanze für den Frühsommer, der meist in den Juni fällt. An den frühen Getreidearten entstehen die ersten Ähren.
  • Hochsommer: Das reife Getreide und die Ernte zeigt den Hochsommer an. Im heimischen Garten erkennt man ihn an den reifen Johannisbeeren.
  • Spätsommer: Nach der Getreideernte beginnt der Spätsommer. Frühe Früchte an den Bäumen wie Frühbirne oder Frühapfel werden reif und das Heidekraut beginnt zu blühen.
  • Frühherbst: Die reife Haselnuss und die blühende Herbstzeitlose sind Indizien für den Frühherbst. Außerdem sind Birnen und Zwetschgen reif und werden geerntet.
  • Vollherbst: Walnüsse und Äpfel werden im Vollherbst reif. Augenfälligste Zeigerpflanzen sind hier auch die Obstbäume, denn diese verlieren bereits ihr Laub. Der Vollherbst ist die beste Jahreszeit, um das Wintergetreide auzusäen.
  • Spätherbst: Die Wildbäume verlieren ihr Laub im phonologischen Spätherbst. Die Temperaturen sinken stark ab, die Arbeit im Garten und auf dem Feld wird eingestellt.
  • Winterruhe: Die Winterruhe tritt ein, wenn die Bäume ihr Laub verloren haben und über die vergleichsweise lange Zeit von etwa drei Monaten neue Kraft schöpfen. (Zum Vergleich: Die anderen phänologischen Jahreszeiten dauern von circa 20-40 Tagen).

Praktische Anwendung des Kalenders

Ein Phänologischer Kalender ist hilfreich, wenn man unsicher ist, wann im eigenen Garten die beste Zeit ist, etwas Bestimmtes anzupflanzen oder auszusäen. Die Packungsangabe „beste Saatzeit Ende April“ gibt nur einen ungefähren Anhaltspunkt, da sich der Zeitraum durch spezielle Witterungsverhältnisse nach vorne oder hinten verschieben kann.

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Eine Meinung

  1. Vielen Dank für Ihre sehr informative Webseite zum Thema Phänologie.

    Da ich Hobbygärtner bin, habe ich mehr über Phaenologie gelesen. Da ich schon beruflich mit IT zu tun habe, habe ich beides kombiniert und basierend auf den Daten des DWD einen phänologischen Kalender auf meiner Webseite http://phenocal.chira.de entwickelt.

    Ich verfolge damit keine kommerziellen Interessen. Die Webseite ist frei nutzbar und frei von Werbebannern. Eventuell wäre es für Sie von Interesse den Kalender in Ihre Linktipps aufzunehmen.

    Viele Grüße

    Michael Roux

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