Warum bekommen Mädchen bessere Schulnoten?

Warum bekommen Mädchen bessere Schulnoten?

Jungen gelten in der Schule als durchsetzungsfähiger als Mädchen. Sie geben gerne den Ton an. Aber bei den Schulnoten sind die Mädchen vorn und Jungs oft die Klassenkasper. Woran liegt das? Sind Mädchen etwa klüger als Jungen? Die Ursachen liegen oft schon im Elternhaus.

In Grundschulen gibt es fast nur Lehrerinnen

Insbesondere Kinder aus zerrütteten Beziehungen weisen Defizite in der Erziehung auf. Jungen, die bei alleinerziehenden Müttern aufwachsen sind dabei doppelt benachteiligt. Es fehlt der Vater sowohl als Erzieher, als auch als Vorbild und Leitfigur. Diese Jungen kennen Männer meist nur als Busfahrer, Polizisten oder Hausmeister. Der erzieherische Einfluss von Männern bleibt dementsprechend gering und die Vorbildfunktion beschränkt sich auf den Dienstleistungsektor. Im Kindergarten trifft so ein Junge meist nur auf weibliche Erzieherinnen und auch in der Grundschule sieht es nicht besser aus. Auch hier sind überwiegend weibliche Lehrkräfte im Einsatz. Da die Mütter sich nicht optimal in das Gefühlsleben ihrer Söhne hineinversetzen können und auch kaum andere Männer als Vorbild fungieren, fühlen sich Jungs oft alleingelassen. In der Folge leidet ihr Selbstbewusstsein und das wird häufig durch auffälliges Verhalten in der Schule kompensiert. In der Grundschule kommt hinzu, dass die Mädchen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung meist etwas weiter sind und sich daher im Unterricht disziplinierter Verhalten. Die Lehrerinnen richten ihren Unterricht daher gerne auf die Mädchen aus. Die noch verspielteren Jungen haben das Nachsehen. Die Jungen, die naturgemäß gerne cool und hart wirken möchten, aber mangels erwachsener Männer in ihrem Umfeld keine Vergleichsmöglichkeit haben, schießen oft übers Ziel hinaus und werden so zu Störfaktoren im Unterricht. Das Resultat sind schlechte Schulnoten.

Ein Buch setzt sich mit der Problematik auseinander

Der Pädagoge Frank Beuster hat sich in seinem Buch „Die Jungenkatastrophe“ (Rowohlt-Verlag, 352 Seiten) mit der Thematik auseinandergesetzt. Neben ausführlicher Analyse liefert er auch Lösungsvorschläge und Denkanstöße. Überforderte Eltern aber auch Lehrer finden Ideen wie man Jungen auf kreative Art ansprechen kann, um ihr Selbstbewusstsein zu verbessern und Leistungsbereitschaft zu wecken. Mentale Stärkung steht dabei im Vordergrund.

Bildquelle: Thinkstock, 510290365, iStock, WaldemarMilz

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