Waldorf ? ein Kindergartenkonzept, oder?

Ich will hier mal ein paar Worte zum Waldorfkindergarten
loswerden, den ich meinen Kindern immerhin vier Jahre lang zugemutet habe.
Abgrenzen hiervon muss man die Waldorfschule. Dazu könnte man noch mehr sagen.
Vielleicht schreibe ich ein andermal darüber. Für heute nur soviel:
Waldorfkindergarten vielleicht, aber Waldorfschule niemals!!

Das Konzept des Waldorfkindergartens geht zurück auf die
Lehren des Rudolf Steiner, dem Begründer der Anthroposophie. Steiner hat,
ähnlich wie zB Hubbard eine komplette Lebenswelt aus dem Hut gezaubert. Zu
jedem Lebensabschnitt, zu jeder Frage menschlichen Daseins hat sich Herr
Steiner unumstößliche Weisheiten überlegt. Und ähnlich wie Hubbard und seine
Scientology-Lehren sind auch Steiners Thesen wissenschaftlich nicht begründbar
und daher auch nicht zu widerlegen. Versteht man die Lehren des Steiner nicht,
dann „ist man noch nicht so weit.“

Gut, dieser Steiner also war der erste Schulleiter einer
nach seinen Lehren durch den Direktor der Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik 1919
gegründeten Schule.  Aus den zugrundeliegenden
Bildungsideen, wenn man sie denn so nennen will (was man wirklich nicht muss),
wurde nach seinem Tode das Konzept der Waldorfkindergärten entwickelt.

Da Steiner der Auffassung war, dass sich der menschliche
Geist erst ab dem 14. Lebensjahr entwickelte, kommt es im Kindergarten nicht
auf die Förderung des kindlichen Intellekts an. Vielmehr will man die Kinder
weitestgehend in Ruhe aufwachsen lassen, ihnen Zeit geben, sich Blumen und
Bäume sehr genau zu betrachten. Das auffälligste am Waldorfkonzept ist dabei
zunächst der feste Ablauf, der jeden Tag, aber auch den Jahreslauf betrifft.
Feste, von denen Sie mit Sicherheit noch nichts gehört haben, werden mit
Gesängen und Tänzen gefeiert, als würden Weihnachten und Ostern auf einen Tag
fallen.

Den meisten Kindern wird es in einer solchen Einrichtung
sehr schnell langweilig. Schließlich erfolgt keine intellektuelle Förderung. Laut
Steiner soll sich nur der Leib entwickeln. Im Übrigen müssen die Erfahrungen,
die die Kinder in einem früheren Leben gemacht haben, erstmal verarbeitet
werden.

Durch die aufkommende Langeweile lässt sich recht häufig
aggressives Verhalten der Kinder untereinander beobachten. Die fehlende
Förderung ist auch immer wieder Hauptkritikpunkt der Eltern, die in der Regel
nicht die theoretischen Hintergründe des Waldorfkonzeptes kennen.

Rein rechtlich ist praktisch jeder Waldorfkindergarten eine
Elterninitiative, also ein eingetragener Verein.  Es werden also neben den Kindergartenbeiträgen
teils erhebliche zusätzliche Elternbeiträge erhoben. Darüber hinaus müssen sich
die Eltern als pädagogische und sonstige Handlanger verdingen. Besonders
beliebt sind auch die regelmäßig stattfindenden Arbeitstage, an denen Eltern
beispielsweise den Sandkastensand austauschen, die Regenrinnen säubern, den
Gruppenraum renovieren und sonstige haustechnische und –wirtschaftliche Aufgaben
erledigen.

Eltern, die ihre Kinder in den Waldorfkindergarten schicken,
sind höchst unterschiedlich motiviert. Da gibt es den Müslifresser, für den nix
anderes in Frage kommt (Musse verstehn, Du), aber auch den Unternehmer, der in
seiner Haifischwelt lebend, glaubt, er täte seinem Kind etwas Gutes, wenn er es
in den Schutzraum der Zwerge und Trolle und selbst gebackenem Dinkelbrot
schickt. Die Elternstruktur ist also durchaus explosiv durchmischt.

Die rechtliche Organisation als Elterninitiative führt
darüber hinaus zu dem schwierigen Umstand, dass sich jedes Vereinsmitglied
irgendwie als Chef empfindet. Das kennen Sie vielleicht aus dem
Kaninchenzüchterverein… Diese stets lautstark ihr Ego vor sich hertragenden
Eltern, die allerdings über 90 % der gesamten Elternschaft ausmachen, sorgen
bisweilen sogar dafür, dass sich vakante Erzieherinnenstellen nur schwer
besetzen lassen. Wer will da schon arbeiten?

Mobbing ungeliebter Mitglieder, aber auch Erzieherinnen ist
an der Tagesordnung. Dabei helfen dann auch gerne sog. WaldorfexpertInnen aus
anderen Einrichtungen, die Lesezirkel und Bastelkreise oder Eurhythmie
veranstalten und dabei die weiteren Lehren des Steiner, insbesondere diejenigen
„zur Erlangung von Kenntnissen der höheren Welten“ verbreiten.

Wenn heutzutage Innovationen im Bereich der frühkindlichen
Bildung gefordert werden, wenn auch die Betreuung der Unter-Dreijährigen stark
zunehmen soll; und all dies mit dem Ziel, den Kindern zum einen Wissen zu
vermitteln und zum anderen eine bessere Sozialisation unter anderem als
Kriminalitätsprevention zu gewährleisten. Dann denkt dabei nicht über den
Waldorfkindergarten nach. Denn dies ist nicht im Entferntesten seine
Zielrichtung. Leider.

Dort wird man allerdings zur Erlangung von Fördergeldern
(Waldorfkindergärten sind in der Regel klamm; die Initiativen sog. Arme Träger)
jederzeit Gegenteiliges behaupten.

56 Meinungen

  1. Hoffentlich kommen Sie für dieses Artikel nicht auf die Inquisitionsliste derer von Dornach!Vielleicht noch hinzuzufügen, daß die Steiner-Jünger eine Sekte sind, die sich ganz bewußt in esoterische Worthülsen hüllen, damit ihre Kinder sich nur zu ihresgleichen flüchten können, wenn es Ihnen schlecht geht – kein anderer würde sie verstehen. Insofern erachte ich den Scientology-Vergleich als gerechtfertigt! Andererseits sind dieselben Herrschaften, die genaugenommen eine eigene Elite -manche sagen auch: Rasse- der besseren Menschen heranzüchten wollen, plötzlich ganz weltlich, wenn es darum geht, öffentliche Gelder für ihre weltanschaulichen Kindergärten zu akquirieren. Da will man plötzlich in Kindergartenbedarfspläne aufgenommen werden, selbstverständlich mit allen Rechten aber ohne jegliche Verpflichtungen. Und dafür mobilisiert man auch die Stimme des Pöbels – denn selbst wenn der die Lehre gar nicht versteht/verstehen soll/darf, so ist doch „Waldorf“ automatich etwas Gutes, ähnlich wie „Bio“ oder „Mercedes“. Da muß man ja für unterschreiben, wenn man das Papier hingehalten bekommt. Ansonsten: Gut beobachtet! MR PS: Auch ich bin noch nicht weit genug.

  2. Wie schon im Artikel bemerkt, muss man stark differenzieren zwischen Waldorfkigas und den anderen strenger anthroposophischen Einrichtungen, beginnend mit der entsprechenden Schule. Insofern ist der Kiga noch akzeptabel, wenn man selber die Defizite ausgleicht. Aber insgesamt geht´s schon sehr stark Richtung Ideologisierung. Man muss sehen, dass man rechtzeitig wieder aussteigt!

  3. Dieter, was willst Du uns sagen? Dass Du dich heute bemüßigt gefühlt hast, die Hasskappe aufzusetzen und mal so richtig gegen die Müslifresserfraktion und ihre hermetisch abgeriegelte Traumwelt anzuschreiben? Hey, es gibt ’ne Menge möglicher und berechtigter Kritik an Waldorf*. Aber das was Du hier so schreibst und vor allem wie Du es schreibst, sorry.. Geht ja gar nicht.

  4. Nun, mein lieber Herr Wepper!Was ich hier geschrieben habe, würde ich jederzeit beeiden, denn es entspricht hundertprozentig dem Erlebten. Ich gebe Ihnen insofern Recht, als man noch viel mehr zum Thema schreiben könnte. Dafür wäre das Blogformat aber allenfalls im Sinne einer Forsetzungsgeschichte geeignet.Vielleicht mache ich sowas tatsächlich mal, wenn das Interesse noch steigt. Denn ich habe viele, wirklich viele Erfahrungen mit dieser Lebensanschauung!Und wenn Ihnen der Ton bzw. Stil nicht gefällt. Tja, sorry. But I don´t care…

  5. Hallo,ich selbst war in einem Waldorfkindergarten. Tja und ich war in einben Kindergarten der AWO und habe dort 3 Wochen Praktikum gemacht. Ich sage also einfach mal, dass ich ein wenig vergleichen kann. Natürlich kann ich mich an meine Zeit im Kindergarten nicht mehr richtig erinnern, aber etwas ist schon hängen geblieben :)Also erstmal kann ich sagen, beide „Systeme“ haben ihre Macken. Der staatliche Kindergarten (ich nenn’s jetzt einfach mal so) kam mir eher vor wie eine „Beschäftigungsanstalt“, es schien mir eher darum zu gehen, die Kinder über die Zeit zu bringen. Mit manchen Kindern hatte ich damals wirklich Mitleid, weil ich bei diesen einfach ein großes Potential an Intelligenz, Wissbegierde etc. festgestellt habe, aber dieses wurde überhaupt nicht gefördert. Ich hatte auch Mitleid mit diesen Kindern, weil es in dem Kindergarten viele sehr schwierige Kinder gab, die die schwächeren stark unterdrückten. Also wer seinen Kindern etwas gutes tun will, sollte sie nicht in einen städtischen Kindergarten schicken. Ich habe gehört, dass bei uns im Ort zumindest die kirchlichen Kindergärten besser wären. Naja, back2topic. Von dieser frühkindlichen Förderung wie sie ja in fast allen deutschen Kindergärten mittlerweile praktiziert wird halte ich nicht so viel.Meine Kritik am Waldorfkindergarten ist auch hier im Text schon ein wenig angeklungen. Der KiGa kommt einem ein wenig „Mittelalterlich“ vor. Also Wörter wie „Fernseh“ oder sonstige „böse“ Medien werden dort nicht in den Mund genommen. Meiner Meinung nach ein fataler Fehler, denn Medienkompetenz ist unabdingbar in unserer heutigen Gesellschaft. Ich selbst habe es an mir erlebt, dass in meiner Kindheit ein Fernseher etwas ganz besonderes war (->weil Tabu Thema), also nutzte ich jede Chance um Fernseh zu schauen und hab mir jeden scheiss reingezogen.Viele Grüße,Robert

  6. Tja, Robert. Wenn Du Deinen Kommentar liest, stellst Du bestimmt selbst fest, dass der keine klare Richtung hat. Ein typisches Waldorfproblem…

  7. Guter Text!!! Sowohl vom Inhalt als auch vom Stil, man merkt, was gesagt werden soll, aber es artet nicht in unsachliche Beschimpfungen aus. Wenn ein entsprechender Artikel über entsprechende Schulen folgen sollte würde ich mich freuen. Aber wenn ich mir noch eine Frage gestatten darf, warum haben Sie Ihren Kindern diesen Kindergarten denn „zugemutet“?

  8. @Lady: Entschuldigen Sie die späte Antwort.Ihre Frage ist natürlich berechtigt. Die Antwort ist eigentlich recht simpel. Zunächst bekommen Sie natürlich erstmal nicht viel vom eigentlichen Ablauf mit. Alle sind oberflächlich freundlich und man sonnt sich auch eine ganze Weile in seinem eigenen Gutmenschentum. Wenn dann nach etwa einem Jahr die Zweifel an der Richtigkeit der getroffenen Entscheidung immer größer werden, muss man bei etwaigen Entscheidungen berücksichtigen, dass sich die Kinder ihr Umfeld geschaffen haben, Freundschaften entstanden sind.Sicher haben wir lange und immer wieder diskutiert, ob ein Wechsel des Kindergartens nicht perspektivisch der richtigere Weg wäre. Und nach der „reinen Lehre“ müsste man sicher zu diesem Ergebnis kommen. Letztendlich waren wir inkonsequent und haben uns lediglich dazu entschlossen, die mangelnde Förderung im Kindergarten durch eigene Aktivitäten auszugleichen. In diesem frühen Entwicklungsstadium geht das noch, wenn man selber dazu in der Lage ist.Vor diesem Hintergrund verstehen Sie jetzt auch sicher den Satz „Waldorfkindergarten vielleicht, aber Waldorfschule niemals!!“ aus meinem obigen Artikel besser.

  9. Es wird Zeit, daß allgemein bekannt wird, daß diese Anstalten sich auf die Geisteshaltung des notorischen Antisemiten Steiner berufen. Es ist doch naiv, ihnen zu glauben, wenn sie behaupten, daß der Steinersche Unsinn „zu keiner Zeit“ Inhalt des Unterrichts sei. Diese faschistoide und esoterische Geisteshaltung sickert auch so in die Hirne der armen Kinder ein. Erzeugt mehr Blogs gegen diese Sekte! Diskutiert in Foren!

  10. Lieber Herr Petereit,fand ihren Text sehr tröstlich und ihre Kritik gut auf den Punkt gebracht. Köstlich, wie sie diese Elternmischung beschreiben, so erlebe ich das auch. Leider haben wir den Absprung nicht rechtzeitig geschafft, auch das haben sie ja gut beschrieben: man braucht ein Jahr um richtig zu kapieren, dann möchte man das Kind seinem Umfeld nicht entreißen, es gibt ja auch immer ein paar „Highlights“ und dann denkt man, man hat es ja bald hinter sich.Und die staatlichen Einrichtungen sind ja auch nicht immer das Gelbe vom Ei.Wie ich das letzte Jahr im Waldorfkindergarten überstehen werde, frage ich mich zur Zeit, und versuche mir meinen Frust von der Seele zu schreiben.Ihre Erfahrungen mit der Waldorfschule fände ich auch sehr spannend, wir waren ja fast geneigt, weil es hieß, die Schule sei anders, professioneller als der Kindergarten, aber daran glauben wir inzwischen nicht mehr.Herzliche Grüße!neukoellnermaus

  11. Nun ja, gut gebrüllt. Das liest sich süffig und schmissig und viele Wadorfeltern werden sich in der ein oder anderen Zeile wiederfinden. Doch der Beitrag ist im Kern unsachlich. Ich bin selbst Waldorfelternteil im Kindergarten und ja sogar im Vorstand! IchIch fühle mich weder als Müsslifresser noch als Unternehmer im Haifischbecken sondern in erster Linie als Mensch. Ich bin auch kein besserer Mensch und Gut-Menschen sind mir genauso suspekt wie die Alles-klar-Fraktion.Richtig ist, es gibt viel Diskussionsbedarf über Waldorf. Richtig, je nach Einrichtung und Beteiligten gibt es mehr oder weniger Konflikte.Richtig ist, Waldorf muss in Teilen zeigen, dass eine Dynamisierung der eigenen Postionen möglich ist.Darüber kann man diskutieren und nachdenken. Es lohnt!Polemik lohnt nicht.

  12. @Justus: Der Beitrag ist weder an der Oberfläche noch im Kern unsachlich. Er ist sogar zutiefst sachlich, da er vier Jahre des hautnahen Erlebens in ein paar kurze Absätze kleidet. Insofern ist er ein Stück weit oberflächlich, aber ich kann Ihnen versichern, dass diese Oberflächlichkeit nur zum Besten der Waldorffraktion ist, denn wenn ich erst in die Tiefe gegangen wäre….Im Übrigen dürfte klar sein, dass es zwischen dem Müslifresser und dem Haifisch weitere Facetten gibt. Dies ergibt sich meines Erachtens von selbst. Insofern ist Ihre Kritik oberflächlich (aber nicht Waldorfuntypisch..).

  13. Lieber Herr Petereit,sachlich bedeutet für mich immer noch, dass man sich nüchtern mit den Dingen auseinandersetzt. Das aber vermisse ich. Dass Sie die Sachlichkeit ihres Arikels aus ihren vierjährigen Erfahrungen herleiten, ist jawohl keine stringente Herleitgung, oder? Ihr Beitrag bezieht ja gerade seinen Reiz und seinen Charme aus dieser sprachlichen und inhaltlichen Schärfe, die immer auch mit einer „Unschärfe“ einhergeht.Auch ich bin nicht mit allem an den Waldis einverstanden. Auch ich bin der Meinung, es gibt vieles – auch sehr kritisch zu hinterfragen.Das tun Sie leider nicht. Ich bin zum Beispiel, wohl wie Sie der Meinung, dass die Waldorfpädagoik eine Antwort auf die neueren Erkenntnisse über die frühkindlichen Entwicklungsprozesse schuldg ist. Hierüber wird und muss debatiert werden! Da ist Waldorf in einer Bringschuld und manche Steiner-Fundis in einem nicht hinnehmbaren Erklärungsnotstand. Aber daraus pauschal – wie Sie es tun – den Vorwurf zu erheben, in einem Waldorfkindergarten würde die intellektuelle Entwicklung der Kinder nicht gefördert, ist einfach nicht zutreffend Meine/unsere Erfahrung ist vielmehr, dass eine -entschuldigen Sie bitte das Wort- „ganzheitliche“ Förderung stattfindet. Auch des Intellekts, zumindest in unserem Kindergarten. Ich finde es sehr bemerkenswert, wie Sie sich über den Tages- und Jahresrhythmus äußern. Es ist mitnichten eine Erkenntnis Rudlof Steiners oder der „Waldorfpädagogik“, dass Rhythmen und Abläufe sich positiv auf die kindliche Entwicklung auswirken. Dieses, nennen wir es „Konzept“ finden Sie in vielen Pdagogiken und ich habe es in gleicher „Strenge“ in einem evangelischen Kindergarten erlebt. Wohltunend und mit einem Sinn für die individuelle und kulturelle Bedeutung von Festen und Gemeinschaft. Feiern muss man lernen. Ebenso das Vororten von Wegmarken oder von Jahreszeiten. Ich finde, da schlägt uns auf der anderen Seite in unserer Gesellschaft sehr viel „Armut“ auf diesem Gebiet entgegen. Da ist mir dann der Waldi-Ansatz doch lieber, die Kinder heranzuführen. Übrigens: Laneweile und Argressivtät sind mir noch nicht in nennens- oder bemerkenswerter Weise untergekommen.Gänzlich stört mich jedoch, dass Sie sich als Eltern in die Rolle des „Handlangers“ setzen. Da stellen Sie sich doch kein gutes Zeugnis aus. Um was geht es denn: Als Elternteil verstehe ich mich nie als „Handlanger“. Ich bin Interessenvertreter, Sachwalter meines Kindes. Ich gebe mein Kind nie irgendwo in eine pädagoische Verwahranstalt sondern bin immer Erziehungspartner. Mündig genug meine Meinung klar und deutlich zu artikulieren. Egal ob mein Kind nun bei den Walis, bei der Stadt oder sonst wo ist. Und genau deswegen muss es einen produktiven (!) Diskurs zwischen Eltern und Erziehern geben. Und den gibt es, klar deutlich mitunter scharf. Das Wort „Handlanger“ ist für mich eine Kapitulationserklärung.

  14. @Justus: Nur kurz, da Sie mich nicht und ich Sie nicht überzeugen werde(n). In einem Blog setzt man sich nicht „nüchtern“ mit Dingen auseinander. Ein Blog ist gefärbt von der persönlichen Meinung und dem Erlebten des Bloggenden. Die Sachlichkeit ist aber nicht durch Formulierungen in Frage gestellt. Man kann auch sachlich richtigen Fakten eine Stimmung mitgeben.Soweit in Ihrem Kiga eine intellektuelle Förderung stattfindet, ist das zwar zu begrüßen, stellt Ihre Einrichtung aber außerhalb des Steinerschen Ansatzes. Insoweit sind Sie kein Waldorfkiga mehr. Zum Glück, möchte ich hinzufügen.Was den Tages-, Jahres- und sonstigen Rhythmus betrifft haben Sie erst einmal Recht mit der Feststellung, dass feste Abläufe gut sind für die kindliche Entwicklung. Bei Waldi werden aber Feste im Jahresverlauf gefeiert von denen Otto Normalbürger sein Lebtag noch nie gehört hat. Mit anderen Worten: Da wird übertrieben! Auf den Vorwurf der Zelebrierung heidnischer Bräuche gehe ich dabei noch nicht einmal ein…Langeweile und Agression zeigen sich beim Hingucken. Tun Sie das hinreichend? Fragen Sie auch mal ein paar Kinder, ob sie gern in den Waldo gehen.Sorry, aber anders als Handlangerdienste kann ich nicht bezeichnen, was von den Eltern eingefordert wird. Es findet ja nicht das Bitten um Hilfe statt, sondern die Waldo-Legitimierten stellen klare Forderungen auf. Und wenn ich die Dachrinne vom Laub befreien muss, ist das für mich auch nicht unter die Funktion „Sachwalter meines Kindes“ zu subsumieren.

  15. an Justus:Ich lese gerade ein sehr interessantes Buch mit dem Titel „Wie man mit Fundamentalisten diskutiert“. Man könnte meinen, Sie kämen darin vor: Ihre gesamte „Argumentations“weise ist darin aber bis ins Detail beschrieben. Leider ist es ja immer so, daß die Steiner-Jünger (die ja gar nicht zugeben, daß sie dem Geschwurbel des Herrn Steiner heute noch anhängen, aber nach welchen Kriterien werden heute noch die Kinder in der Waldorfschulklasse plaziert? Richtig!) erst einen winzigen Schritt auf den Gesprächspartner zugehen und dann das AAAAber (mit vielen großen A am Anfang) kommt, stets mit dem Ziel, daß sich der Gesprächspartner nachher als Vollidiot vorkommen soll: Allein die Steinersche Kunstsprache, die bereits esoterisch (im Sinne von: nur für Eingeweihte verstehbar) angelegt ist und in die sich die Steiner-Jünger in derartigen Situationen immer flüchten, um eine Diskussion schon allein durch Nichtvorhandensein einer Verständnisbasis zu unterbinden – eine Verhaltensweise, die gerne und bewußt in Situationen angewendet wird, wenn jemand davon ausgeht, schnell berechtigt in die Defensive zu geraten – schöne Beispiele findet man immer wieder mal bei Politikern, die sich plötzlich nicht mehr mit Journalisten unterhalten können, weil sie in einer unverständlichen anheben zu reden. (Ich erhebe keinen Anspruch auf grammatische Korrektheit des vorhergehenden Satzes(?) – möglicherweise fehlt ein Prädikat)Ansonsten hat Herr Petereit in seinem vorherigen Beitrag vieles Richtige gesagt. Wie sagte doch der saarländische Philosoph Heinz Becker über die Waldorfschüler: „Ja gut, wenn er später mol nix vorhot!“

  16. Lieber Herr Petereit,ich bin angehende „Waldi“- Erzieherin :-))Ich hab auch schon Erfahrung mit seltsam anmutenden „ober“ -Waldis gemacht. Es gibt welche, die wissens besser, und andere, die gar keine Ahnung haben. Sicher ist man da sauer, man vertraut ja schließlich dem Erzieher sein kleines schutzloses Kind an, und hofft, dass aus ihm das möglichst beste wird. Aber letzten endes kann jeder Kindergarten der falsch sein. Es ist ganz egal ob Waldorf, oder nicht. Gemein ist jedoch in dieser gekränktheit jeden Waldorfkindergarten zu verschmähen. W. Kigas sind freie Kindergärten, die Eltern gründen sie und entscheiden über das Konzept und die Umsetzung der Steiner- Lehren. Man muß sich seinen Kiga also immer genau anschauen und sich vorher überlegen, ob man mit seiner Philosophie konform gehen will.Ich glaube, sie haben einfach nur Pech gehabt. Aber, dass kann einem überall passieren.Ich habe mich für die Anthroposophie entschieden, weil meine Erfahrungen in staatlichen Einrichtungen teilweise sogar grausam waren. Es gibt eine Menge Erzieherinnen, die denselben weg gemacht haben, weil sie die Erziehung an staatlichen Einrichtungen nicht mit sich selbst vereinbaren konnten.Genaugenommen haben sie also Glück gehabt, dass ihr Kind nicht in solche Einflüsse geraten ist. Seien sie froh!Stellen sie sich lieber mal vor, sie könnten von sich sagen, „Mein Papa hat die Dachrinne von meinem Kindergarten sauber gemacht“.Denn, allein darum geht es hierbei!

  17. Liebe angehende Waldi-Erzieherin, ich bin zwar nicht der Herr Petereit, aber fühle mich trotzdem bemüßigt, einen Kommentar abzugeben: Zuerst einmal etwas ganz abseits der eigentlichen Sache: Ist es der kindlichen Entwicklung eigentlich zuträglich, alles unverständlich abzukürzen? Waldi, Spieli, Kindi und so weiter. Aber zur Sache: Natürlich kann jeder Kindergarten der Falsche sein – da haben Sie recht. Gerade bei Walsdorfkindergärten ist diese Gefahr bereits systemimmanent, was bei nicht weltanschaulich gebundenen -und selbstverständlich ist der Waldorfkindergarten ein weltanschaulicher!- Kindergärten eben nicht der Fall ist. Beispiel gefällig: Mein Kind hat zwei Beine, ist also offensichtlich kein Pilz und möchte gewiß auch nicht als solcher behandelt werden. Das ist eine Sache.Eine andere Sache ist die, daß die Waldorfvereine üblicherweise eben nicht als freie Träger ohne Ansprüche agieren: Sie gehen generell recht offensiv vor und beantragen öffentliche Mittel, verklagen Städte und Kreise darauf, sind aber nicht bereit, irgendwelche Pflichten zu übernehmen. > Man muß sich seinen Kiga also immer genau > anschauen und sich vorher überlegen, ob man mit> seiner Philosophie konform gehen will.Über die „Philosophie“ Steiners, seine kruden Rassegedanken, sein esoterisch-diabolisches Gedankengut sollte man sich allerdings wirklich Gedanken machen. Leider leider wird darüber in Infoveranstaltungen der Waldorfträger nichts gesagt, aus gutem Grund, wie ich meine. Werden Sie eigentlich während Ihrer Ausbildung darüber aufgeklärt? Oder muß man dazu erst höhere bzw. tiefere Stufen der Erkenntnis erreicht haben? Und zu guter Letzt: Nein, ich möchte nicht, daß mein Kind von seime Vater hauptsächlich in Erinnerung hat, daß er die Regenrinne im Waldi so toll geputzt hat. Ich möchte mein Kind auch nicht in die Lage versetzten beseelt niedrige Tätigkeiten ausführen zu können. Da habe ich einen anderen Vater-Ehrgeiz. Aber ich gebe Ihnen in Einem Recht: Meine Erfahrungen mit dem lokalen Waldorf-Verein legen tatsächlich nahe, daß es nur um die billige Arbeitsleitung der Eltern geht …Die „Eingeweihten“ arbeiten übrigens bei diesem Verein und diesen Arbeitsdiensten nie mit …

  18. @MaxR: Danke für die stellvertretend abgegebene Beurteilung. Ich stimme Ihnen vollumfänglich zu.@Natalie B.: Klar. Es gibt überall solche und solche. Auch staatliche Kindergärten können schlecht sein. Auch in konfessionellen Kindergärten kann man schlechte Erfahrungen machen. Bei Waldorf allerdings sind die schlechten Erfahrungen systemimmanent, sobald man nicht bereit ist, die Ideologie in sich aufzunehmen oder zumindest zu billigen. Nicht unbedingt waldorfbedingt ist das Phänomen, dass man es in großer Zahl mit Eltern zu tun bekommt, die ganz offensichtlich nicht ganz in der Welt sind. Ob es die Suchenden sind, die generell für jedwede Sektenartige Struktur anfällig sind oder die sich selbst als Freidenker bezeichnenden Arroganzler, die jedwede Form von Autorität ablehnen und sei es nur die Organisationshoheit einer Kindergartenleitung.Man frage sich auch einmal, warum Waldorfkigas immer Vereinen gehören! Stets sind die Eltern die Verantwortlichen! Warum? Die Begründung ist geradezu profan: Die Eltern tragen das gesamte finanzielle Risiko allein. Die Eltern tragen auch sämtliche sonstigen Betriebsrisiken allein, insbesondere dasjenige der Zulassung.Außerdem umgeht Waldorf so ganz elegant dem Vorwurf, eine „weltanschauliche Einrichtung für Kinder“ zu sein, was ja in Deutschland aus gutem Grund verboten ist. Mangels einer zentralen Institution mit realer Organisationsgewalt über alle Kigas muss ein solcher Vorwurf entweder ins Leere laufen oder mit viel Aufwand gegenüber jedem einzelnen Träger im Verbotswege durchgesetzt werden.Nun ist es aber nicht so, dass Waldorf keinen Einfluss auf die Abläufe nimmt. In jedem Bundesland gibt es mit Vollzeitkräften besetzte Vertretungen der „Internationalen Vereinigung der Waldorfkindergärten“. Diese Vertretungen halten engsten Kontakt zu den Vorständen und Erzieherinnen der Kindergärten. Dies geht soweit, dass die Erzieherinnen eher zur Vereinigung loyal sind, als zum eigenen Vorstand.Zusätzlich wahren die Mogule der „Vereinigung“ ihren Einfluss durch die regelmäßige (mindestens wöchentliche) Entsendung waldorfgelehrter „Leitfiguren“, die dann Lesekreise oder Bastelrunden veranstalten. Gelesen wird natürlich Steiner und gebastelt werden selbstverständlich Zwerge und Trolle.Man glaube nun nicht, dass die Vereinigung der Waldorfkindergärten ansonsten uneigennützig tätig wäre. Nein, nein. Vielmehr kostet die Mitgliedschaft einen einzügigen Kindergarten pro Jahr nach meiner Erinnerung rund 1000 Euro. Für einen „armen Träger“ viel Geld für wenig Gegenleistung. Da ist man dann froh, wenn in den Bastelrunden viele Zwerge gebastelt werden, die man anlässlich diverser Basare dann verkaufen kann, um den Verein am Leben zu erhalten.So gerät man als Trägerverein in einen Kreislauf, den manche sicherlich als Teufelskreis bezeichnen würden.

  19. Hallo,bin auch ein leidgeplagter EX-Vorstand eines Waldorfkindergartens und finde die Beobachtung von MaxR sehr zutreffen:>>Die „Eingeweihten“ arbeiten übrigens bei diesem Verein und diesen Arbeitsdiensten nie mit …Das ist meine/unsere Erfahrung auch. das sind die, so die Erzieherung wörtlich: „…die, die die Einrichtung ideologisch tragen“ Wahrscheinlich hauptsächlich, weil sie ihren Geist in einer Waldorfschule an den Nagel gehängt haben. Im Übrigen sind das auch die Leute, die einerseits superegzoentrisch sind., gleichzeitig (aber) auch jegliche Waldorfanordnung ohne Hinterfragenb zu schlucken.Zum Umgang mit Steiner: ich war des öfteren bei Trägervereinssitzungen, wo dann Steiner (Die Erziehung des Kindes) gelesen wurde. Es gab immmer nur einge wenige, die dann für die anderen interpretiert haben. Mehr schlecht als Recht muss man sagen. Ist aber auch kein wunder bei den verquasten Sätzen. Interessant war es aber bei dieser Stelle bspw. „Man blicke auf den ungebildeten Wilden und den europäischen Durchschnittsmenschen, und vergleiche diesen wieder mit einem hohen Idealisten. Sie haben alle die Fähigkeit, zu sich «Ich» zu sagen; der «Ich-Leib» ist bei allen vorhanden. Der ungebildete Wilde folgt aber seinen Leidenschaften, Trieben und Begierden mit diesem «Ich» fast wie das Tier. Der höher Entwickelte sagt sich gegenüber gewissen Neigungen und Lüsten: diesen darfst du folgen, andere zügelt er und unterdrückt sie. “ So etwas wurde dann meist akzeptiert oder übergangen und gehörte nach wie vor zum waldorfpädagogischen Kanon. Und wenn das dann doch mal kritisiert wurde, wurde es dann eher abgetan von wegen naja Steini war halt ein Kind seiner Zeit usw. usf.Das nur mal als ein Beispiel aus der Praxis. Es gibt noch jede Menge anderer, Steiners Tafelbilder die fast angebetet werden usw.Ich verstehe nach wie vor nur sehr schwer wie man das alles akzeptieren und schlucken kann und konnte (ich habe es ja auch getan). Allein der unsouveräne Umgang der Waldörfer mit Kritik sollte doch jeden einigermaßen klar denkenden Menschen zum Nachdenken bringen. Statt sich auseinander zu setzen wird erst einmal eine Unterlassungsklage angestrebt. Anschließend kommt dann noch eine Verleumdungsklage bis die Kritik dann verstummt ist und man zur Tagesordnung übergehen kann. Wissenschaftliche Erkenntnisse werden nicht mal in Betracht gezogen. Und die ganze Pädagogik schwimmt dann nun jahrzehntelang schon in der eigenen von Steiner angerührten Suppe, einem offensichtlichen Rassisten und Sozialdarwinisten. Da werden dann Forschungen von Waldorf in Auftrag gegeben, die dann letztlich nichts anderes zum Ergebnis haben sollen, als das was man ohnehin aus Waldorfsicht weiß und preist. Waldorf ist seiner Zeit voraus, Steiner hat nie etwas Rassistisches geschrieben und unsere Kinder bleiben Pilze.Ja das Ganze klingt bitter und sicher gibt es auch Gutes an Waldorf, keine Frage, aber mehr Offenheit und Transparenz wäre angesagt. Ich möchte, dass sich mein Kind mal frei entscheiden kann was es lesen oder malen möchte. Ich möchte nicht ein Pilz zum Schaf großziehen auch wenn es bedeutet, dass es sich dann in böse weite Welt der staatlichen Schule begeben muss. Beste GrüßeAdobedo

  20. VORANKÜNDIGUNG:Demnächst in diesem Theater:“Sexuelle Übergriffe, Steuerhinterziehung & Unterschlagung – Eine Waldorf-Crime-Story“6 Monate im Leben des Waldorfvorstands P.

  21. Ich bin froher Erwartung!

  22. Guten Tag,mich interessiert das Thema sehr. Kann ich einige Hinweise darauf bekommen, wo ich Steiners rassistische Äußerungen nachlesen kann? Danke.

  23. Hallo Ela, natürlich kann ich ihnen Hinweise geben: Ein sehr guter Überblick findet sich zum Beispiel in „Waldorf Connection. Rudolf Steiner und die Anthroposophen von Guido Grandt und Michael Grandt“.Insbesondere hat dieses Werk ein sehr detailliertes Quellenverzeichnis mit sehr vielen Primärquellen.

  24. Ich bitte, die auffällige und geradezu inflationäre Häufung des Füllwortes „sehr“ zu ignorieren!

  25. Danke sehr für den Hinweis!

  26. Nun möchte ich hiermit meine praktischen Erfahrungen mit Waldorfschülern schildern. Ich habe eine Firma und bin in der Anthroposophie nicht sehr bewandert.Es gibt für mich, der ich in der freien Wirtschaft tätig bin, keine Gründe.Nun habe ich allerdings eine knapp 30 Jährige Firmenerfahrung und es daher mit vielen jungen Menschen in der Ausbildung zu tun gehabt. Darunter waren im Laufe der Zeit auch einige Waldorfschüler. Ich kann objektiv sagen, dass ich ohne Ausnahme mit ihnen sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Was ich leider von vielen Staatsschülern nicht sagen kann. Die Waldorfschüler sind sehr gewissenhaft in der Ausführung der Arbeiten und haben ein schnelles Auffassungsvermögen und einen guten Überblick in jeder Abteilung. Es fällt auf, dass sie viel besser im Stande sind selbstständig zu arbeiten und sich nicht scheuen von sich aus eigene Ideen, auch in der Entwicklung neuer Technologien einzubringen. Diese Praktikannten und Azubis sind im Alter von 16 und 23 Jahren. Es ist oft ein grosser Unterschied zu Staatsschülern erkennbar, mit denen ich häufig Gespräche über z.B. Pünktlichkeit und persönliche Motivation führen muss. So ein Waldorfschüler lud mich ein zu einem Schulkonzert. Es waren Schüler der 8. bis 12. Klassen die in ihrer Aula an einem Freitagabend Werke von Grieg und Beethoven spielten. Leider war es der Jahrestag der schlimmen Ereignisse in Erfurt und ich war sehr überrascht, als das Konzert unterbrochen wurde für eine Gedenkminute. Ich war sehr beeindruckt von dem Enthusiasmus und derFreude die Schülern und Lehrern gleichermaßen im Gesicht abzulesen waren. Nun haben sich für meine Firma Kontakte zu freien Waldorfschulen in aller Welt (Namibia, Brasilien und Schottland)ergeben und es wird einen Austausch im Rahmen eines Firmenprojektes geben. Ich bin schon sehr gespannt darauf. Ich würde in Ihren Augen wohl als Wirtschaftshai durchgehen aber einer der zum Glück eingesehen hat, dass er auch eine soziale Verantwortung hat und einen Weg gefunden hat diese auch zu tragen. Meine Begegnung mit der Waldorfpädagogik und den Menschen die aus ihr hervorgehen, haben mich im positiven Sinne neugierig gemacht!

  27. Seltsam, ich habe heute 13:13 Uhr einen Kommentar verfaßt – der fehlt. Es fehlen wohl noch 2 weitere Kommentare – ich habe heute insgesamt 3 Mitteilungen über Kommentare bekommen. Was ist denn hier los?

  28. Wenn ich mir das so ansehe, scheints an technischen Problemen zu liegen. Wird der jetzt auch 3x erscheinen?Schaumamal.

  29. .Hallo MaxR..Teilen Sie mir bitte mit, welche Kommentare außer Ihrem längeren, den ich gleich wieder einstelle, noch fehlen..Es kann sich nur um ein technisches Problem handeln..GrußD. Petereit

  30. .@Karl Müstersand: Texterfassung ist etwas, was die Schule dem Schüler mitgeben sollte – nicht persönlich nehmen, aber „Waldorfschule“ ist gar nicht das Thema hier. Hier geht es eigentlich um den Waldorfkindergarten. Das Thema Waldorfpädagogik in der Schule ist ein eigenes Thema, aber ein ganz eigenes! Aber auch zu Ihren Bemerkungen zu den Waldorf-Abgängern lassen sich doch einige Fragen stellen, die Ihre Aussagen doch ein wenig relativieren dürften: .1.) Welchen Schulabschluß haben denn die jungen Menschen, die zu Ihnen kommen? Hauptschule, Realschule oder gar Abitur? .2.) Ein Azubi im Alter von 23 Jahren? Das ist nicht wirklich das Ziel der Staatsschule: In meiner Firma stellen sich die Staatsschul-Praktikanten im Alter von 14 Jahren vor, die Azubis dann mit 16-17 Jahren. Einen 23jährigen Azubi habe ich noch nicht mit eigenen Augen gesehen. Diese 14-16jährigen mit 16-23jährigen zu vergleichen ist statistisch und menschlich nicht statthaft. Allein die längere Lebenserfahrung sollte sich dann doch irgendwie genau bei den von ihnen zitierten Eigenschaften auswirken. Man sollte sich allerdings die Frage stellen, warum die Staatsschulen die „Kinder“ bereits 2-5 Jahre früher auf die Arbeitswelt loslassen (können) als die Waldorfschulen, ja, das sollte man wirklich fragen! .3.) Soziales Umfeld: Sie sollten nie vergessen, daß es nicht gerade das neudeutsche Prekariat ist, das die Waldorfschulen mit Nachwuchs bestückt – schon allein, weil die Waldorfschule nicht ganz billig ist. Man muß davon ausgehen, daß die schulerfolgsbedingenden Lebensumstände bei den Waldorfeltern durchschnittlich eher gegeben sind als bei den Staatsschuleltern. Das ist allerdings ein rein gesellschaftlicher Fakt, der damit noch lange nichts über die Qualität der Schultypen aussagt! Man könnte dieses Argument ggf. sogar noch gegen die Waldorfschule verwenden, denn immerhin schaffen es auch die Staatsschulen, lebendige Glieder der Gesellschaft heranzubilden, wenn auch nicht in jedem Fall..4.) Kommen wir zu 1.) zurück: Die motivierten (nur von denen rede ich jetzt, man soll ja Äpfel mit Äpfeln vergleichen) Staatsschüler, die Sie in ihrem Betrieb vermissen, haben möglicherweise in derselben Zeit, die der Waldorfschüler für einen Realschulabschluß benötigt, der ihn befähigt, beseelt niedrige Tätigkeiten auszuführen (so ungefähr sagts Steiner), ein Abitur gemacht, das sie befähigt, ein Studium aufzunehmen. Vielleicht fragen Sie einmal nach, wenn sich ein frischgebackener Ingenieur bei Ihnen bewirbt. Manch ein Staatsschüler hat mit 23 Jahren bereits ein BA- oder FH-Studium hinter sich, wo andere offenbar mit ihrer Ausbildung erst beginnen. .5.) Wo bleiben denn die unmotivierten Waldorfschüler? Die gibt es ja auch – muß es ja, nach der Steinerschen 4-Typen-Lehre! Bei denen wird es sich wohl so ergeben, daß deren Eltern irgendwann dem schlechten Schulgeld nicht noch weiteres gutes hinterherwerfen wollen – die landen dann plötzlich auf der staatlichen Schule und sind von den Staatschülern nicht mehr zu unterscheiden. Eine Statistik über die vorzeitigen Abgänger wäre doch einmal interessant. .Trotz allem wünsche ich Ihnen natürlich viel Erfolg bei Ihren unternehmerischen Vorhaben, denn wieso sollten Sie in meinen Augen ein Hai sein?

  31. Also tut mir leid, aber das ist doch absoluter Schwasinn.Solche Texte blamieren den Autor bis auf die Knochen! Sehr, sehr peinlich.Damit weiß man ja gleich wo man herkommt…

  32. Bei der Recherche nach Für und Wider den Waldorfkindergarten ist dies der am wenigsten hilfreiche Beitrag gewesen. Da hat jemand einen unglaublichen Frust loszuwerden und überträgt persönliche schlechte Erfahrungen aus einem speziellen Kindergarten auf die gesamte Waldorfkindergartenpädagogik. Das ist außerordentlich dumm und unreflektiert. Schade, daß Sie solche schlechten Erfahrungen machen mußten und Ihre Kinder einer außergewöhnlich konzeptverirrten Einrichtung anvertrauten. Ich verstehe Ihren Unmut aber lassen Sie den harmonisch und gut funktionierenden Waldorfkindergärten doch ihre Berechtigung zur vorbildlichen Erziehung der Kinder. Wir haben in Köln nur positive Erfahrungen gesammelt.Ich bin eine sehr kritische Person bezgl. „Vereinsmeyerei“ von Religionen bis zum Kegelklub, aber die Waldorfkindergartenpädagogik tut den Kindern tatsächlich nur gutes. Dort wird und wurde noch keinem Kind indoktriniert, dass in Afrika lebende Menschen „Neger minderern Wertes sind“ und man wird auch tatsächlich nicht des Nächtens von weißkapuzigen Wesen aufgesucht, weil man einen Fernseher besitzt oder weil das Kind mit Papa im Park Fußball spielt. Dieses schwachsinnige Extrahieren von einzelnen Wortkombinationen Steiners führt tatsächlich nur zu Verteufelung. Tatsächlich wird heute, besonders in keinem Kindergarten! derartig negatives Gedankengut (sei es von Steiner oder Idiot-Uehli) gelehrt. Auch der Lehrplan an Schulen ist inzwischen zeitgemäß und distanziert sich sogar deutlich von entsprechend irrgeleiteten und fehlintepretierten Aussagen. Ich wette, daß auch ein Herr Steiner heutzutage seine tatsächlich wagemutigen Behauptungen zu Rassen etc. überdenken und korrigieren würde. Aber in seiner Zeit hat man den Begriff des Farbigen, des Afrikaners, des Asiaten, des afro-deutschen Nachbarn noch nicht erfunden, da waren es halt Neger – und das war i.d.R. eine wertfrei gemeinte Bezeichnung. Die Weltoffenheit und Erschließung anderer Kulturen und Kontinente begann damals doch grade mal. Aber da sich der gemeine Mensch ja hauptsächlich aus dem TV und der BILD bildet oder bilden läßt (mindestens so gefährlich wie Scientology!!!), kann kann man ja auch keine Reflektierung erwarten!

  33. hehe… vergesst bitte nicht wann die Anthroposophie entstand. In vielen Bereichen (Medizin, Suchttherapie etc) ist sie inzwischen total modern und hat mit den Klischees von damals nichts mehr gemein. Will nicht abstreiten, dass ich obiges auch kenne. Dennoch gibt es viele Waldorfschulen und Kindergärten, die mit den Beiträgen oben nicht gemeint sein können. Wie immer steht und fällt das ganze mit den Leuten die es machen.

  34. Spätestens wenn man sich http://www.waldorfbazar.de und insbesondere http://tinyurl.com/5ll4dn einmal ansieht, weiß man: Finger weg von der Waldorfschule!

  35. Alle, die sich trauen, Waldorfs zu kiritisieren, haben meine Hochachtung. Dabei kommt es nicht darauf an, ob diese Kritik sachlich ist oder nicht. Denn Waldorfs sind auch nicht sachgerecht – will heissen – sie stehen z.B. nicht auf dem Boden des Grundgesetzes und das
    soll einem mal nicht über die Hutschnur gehen. Sachkompetente Kritik gibt es z.B. bei Helmut Zander (Anthroposophie in Deutschland, Verlag Vandenhoek und Ruprecht – rund 2000 Seiten – wissenschaftlich standardisiert und fundiert – der Mann hat fast 20 Jahre daran gearbeitet) oder bei den Erziehungswissenschaftlern oder bei den vielen Sektenberatungsstellen. In letzter Zeit erscheinen viele kritische Zeitungsberichte, etwa als Reaktion auf das „Schwarzbuch Waldorf“ von Michael Grandt, s.dazu http://www.brigitte.de/frau/gesellschaft/schwarzbuch-waldorf/
    Inzwischen ist die Diskussion um Waldorf dank mutiger Interventionen, auch emotionaler Natur, soweit fortgeschritten, dass Waldorfs sich erklären müssen.
    Ungeachtet dessen, dass es Gutes und Schönes innerhalb der Waldorfwelt geben kann – als Möglichkeit mit entsprechenden Leuten – muss doch durch den Namen vorhandene Verpflichtung zur Anthroposophie berücksichtigt werden, und die ist umstritten:
    viele Fachleute bezweifeln die Verfassungskonformität der Waldorfpädagogik. Für den Kindergartenbereich gibt es bislang vielleicht noch weniger Transparenz als für die Waldorfschule. Wer hält schon einen Kindergarten für grundgesetzwidrig?

  36. da bin ich aber froh das ich auf diese diskussion gestossen bin- ich habe meinen fast 3 jaehrigen sohn einen tag in einen waldorfkindergarten geschickt und war danach etwas ratlos- id medienvertaeufelung haette ich noch tollerieren koennen jedoch nicht das sie ALLE kinder dazu bewegen eine stunde zur mittagsruhe auf matratzen zu legen- ohne buch, ohne fluestern, ohne ablenkung und ohne auf die unterschiedlichen beduerfnisse der einzelnen kinder einzugehen- und die decke anzustarren. kaum ein kind schlaeft- doch die erzieherin hat mir versichert das es „nur ein paar monate“ dauert bis sich die kinder daran gewoehnen. ich moechte meinen sohn doch staerken seine beduernisse zu zeigen und ihm nicht etwss gegen sein beduefnis (er schlaeft mittags nicht mehr) aufzwingen. anyway- ich habe mich attsaechlich auch von dem waldorf=gut blenden lassen und obwohl ich sonst eigentlich recht kritisch bin und viel recherschiere bevor ich etwas glaube habe ich das waldorf=gut klischee einfach so hingenommen. steiner war fuer mich ein alter esoteriker- von antisemitismus sowie sekten wusste ich tatsaechlich nichts! daher danke fuer die anregungen !!

  37. Erstmal Danke für diese interessante Diskussion! Ich habe mich heute bei einem Waldorfkiga als Mitarbeiterin vorgestellt und meine sämtlichen Vorurteile sind bestätigt worden. Das, was sie mir als praktischen Tagesablauf vorgestellt haben, war gemeinsam kochen, Lieder singen und Märchen erzählen. An Spielzeug habe ich ein paar Holzfiguren und ein paar Waldorfpuppen gesehen (und mit Tüchern verhangene Ecken in den Zimmern) – was ja alles per se nichts Schlechtes ist, aber nur das? Kein Konstruktionsspielzeug für räumlich-logisches Erkunden, kein Klettergerüst im Garten für die Motorik?
    Ich habe auch keinerlei Bilderbücher gesehen – muss wohl eine hardcore-Einrichtung sein, in denen nur das gesprochene Wort der Erzieherin als Medium gilt (was für ein Personenkult ist das denn bitte?). Auch während unseres Gesprächs machte eine der Erziehrinnen eine abfällige Bemerkung über „ständiges Bilderbuchlesen in den normalen Kindergärten, das die Kinder nur überfordere“ …

    Fazit: jegliche intellektuelle Förderung – nein, bloss nicht! Und sei es nur die Erklärung, wie Regen in einer Wolke entsteht oder warum es blitzt: Eine der Erzieherinnen erzählte mir, das ein Mädchen sie heute im Garten darauf hinwies, dass die Wolken grau seinen. O-Ton: „Und es gibt ja soviele Eltern, die ihren Kindern jetzt Vorträge über die Regenentstehung gehalten hätten! Das ist alles viel zu intellektuell! Ich sage dann einfach gar nichts und schaue nur mit dem Kind die Wolken an!“ Scheint ja eine gefährliche Verstörung des Kindes zu bewirken, so eine Regen-Erklärung in 2 Sätzen …

    Die Leiterin hat dann den Knaller gebracht: „Und dass die Eltern immer ihren Kindern soviel Mitsprachrecht geben müssen: Da fragen sie ihre Kinder doch tatsächlich, ob sie den roten oder den grünen Pulli anziehen möchte! So etwas entscheide ich als Mutter, denn ich weiss, was gut ist für mein Kind!“ – Also, wenn mein Kind zwischen einem T-Shirt und einem Pulli wählen möchte, es draussen aber 10 Grad unter null hat, dann würde ich mein Kind natürlich auch nicht wählen lassen, aber soll man Kinder bei Sachen, bei denen sie wirklich selber wählen können, nicht die Wahl lassen, um sie zu selbstbestimmten, mündigen Menschen heranwachsen zu lassen?

    Die o.g. Analogie mit den Pilzen finde ich klasse, erschreckend, dass kleine Kinder in diese Kategorie bei den Waldorfmenschen fallen.

    Wenn man sich den geistesgeschichtlichen Zusammenhang ansieht, in dem die Steiner-Lehren entstanden sind, kann man nur sagen – erschreckend, dass die ein Jahrhundert lang immer noch als taufrisch, gültig, richtig etc angesehen werden … zumal das ja wirklich nur esoterische Lehren sind und keinerlei wissenschaftlicher Ueerprüfung standhalten (dazu gibt es ja anscheinend genug Studien).

    Warum ist der Verfassungsschutz eigentlich nicht mehr hinter denen her? Es ist anscheindend soviel verdeckter brauner und sonstiger Mist bei Steiner zu finden, und das erste, was man als angehende Waldorf-Erzieherin im Seminar lernt und liest ist nicht irgendwelche pädagogische Grundlagenforschung, sondern: Steiner-Texte!!! Gruselig!

  38. Ich bin erschüttert, dass sich erwachsene Menschen noch mit einem so kindischen Verhalten gegenseitig anfeinden. Von Objektivität kann man nicht reden und ich bin erleichtert dass Sie, Herr Dieter Petereit, kein Journalist sind der einen solchen, an glaubwürdigen und fiablen Quellen mangelnden, „Artikel“ auf die grosse Masse loslässt. Persönliche Erfahrungen können niemals als objektiv gelten, denn sie haben ihren Ursprung in der subjektiven Interpretation eines Geschehens was heisst dass ihre „Bewertung“ unumgänglich von ihren Gefühlen geprägt ist und somit auf keinen Fall objektiv sein kann. Objektiv zieht dazu hinaus mit sich, dass man Nach- wie aber auch Vorteile in den Gedankenstrom einfliessen lässt und diese auch in seinen Artikel integriert. Die Waldorfpädagogik ist wie alles in unserem Leben nicht nur schwarz oder nur weiss und ein in Kontrasten denkender Mensch kann nie eine klare übersicht haben. Ihre Welt, Herr Peterein, scheint sehr einfach, alles ist gut Oder böse. Diese Denkart und weise zeugt von erheblicher Unreife und ich frage mich ob sie in ihrer Nicht-Waldorfschule nicht vielleicht zuviel auswendig gelernt haben, zu früh mit Wissen bombardiert wurden dass sie lernten und nicht lebten. Ich will nicht beleidigend werden, doch scheint mir dies ihre bevorzugte Umgangsweise zu sein, aber Zie zeugen von einem grossen Manktum an nüchternder überlegung die vieles miteinbezieht, vieles überdenkt.

    Ihr Artikel ist parteisch, subjektiv im Sinne eines Manktum an Beispielen und Erläuterungen, geprägt von unbegründeten und dahergesagten Beleidigungen.
    Sie blamieren sich mit diesem unreifen Text und auch ihr Kollege MAxR. Sie stellen völlig bodenlose Behauptungen in den Raum und man merkt, wie uninformiert sie beide sind. Man kann 4 Jahre als Waldorf-Vater hinter sich haben, und dennoch nichts wissen. Sie gehören meiner Meinung nach zu dieser Kategorie Mensch. Es scheint mir als hätten sie in diesen 4 Jahren nur einige „Fetzen“, warscheinlich wegen ihrem Mantum an Motivation und Interesse, mitbekommen und bauen sich die (grossen) fehlenden Stücke in ihrer MEINUNG dazu. Dies mein Lieber Herr ist ein klarer Fall von Sophismus. Die Wahreheit entspricht ihrer Meinung, anstatt ihre Meinung der Wahrheit. Sie verdrehen in ihrer Unkenntnis klare Fakten und stellen sie, dazu in einem überheblich unangebrachten Ton, in einem vollkommen falschen Licht dar, sie reissen Ereignisse, Regeln und Gewohnheiten völlig aus dem Kontext, verdrehen sie und das immer nur mit dem Ziel andere Menschen aufzuhetzten.

    ich schreibe Ihnen nicht um die Waldorfschule zu verteidigen ich kritisiere nur ihr an Professionalität und Reife mangelndes Vorgehen. Hätten sie niocht erwähnt, dass Sie Vater sind, so hätte ich gedacht ich würde das „blöde Gelabere“ eines uninformierten 14 jährigen Teenagers lesen. Sie haben sich mit diesem Text und noch vielmehr mit ihren beleidigenden und kindischen Anfeindungen gegen jene die anderer Meinung sind, bis auf die Knochen blamiert und geben das beste Beispiel ab für ungebildete ( mit Bildung meine ich „Selbstbildung“ und ihr akademischer Werdegang) Provinz“idioten“ die von nichts wirklich Ahnung haben und doch alles wissen zu glauben und sich dass Recht zusprechen solche Halb-Informationen oder gar Lügen als objektiv, das heisst unberührte Wahrheit verkaufen!

  39. Dieter Petereit

    @Anna:

    Vielen Dank für Ihren Kommentar. Es ist doch immer wieder schön zu sehen, dass man mit genügend klebrigen Fliegenfängern auch noch die dicksten Schmeißfliegen fangen kann.

  40. Anna,ich gebe dir vollkommen Recht.
    Dieter,ich empfehle dir: Nehme dir mal einen Schaufel und eine Regenrinne und mach sie schööön sauber – vielleicht kann dann aus dir noch was werden!

  41. Anne meine ich natürlich

  42. Danke für den Blogbeitrag. Mein Bruder hat seine Stiefsöhne auf der Waldorfschule und die kleine Tochter kommt bald in den Waldorfkindergarten. Und ich muss sagen, dass ich meinen Bruder wohl an die Anthros verloren habe.

    Mir scheint das Ganze von außen auch eher eine Sekte als eine Pädagogikrichtung zu sein.

  43. Zander, Helmut (2008): Anthroposophie in Deutschland : Theosophische Weltanschauung und gesellschaftliche Praxis 1884 – 1945 – Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
    Seit ca. 30 Jahren haben sich mir viele Fragen aufgetürmt, die Zander mir (endlich) beantwortet hat.

    Das vermutlich Beste, was ich bisher in meiner Lesebiographie durchgearbeitet habe.

    Volker H. Schendel
    Ministerialrat a.D.
    Präsident der Stiftung
    Astrologie und Erkenntnis (SAE)
    Langrederhof 5
    D-30455 Hannover
    Tel.: 0049 511 215 99 44
    http://www.aktuell.saehannover.de/html/5.html

  44. Die ganze Diskussion um Waldorfpädagogik krankt daran, dass sie kaum sachlich geführt werden kann: Wer kann schon Rudolf Steiner beurteilen? Dazu braucht man Theologie oder mindestens Wissenschaftstheorie als Grundlage. Die Verfassungsfrage beantwortet sich mir folgendermassen: Die Waldorfschule ist aus Gründen der Liberalität zugelassen; der Staat verzichtet bewusst auf seine Macht (und verpflichtet sich nach Art. 7 GG dennoch dazu , hier Aufsicht zu führen, was ein gewisser Widerspruch in sich ist), sieht also von seinem Bildungsmonopol ab. Da die Waldorfschule eigene Trägervereine haben, die wiederum auf Elterninitiativen basieren, die sich bewusst für Waldorfpädagogik entschieden haben, müssten Eltern also gegen die von ihnen selber erklärten Interessen vorgehen, sie haben es ja selber gewollt! Eltern haben in der Gestaltung der Pädagogik aber wenig Mitspracherecht, wie auch, wenn man bedenkt, dass Waldorfschulen ausserhalb des demokratischen Feldes praktizieren, also irgendwie politisches Niemandsland sind. Mein Vorschlag für die Waldorfschule heisst: unabhängiger Politikunterricht wie in staatlichen Schulen, mit staatlich ausgebildeten Lehrern und Schulbüchern. Damit gäbe es ein Bindeglied zwischen Freier Schule und Öffentlicher Schule, worüber Dialogarbeit geleistet werden könnte.
    Bisher gilt leider oft noch das Alles oder Nichts Prinzip.: Waldorf oder Nicht-Waldorf heisst die Frage. Dazwischen gibt es immer noch zu wenig.
    Helfen tut weiterhin vor allem Aufklärung. Ein umfangreiches Hand- und Lehrbuch der Pädagogik von Ehrenhard Skiera mit dem Titel Reformpädagogik , erschienen 2003 in München im Oldenbourg Verlag widmet z.B. ein grosses Kapitel der Waldorfpädagogik, weitere alternativpädagogische Richtungen werden in Theorie und Praxis vorgestellt.
    Vieles davon gilt nun auch für die Arbeit der Waldorfkindergärten, deren Theorie und Praxis viel weniger bekannt ist und auch intern viel weniger beachtet wird als die der Waldorfschulen. Das ändert sich hoffentlich bald, wenn nun Kleinkindpädagogik und nicht nur Vorschulpädagogik mit ihren Grundauffassungen endlich in den Focus gerückt wird.

  45. Den Rahmen Kindergartenpädagogik einzuhalten werde ich mich jetzt mal bemühen. Wenn man mit Waldorfpädogik zu tun hat, kommt man leicht vom Hundertsten ins Tausendste und bleibt mit seelischer Leere und Unzufriedenheit zurück. Irgendwie hat man´s immer noch nicht erfasst: so geht es mir jedenfalls. Kein Wunder aber auch, ordnen auch Fachleute die Persönlichkeit Rudolf Steiners irgendwo zwischen Ganove und Genie ein, was einem beliebige Beschäftigung bietet.
    Aus der Betroffenheit einer Mutter, die ihre Kinder im Waldorfkindergarten hatte:
    Die Entwicklung der Feinmotorik etwa wird im Waldorfkindergarten u.a. mit Fingerspielen, die unter Aufsagen von rührenden Reimen (zur Sprecherziehung mitunter von den Erzieherinnen eigens gedichtet ) mit Fingerhäkeln und -stricken, später mit ausgeklügelten Fadenspielen gefördert. Schere und Klebstoff zur Herstellung von Bastelarbeiten, die unter Anleitung oder in freier Gestaltung zur Anwendung kommen, sind jedoch verpönt. Auch bleiben nicht nur Brettspiele sowie fast das gesamte Spektrum der Materialien aus der Vorschuldidaktik draußen (Man nehme sich etwa einen Fachkatalog zur Hand und gehe damit zum Vergleichen in den Waldorfkindergarten). Vieles von dieser Pädagogik erinnert an Nachkriegsunterhaltung und Arme-Leute-Pädagogik. Es kommen vor allem Beschäftigungen zum Einsatz, die fast kein Geld kosten, mit Resteverwertung zu tun haben und umgebungsunabhängig angewendet werden können. Spiele, die genial und oft aus der Not heraus geboren wurden, werden glorifiziert, aufwändiges Spielzeug ideologisch abgewertet Der Mangel an Material und Ausstattung wird als Notwendigkeit zur Phantasieanregung dargestellt, was sachlich falsch ist.
    Statt der Methodenvielfalt und der Variation in den Einkleidungen der Lernziele wie sie in der öffentlichen Vorschulpädagogik üblich ist, finden sich vor allem tradierte Klischees, die zwar liebevoll, durchchristet und in Besonnenheit (Waldorffachsprache) umgesetzt sein mögen, doch die fehlende Kompetenz samt dazugehörender nötiger Einrichtung nicht ausgleichen können.
    Abschliessend lässt sich sagen, dass das Waldorfkindergartenkonzept nicht den Anforderungen einer modernen Vorschulpädagogik entspricht. Von Gleichwertigkeit kann nicht die Rede sein.

  46. Ach ja, es gibt so viel zu sagen zu diesem Thema, daher möchte ich einen weiteren Punkt zur Sprache bringen:
    Während in der Waldorfschule der Religionsunterricht geregelt ist – es wird konfessioneller Unterricht erteilt – steht der Waldorfkindergarten ganz unter dem Paradigma der Anthroposophie.
    Ob die religiöse Erziehung, die dort (auch im Selbstverständnis) sehr intensiv betrieben wird, nun durch das Verständnis der Christengemeinschaft oder durch andere allgemein-anthroposophische Vorstellungen geprägt ist, wobei es auch da noch Unterschiede gibt – man lese etwa die Homepage des Forum Freier Christen – wird nicht verraten. Transparenz ist hier mehr als nötig.
    Es stellt sich zudem die Frage, wieso die Konfessionen keinen eigenständigen Religionsunterricht im Kindergartenbereich halten dürfen. Offenbar sollen die Kinder ungestört im Waldorfsinn erzogen werden.

  47. so viel schmalspurscheiße hab ich schon lange nicht mehr am stück lesen dürfen.
    statt sich seitenlang in dieser art auszulassen hätte sich der autor in dieser zeit mal intensiv mit dem thema beschäftigen können – halt, nein, ich vergaß, das hat er ja schon ganze 4 jahre getan, um so dürftiger. nix kapiert

  48. Ich war in Waldorfkindergarten und Waldorfschule, sicherlich haben es meine Eltern damals gut gemeint, aber es stimmt, dass sich intelligente Kinder dort langweilen. Ich konnte schon mit 5 Jahren lesen und las manchmal im Kindergarten den anderen Kindern was aus einem Buch vor und wurde von den Erzieherinnen regelrecht angeschrien und es wurde mir verboten. Dann in der Schule kam ich erst in eine normale staatliche Grundschule, wo ich sehr gefördert wurde, ich war nunmal eine sehr gute Schülerin und WOLLTE lernen!! Bekam dann auch zusätzlichen Stoff, den ich nebenbei machen konnte, wenn ich mich langweilte. In der dritten Klasse wurde ich wieder in eine Waldorfschule gesteckt und muss sagen dass ich mich dort die ganzen Jahre nur gelangweilt habe, und dass Französisch das einzige Fach war, in welchem ich extra gefördert wurde. Es waren sehr viele extrem schlechte und langsame Schüler dort in meiner Klasse und es ging eher immer drum, auf diese Rücksicht zu nehmen, so ging eben alles sehr langsam voran. Ich hätte gerne Zensuren bekommen und eben den ganzen sogenannten Druck und die Förderung, all das was auf dieser Schule so sehr verteufelt wurde, aber als Kind wie soll man da seine Bedürfnisse klar äußern? Uns wurde sogar nahegelegt, dass wir ja was viel besseres seien als die normale Schule und dass aus uns einmal ganz tolle Menschen werden würden. Es war immer klar dass ich gut war und sowieso alles kann und mich nicht beschweren soll. Eine Vorbereitung auf das Berufsleben gab es leider auch nicht. Alles endete damit dass ich in der 11. und 12. Klasse sehr viel Schule schwänzte, da nachmittags sehr viel künstlerisches Pflichtprogramm stattfand was mich sehr langweilte, so wurde ich natürlich von den Lehrern gemobbt weil ich immer schlechter wurde, aber sie sagten das läge daran dass ich nur faul sei. Schließlich schmiss ich in der 12. Klasse alles hin, versuchte noch auf eine normale staatliche Schule zu wechseln, die mich leider nicht mehr nahm weil ich zu alt war. Ich hätte gerne eine normale Schulzeit gehabt. Vielleicht ist Waldorfschule eher etwas für lernschwache Kinder oder für solche die tatsächlich nicht gut mit Druck umgehen können. Denn am Ende habe ich gesehen dass dort viele das Abitur schafften, die noch bis kurz vor der Oberstufe nicht mal fehlerfrei schreiben konnten. Schon seltsam, oder?

  49. Persönliche Erfahrungen
    Eingewöhnung im Waldorfkita

    Ich hatte bisher nur gutes über Waldorfkitas gehört, aber jetzt habe ich Bauchschmerzen mein Kind in diesen zu geben.
    Allen voran komme ich mit der Art und Weise der Leiterin, welche in der Gruppe meiner Kleinen ist, nicht zurecht.
    A. ist an einem Freitag den 1. Tag mit mir zur Eingewöhnung gegangen. Der 1. Eindruck war gut; A. hat sich wohlgefühlt und die Erzieher schienen nett.
    Am folgendem Mo dagegen, hätte ich mein Kind am liebsten geschnappt und wäre förmlich ausgerissen. Die 3 Kleinsten haben geweint und nach Mama gerufen.Es wurde nicht darauf eingegangen. Die Leiterin wurde laut und herrisch,statt zu trösten. A. wurde auch quengelig und hatte Durst. Es wurde nicht darauf eingegangen, auf meine Frage hin, ob sie was bekommen könnte, wurde ich vertröstet auf später, (vorm Gartenausgang). Also keinerlei Abweichung, auch nicht um Grundbedürfnisse zu decken.
    Im Umkleideraum war dann ein einziges Geheul und ein Mädchen wurde derb von der Leiterin an beiden Armen gepackt und weggetragen. Wie sich herausstellte raus in den Garten.
    Das Unangenehmste für mich ist, daß keinerlei Widerspruch oder Zweifel gestattet werden, man als Erwachsener, Mutti eines dieser Kinder, auch wie ein solches behandelt wird. Ich bekam das Gefühl überempfindlich zu sein. Immerhin sahen dem ganzen Geschehen 3 Erwachsene und ein junger Herr (freiwilliges soz. Jahr) zu und andere Eltern lieben ihre Kinder nicht minder wie ich und schienen ein gutes Gefühl zu haben diese hier in diese Einrichtung zu geben.
    Zu einem früheren Zeitpunkt waren wir zur Kitavoruntersuchung. Ein Mädchen wurde ausgeschimpft und mußte sich zum Gang in den Garten als letzte einreihen, weil sie sich ein hinter ihr liegendes Kissen unter den Po zog, als das Lied vor dem Gartengang gesungen wurde.
    Ein Junge (ca.2,5 J) wurde angeschrien,weil er eingepullert hatte. Wobei meine Meinung ist,daß man sehr selbstbewußt sein muß um der Erzieherin gegenüber zu treten und deutlich zu machen, daß man mal muß. Diese saßen die ganze Zeit an ihren Strickarbeiten.
    Mein Kind ist eigentlich schon „sauber“, aber aus Angst vor „Schimpfe“ habe ich ihr die Windeln lieber ran gemacht.
    Ein Mädchen,einer anderen Gruppe saß zur Strafe allein auf der Garderobenbank. Als A. Gruppe fertig war mit anziehen,fragte ich nach. Daraufhin kam eine Praktikantin, daß Mädchen dürfe sich jetzt anziehen. Die Leiterin fragte sie, ob sie erzählen wolle, was passiert sei. Das Mädchen verneinte. Die Antwort darauf: Ist wohl besser so, wer weiß was Du angestellt hast. Geht`s noch !!!!!
    Am 3. Eingewöhnungstag stieg mir in die Nase, daß die Kinder aufessen müssen, was auf dem Teller ist. Insbesondere die Kleinen wurden gestopft wie Gänse.
    Am nächsten Tag sprach ich an, daß ich auf keinen Fall möchte,daß Mwin Kind essen muß,wenn es satt ist und das die Leiterin mich nicht mehr vor meinem Kind masregeln solle. An diesem Tag blieben in einigen Mittagsschüsseln Essensreste, Aber ! ab dem nächsten Tag dufte ich nicht mehr an den Mahlzeiten teil nehmen. Die Eingewöhnung war quasi nach 4 Tagen beendet.
    Bemerkenswert war noch, daß der junge Mann (freiwilliges soz. Jahr) alle 15 Kinder allein auf den Topf brachte und wickelte, während die 3 Frauen strickten. Ein Kind was dann schon länger weinte, holte ich vom Topf und wickelte es selber.
    Eimal kam die Leiterin dazu und schimpfte, weil die Wickelunterlage mit Stuhlgang beschmutzt war (der Body des Kindes bis zum Rücken hoch). Der junge Mann solle doch aufpassen. Hätte sie es doch mal besser selber gemacht od wenigstens geholfen !!!!
    Die Eltern werden angehalten Abläufe und Zeiten genau einzuhalten. Der Gang in den Garten verschiebt sich aber schon mal um 30 min (wenn gerade ein Strickwerk beendet werden soll)und kein Wunder wenn die Kidis dann mal quengelig werden.

    Ich denke jedes Konzept und jede Einrichtung steht und fällt mit den Erziehern.
    Ich kann nur Jedem empfehlen vor der Eingewöhnungszeit, Zeit im gewünschten Kita zu verbringen, sonst kann es passieren, daß man auf eben diesen dann angewiesen ist oder ohne da steht, weil man wieder auf der Anmeldewarteliste steht.

  50. Hallo,
    also ich habe selten so was dogmatisch stigmatisierendes gelesen, wie in dem vorausgehenden Beiträgen! Meine beiden Kinder haben einen WaldiKIGA besucht und ich habe nicht einen Tag erlebt, an dem mir persönlich oder meinen Kindern etwas übel aufgestoßen wäre. Sie waren dort glücklich und haben vor allem diesen sehr rhythmisch und ritualisierten Ablauf genossen. Selbst Menschen mit weniger pädagogischem Hintergrund wissen mittlerweile, dass Rituale wichtig für die Entw. des Kindes ist. Ich war sogar so zufrieden, dass ich meine Älteste in der Waldorfschule angemeldet habe. Das war aber vor allem auch die Entscheidung meiner Tochter. Sicherlich gibt es große Unterschiede zu staatlichen Einrichtungen und letztlich muss man/frau sich überlegen auf welche Lebensinhalte/ Lernmethoden er/sie wert legt. Mir war es immer wichtig meine Kinder erst heranreifen zu lassen und nicht schon mit 2 Jahren mit sprachlicher und musischer Frühförderung zu überfordern anstatt zu fördern. Steiners Lehren erscheinen sicherlich für manchen erstmal befremdlich, doch es lohnt sich trotz allem sich mit ihm zu beschäftigen. OHNE dabei zu „versteinern“. Das Leben geht weiter und alles ist im Fluss, also in Bewegung, so auch die Lehren der Waldorfpädagogik. Und nur weil etwas zuerst befremdlich erscheint, sollte man dies nicht verurteilen, bzw. sogar diffamieren.
    Es handelt sich hierbei sicher nicht um eine Sekte! Ich kann sagen, dass meine Kind bereits in den ersten Jahren der Schule die verschiedenen Baumarten kennt, ein Instrument erlernen kann, sich in einer Klasse mit einer sehr zugewandten Lehrerin wohlfühlt, gerne in die Schule geht, das Tempo des Unterrichtes richtet sich nach dem Schwächsten, kinder werden individuell dort abgeholt wo sie stehen (versus Leistungsdruck in Regelschulen)… Mit aller Voraussicht wird mein Kind auch in den nächsten Jahren mit Leidenschaft und Wissendurst lernen. Wir verheizen sie zumindestens nicht, sondern fördern sie mit angemessener Strenge und Rücksicht auf die natürliche Entwicklung. (Ein Kind braucht keine zweite Fremdsprache im KIGA Alter, sondern Muse und Zeit, zum Kuscheln, mit anderen kindern zu spielen, sie Aufgaben und Pflichten erarbeiten zu lassen und am Ende der KIGA Zeit auch zu erleben, dass sie nun ein Stück freier geworden sind….)
    Zum Schluss noch ein kleines Schmankerl:
    Nimmt man sich Zeit für seine Kinder und schaut man genau hin, entdeckt man so einiges, was einen überrascht. Das sollte nicht vergessen werden, bei dem Ganzen Gehetze gegen eine Einrichtung, bzw. eine Lebensform die erstmal ungewohnt fremd wirkt und eben nicht überfüllt ist mit Reizüberflutung in Form von Frühförderung und zu viel Spielzeug. Ich sag mal so: Es ist doch erstaunlich dass Kinder in dem WaldiKIGA in der Lage sind mit Stock und Stein, Blatt und Wurzel zu spielen, wo andere Kids keinerlei Phantasie mehr besitzen, da sie es gewohnt sind, bespielt zu werden. Entertainment ?????!!!!!

  51. Ach so was ich noch vergessen habe: Jede Einrichtung ist unterschiedlich und leitungsabhängig. Auch innerhalb der Waldorfeinrichtungen. Soll heißen, auch dort begegnet man Menschen mit denen man gut leben kann und andere erscheinen undenkbar für die eigene Familie. Das ist nicht viel anders als in staatlichen Einrichtungen.

  52. Zum Waldorfkindergarten fällt mir noch einiges an Kritik ein, dort werden die Weichen gestellt, die Reinform der anthroposophischen Lehre umgesetzt: Naturspielzeug und Naturmaterialien in möglichst naturbelassener Form stellen den Aktionsrahmen der Kleinen dar. Kein Puzzle, kein Memory, kein Brett- oder Kartenspiel, kein Baukasten oder Konstruktionssystem und auch keine Sachbilderbücher finden sich dort. Spielzeugautos waren z.B. in dem Kindergarten, den meine Kinder besuchten, verboten – dabei wurden die meisten Kinder mit dem Auto in den Kindergarten gebracht, und die Kinder hätten ihre Erfahrungen mit dem Autofahren durch das Spielen mit den Autochen verarbeiten können. Nicht mal eine Holzeisenbahn gab es.
    Im Außenbereich keines der konventionellen Spielgeräte wie Schaukel, Rutsche oder Klettergerüst, Dreiräder fehlten ebenfalls im Repertoire.
    Die unverarbeiteten naturbelassenen Gegenstände sollen nach Waldorfauffassung die Phantasie der Kinder anregen, genau das Gegenteil ist meiner Beobachtung nach der Fall. Viele Kinder langweilen sich, es fehlt ihnen an vernünftigen, abwechslungsreichen Spielmöglichkeiten.
    Konventionelle Kindergärten bieten ein wesentlich breiteres Spektrum an potentiellen Beschäftigungen.
    Der ganzen strikten Auswahl im anthroposophisch-pädagogischen Konzept liegen die naturreligiösen Auffassungen von Steiner zugrunde, die durch die goetheanistische Naturlehre in der Waldorfschulzeit weitergeführt wird – eine äußerst einseitige Sichtweise.
    Insbesondere werden Kinder damit nicht an die Technik herangeführt.
    Eine mathematisch-geometrische Grundbildung fehlt vollständig, eine Vorbereitung der euklidischen Geometrie durch Basteln und Umgang mit geometrischen Formen wird nicht vorgenommen, da in der Waldorfschule die projektive Geometrie favorisiert wird, eine weitere enorme Abweichung vom offiziellen Bildungskonzept, was den wenigsten Eltern bewusst ist.
    Während ansonsten Kindergärten regelmäßige Ausflüge in die nähere Umgebung unternehmen, die Polizei ihren Besuch zwecks Verkehrserziehung abstattet, Exkursionen die Kinder ins Theater, zum Bahnhof, zum Flughafen, ins Krankenhaus, zur Berufsfeuerwehr oder in eine Fabrikationsanlage führen, bleiben Waldorfs lieber zuhause und schotten sich ab.
    Systematische vorschulische Bildung (Vorschulmappe) scheint ebenfalls für unnötig gehalten zu werden.
    Kinder müssen jedoch lernen dürfen und haben ein Recht auf umfassende Allgemeinbildung! Naturnah und romantisch genügt nicht. Kinder müssen in die Gegenwart geführt werden und nicht in eine vergangene Zeit.
    Gleichwohl gibt es Schönes und Gutes im Waldorfkonzept: die spezifische Naturliebe, der besonnene Umgang mit den Kindern, ruhiges und detailliertes Arbeiten sind einige der Pluspunkte dieser Pädagogik.

  53. Kinder sind schon genug gef(o)rdet damit, sich mit den Grundlagen der sie umgebenden Welt auseinanderzusetzen. Da gibt es einiges: Sprache, körperliche Koordination/Motorik, den Jahreslauf mit seiner Bedeutung auch für die Natur, die Herkunft der Nahrung, einfache Arbeitslabläufe (bei hauswirtschaftlichen Tätigkeiten bspw), erste kognitive Förderung durch Verbildlichung und Vernaschaulichung. Wieviele Kinder sitzen in Schulen, bekommen die Grundschulmathematik eingetrichtert und kollabieren später daran, da sie ohne jegliche Grundlagenbildung sich auf einmal mit Brüchen etc. konfrontiert sehen und es mit blossem eintrichtern nicht mehr getan ist.Aber Körnerfresser und so. Also Menschen die sich durch eine derartige Diffamierung (die begrifflichkeit der [sachlichen] Kritik sehe ich hier gesprengt) ansprechen lassen, dürfen ihre Kinder gerne woanders unterbringen…kommt mir als Erzieher sehr entgegen.Ansonsten spüre ich da sehr viel Frustration und Entäuschung raus. Man muss immer auch bedenken: jede Pädagogik ist nur so gut wie die MENSCHEN die sie praktizieren ggf. in ihrer Nachahmung begriffen sind.MfG

  54. Naja, ich weiss nicht. Waldorf wird doch an verschiedenen Orten unterschiedlich gelebt. Und Neid und Missgunst gibt´s überall, sicher auch bei Waldorf. Mir reicht die Grundidee, dass man miteinander offen, höflich und zuvorkommend umgeht und die Umwelt in den Alltag integriert. Dogmatismus kommt und geht mit dogmatischen Personen, wie überall. Wer in Waldorf das Heil sucht wird sicher enttäuscht. Wenn man das aber nicht tut gibt es ganz bestimmt viel Gutes zu entdecken und zu erleben.

  55. Also es ist ja nicht alles schlecht. Ich finde es gut, wenn Kinder mit allem spielen können, was sie umgibt. Letztendlich deshalb, weil die Menschheit so überlebt hat und wir so programmiert sind. Ich habe mit was auch immer für Pädagogiken kein Problem, außer sie beruft sich auf Ausschließlichkeit,
    Wir haben unsere Kinder in einem Waldorfkindergarten und haben etwas am Konzept kritisiert. Oh, je, dann kriegt man mit, wie erwachsene, sonst selbständige Menschen plötzlich in demagogischer Einheit agieren. Echt krass. Ich kann alles ab; nur keine Ausschließlichkeit. Pädagogisch. Rassisch. Soziologisch. Und genau in der Kritik offenbarte sich der wahre Geist.

    Ein kleiner Tipp: Lasst euch nie von Dörflern zur Definition Eurer Kritik nötigen. Sonst braucht ihr ein Bestimmungsbuch.
    Bevor meine Kinder im Waldorfkindergarten waren, war mir Waldorf egal. Jetzt ist es ein Nogo, mit der Ausnahme, dass mein Kleiner noch ein halbes Jahr dort verweil.

    Schönen Gruß

    Äbbe

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