VW: Große Absatzeinbußen in China

Der Volkswagen-Konzern muss in seinem wichtigsten Markt eine große Schlappe hinnehmen. Das Unternehmen verzeichnet in China einen Absatzeinbruch von 14 Prozent. Gründe hierfür sind der Chipmangel sowie Lieferengpässe.

Marktanteil fällt auf elf Prozent

Sinkende Verkäufe in einem Wachstumsmarkt: VW hatte im letzten Jahr in China einen Absatzeinbruch von 14 Prozent zu verkraften. Im gleichen Zeitraum hat der Gesamtmarkt im Land um vier Prozent zugelegt. Der Markanteil der Wolfsburger Autobauer hatte lange bei 14 oder gar 15 Prozent gelegen, jetzt sank er auf elf Prozent. Insgesamt wurden in China letztes Jahr rund 21 Millionen Pkw verkauft.

Als Gründe für die Absatzprobleme macht die Unternehmensleitung des chinesischen Konzernablegers Probleme bei den Lieferketten sowie den Mangel an Halbleitern verantwortlich. Hinzu kamen Produktionsstopps aufgrund von Corona-Ausbrüchen sowie ein Brand bei einem japanischen Zulieferunternehmen.

Besonders betroffen: Die Marken Volkswagen und Skoda

Laut dem VW-Management waren Fahrzeuge der Kernmarken Skoda und Volkswagen besonders stark vom Absatzrückgang betroffen. Die Premiummarke Audi kam im Vergleich zum Vorjahr mit einem Minus von 3,6 Prozent etwas glimpflicher davon.

Im Segment der Luxusfahrzeuge gibt es hingegen positive Zahlen zu verkünden: Von der Marke Bentley wurden 43 Prozent mehr Pkw verkauft, die Porsche-Sportwagen brachten es auf erfreuliche acht Prozent.

Kämpferischer Ausblick auf 2022

Im laufenden Jahr will der Konzern in China wieder an Boden gewinnen. Ziel ist es, im Absatzmarkt wieder 15 oder gar 16 Prozent zurückzugewinnen. Dabei verspricht sich VW besonders viel von den E-Autos seiner ID-Produktfamilie der Marke Volkswagen. Nachdem im letzten Jahr das Absatzziel von 80.000 bis 100.000 mit etwa 70.000 verkauften Autos verfehlt worden war, will VW laut der chinesischen Konzernleitung die Verkaufszahlen im laufenden Jahr verdoppeln.

Das Management ist sich sicher, im Jahr 2022 jeden ID-Pkw zu verkaufen, der auch gebaut wird. Dafür hat das Unternehmen bereits die Versorgung mit Halbleitern für 160.000 bis 200.000 ID-Autos sichergestellt.

Überhaupt sieht VW die zukünftige Entwicklung des chinesischen Absatzmarkts positiv. Das Unternehmen rechnet mit bis zum Jahr 2030 mit einem Absatzvolumen von jährlich 28 bis 30 Millionen.

Produktionsrisiken durch die Pandemie und Lieferengpässe bei Halbleitern

Dennoch sieht die Konzernleitung immer noch Probleme auf sich zukommen: Die Lieferprobleme bei den Halbleitern sind eventuell noch nicht ausgestanden, und der Ausbruch der Omikron-Variante des Corona-Virus in der Stadt Tianjin sorgt für weitere Unruhe.

Das Volkswagenwerk in der Stadt musste bereits vorübergehend die Produktion einstellen. Weitere kurzfristig angesetzte Ausgangssperren und damit verbundenen Produktionsausfälle im Land könnten je nach dem Verlauf der Omikron-Welle folgen.

Und es gibt noch ein weiteres Problem: Die strikten Einreisebeschränkungen und die lange Zwangsquarantäne von drei Wochen machen es schwierig, qualifizierte ausländische Fachkräfte nach China zu holen. Diese Experten aus dem Ausland werden aber dringend für die Pkw-Produktion im Lande gebraucht.

Bildnachweis: Pixabay, 1665127, renehesse

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Eine Meinung

  1. Hey,

    guter Artikel vielen Dank. Ich beobachte die Börse und Märkte in China seit diesem Jahr und dort krieste ziemlich viel in 2021. Man konnte leider nicht viel erwarten.. Gott sei Dank ist Bentley um fast 50% gestiegen 😀

    Beste Grüße

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