Vor gut einer Woche kam die Formel 1 wieder an dem Ort zusammen, an dem Jules Bianchi ein Jahr zuvor seinen tödlichen Unfall hatte: Beim Großen Preis von Suzuka in Japan raste der erst 25-jährige Formel-1-Pilot unter einen Bergungskran – seine Verletzungen konnten nie wieder heilen.
Der Bergungskran, unter den Bianchi mit höchster Geschwindigkeit auf regennasser Straße geriet, sollte eigentlich den Wagen von Fahrerkollege Adrian Sutil von der Fahrbahn schaffen. Auch Sutil kam in der vom Regen nassen Kurve vom Kurs ab – anders als Bianchi blieb er jedoch unverletzt.
Jules Bianchis Unfall war heftig
Er verlor durch den Aufprall das Bewusstsein und wachte nie wieder aus dem Koma auf: Am 17. Juli dieses Jahres erlag der junge Rennfahrer seinen Verletzungen und starb. Bei der Beisetzung in Nizza trauerten nicht nur seine Familie und Freunde um ihn, sondern auch viele seine Rennfahrerkollegen.
Der Unfall hat allen Beteiligten der Formel 1 vor Augen geführt, wie gefährlich der Sport eigentlich ist. Der Franzose Bianchi reiht sich als 26. in die Reihe tödlich verunglückter Formel-1-Piloten seit der ersten Saison 1950 ein. Doch der letzte Todescrash lag 20 Jahre zurück. Niemand hatte damit gerechnet, dass so etwas trotz modernster Technik und ausgeklügelten Fahrsystemen noch einmal passiert.
Und doch passierte es
Deshalb reagierte der Internationale Automobilverband vergangenes Jahr umgehend und führte die virtuelle Safety-Car-Phase. Dabei werden die Wagen in Gefahrensituationen automatisch gedrosselt. Ob das ausreicht? Schließlich ist der Motorsport geprägt von Geschwindigkeit und damit verbundenen Gefahren.
Beim Rennen in Suzuka am 27. September wurde glücklicherweise niemand verletzt – statt Regen füllte strahlender Sonnenschein den Himmel. Nur die schmerzlichen Bilder des Unfalls von Bianchi waren allen noch präsent. Eine offizielle Schweigeminute oder ähnliches wurde allerdings nicht zelebriert.
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