Moderate Transferpolitik der Vereine
Einen absoluten Hammertransfer hat es in diesem Winter nicht gegeben. Die Vereine haben es bei den Wintertransfers 2011 wenn überhaupt nur moderat angehen lassen. Einige Vereine, darunter die Topclubs Bayern und Dortmund, verzichteten sogar ganz auf Neuzugänge in dieser Transferperiode. Vom exzessiven Ver- und Ankauf von Spielern wie es in anderen Ligen Gang und Gebe ist, ist man in der Bundesliga weit entfernt. Solides Wirtschaften ist angesagt, Einkaufen mit Augenmaß.
Transfermarkt der Bundesliga: Sonderfall VFL Wolfsburg
Doch bei jedem Gesamteindruck fällt auch immer jemand aus der Reihe. Jeder der durch das Lesen der ersten Zeilen irritiert worden ist, sei beruhigt. Der VFL Wolfsburg ist natürlich sein Sonderfall. Denn dieser Verein stellt das genaue Gegenteil des solide wirtschaftenten deutschen Musterclubs dar. Gestützt durch den VW-Konzern konnte der ehemalige Meistermacher des Vereins Felix Magath im Winter wieder mit einem scheinbar nicht enden wollenden Geldbeutel einkaufen gehen. Der VFL hat für sage und schreibe 32 Millionen Euro 8 neue Spieler gekauft. Alle acht Spieler sind typische Magath-Transfers. Spieler die man in Deutschland nicht kennt, welche nicht gerade billig sind, meist so um die 3-4 Millionen Ablöse, aber auch meist weit vom Prädikat Superstar entfernt. Oder würden Sie sich anmaßen, zu behaupten, alle 8 neuen Wölfe zu kennen. Mir scheint Magaths Hoffnungs ist, dass er bei so vielen Einkäufen nur hofft, dass der ein oder andere gute Spieler dabei ist. Eine gezielte und seriöse Transferpolitik ist das nicht. Dem VW-Konzern scheints egal zu sein, denn Geld bekommt Magath scheinbar immer.
Transfermarkt der Bundesliga: Die sinvollen Verstärkungen
Die Transferdynamik von Felix Magath hat in der Vergangenheit auch der FC Schalke 04 zu spüren bekommen. Der neue Manager Horst Heldt ist immer noch damit beschäftigt, die von Magath erzeugte Unübersichtlichkeit aufzuräumen. Der durch Magath aufgeblähte Schalker Kader wurde nur gezielt verstärkt. Mit Chinedu Obasi hat man villeicht eines des besten Geschäfte des Winters gemacht.
Ansonsten sind bekannte Phänomene zu beobachten. Die Clubs, welche unter ihren Erwartungen liegen, kaufen ein und krempeln den Kader um. So geschehen beispielsweise in Freiburg wo man verdiente 6 Spieler aussortierte und auch mit Papiss Demba Cissé den spektakulärsten Abgang der ganzen Liga zu vermelden hat. Für 12 Millionen Euro wechselte dieser zu seinem Landsmann Demba Ba nach Newcastle. Man verstärkte sich moderat und holte dazu noch Spieler des eigenen Nachwuchses in den Profikader. Auch die ebenfalls abstiegbedrohten Clubs aus Kaiserslautern (Jörgensen aus Leverkusen, S.Wagner von Werder Bremen) und Nürnberg (Balitsch aus Leverkusen, Hlousek vom FK Jablonec) verstärkten sich intelligent.
[youtube aVYABp4Q79s]Transfermarkt der Bundesliga: Ibisevic nach Stuttgart
Den wohl spektulärsten Transfer innerhalb der Bundesliga sicherte sich der VFB Stuttgart. Man verpflichtete Vedad Ibisevic vom Ligakonkurrenten TSG Hoffenheim für satte 5,5 Millionen Euro. Auffallend war außerdem, dass sich der massiv abstiegbedrohte FC Augsburg nur durch einen Spieler verstärkte, man lieh Jan Moravek von Schalke aus. Man hält die Mannschaft für fähig, das motiviert das Team zusätzlich. Generell zeigt sich das Umdenken in der Transferpolitik deutlicher denn je. Auch die Trainerentlassungen lassen in der Bundesliga spürbar nach. Man ist auf einem guten Weg, die Geschäfte der Vereine seriöser zu gestalten. Seien Sie nicht irritiert, auch hier muss man den VFL Wolfsburg antürlich ausklammern. Dieser Verein ist ohne Zweifel ein Sonderfall.
[youtube -JydhpKLaPA]Einen Überblick über die Winterein- und Verkäufe gibt es auch hier.
Werbung