Freskomalerei: Geschichte, Technik und Michelangelo

Freskomalerei ist eine Kunstform, die den Betrachter in imaginäre Räume und Zeiten versetzen und endlose Weiten erschaffen kann. Dadurch wurde sie vor allem im künstlerischen und visionenhaften Italien des 15. und 16. Jahrhunderts beliebt, die die biblischen Begebenheiten mit der Freskenmalerei darstellten.

Freskomalerei – Die Technik

Das Wort „fresco“ ist der italienische Begriff für „frisch“. Die Freskenmalerei ist die gegenteilige Kunstform der Secco Malerei. Nachdem die Wand mehrmals verputzt worden ist, werden nur in Wasser gelöste Pigmente auf den frischen Verputz aufgetragen. Beim Abbinden des Putzes versteinern der Untergrund und die Pigmente, sodass der Fresko sich nur noch unter hohem Aufwand von dem Untergrund lösen lässt.

Geschichte eines Mauerblümchens

Die Freskomalerei hatte immer wieder Blütezeiten in dem kulturellen Verlauf der Menschheitsgeschichte, stand aber auch oft für Jahrhunderte am Rand der Künste und wirkte vergessen.

Bereits in der Antike sind Kunstgemälde mit der Freskotechnik entstanden. Leider ist von der griechischen Kultur nahezu nichts an Wandmalereien erhalten geblieben und auch die römische Freskomalerei kann nur anhand der Gemälde aus Stabiae, Herculaneum und Pompeji erahnt werden, z.B. die „Fahrenden Musiker“ oder die „Platonische Akademie“. Sie zeigen einige Kopien älterer Originale, die nur auf diesem Wege im Gedächtnis der Menschheit erhalten geblieben sind.

Im Mittelalter vernachlässigt

Im Mittelalter wurden immer wieder Werke im Stil der Freskenmalerei geschaffen, jedoch wurde die Kunstrichtung insgesamt stark vernachlässigt und nicht gepflegt. Erst zum Ende des Mittelalters, im 13. und 14. Jahrhundert, entstand wieder eine Begeisterung für die Freskenmalerei, die dazu führte, dass später mit ihr einige der weltweit kunsthistorischsten Werke erschaffen wurden. In der Arenkapelle in Padua, der Cappella degli Scoregni, malten Giotto di Bondone und seine Angestellten (1267-1337) über 100 Szenen aus dem Alten und Neuen Testament. Weitere Fresken von ihm sind in den Kirchen von Assisi und in Florenz, in der Franziskanerkirche Santa Croce.

Ein weiteres epochenweisendes Kunstwerk wurde von Masolino da Panicale in Florenz begonnen, nach seinem Tod erweiterte Giottos Schüler Tommaso di Ser Cassai, genannt Masaccio, die Bildfolge und nach seinen frühen Versterben 1428 vollendete Filippio Lippi das Fresko. Dargestellt ist ein Zyklus zum Apostel Petrus.

Aufblühen in der Renaissance

In der Renaissance entstanden die weltberühmten Kunstwerke im Stil der Freskenmalerei. Domenico Ghirlandaios malte in der Kirche Santa Maria Novella in Florenz „Die Geburt Mariä“. Im Vatikan erschuf Raffael „Die Schule von Athen“, das 1512 fertiggestellt wurde. Gezeigt ist eine bevölkerte Akropolis, auf der sich die wichtigsten Vertreter der antiken Philosophie Aristoteles, Platon, Sokrates und Diogenes befinden.

Bis heute unerreicht sind Michelangelo Buonarrotis (1475- 1564) Fresken in der Sixtinischen Kapelle. Er malte sie zwischen 1508 und 1512. Nach der Fertigstellung seiner Schöpfungsgeschichte war Michelangelo fast blind, denn kennzeichnend für diese Technik ist, dass die Künstler wochen-, sogar jahrelang rücklings, in unbequemer Lage auf einem Gerüst liegen, und die Farbe in ihre Augen tropft. In den folgenden Jahrhunderten gab es immer wieder vereinzelt Interesse an der speziellen Wandmalerei.

Die Freskenmalerei heute

Heutzutage haben sich einige Firmen auf Freskenmalerei spezialisiert. Sie bieten sowohl klassische als auch moderne Themen an. Der Preis für den Quadratmeter liegt bei 250 bis 900 Euro, kann aber je nach Aufwand auch nach oben steigen.

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