The Walking Dead 11: Jäger und Gejagte

All die, die The Walking Dead nicht kennen, haben eine der besten Comic-Serien der letzten Jahre verpasst. Natürlich deutet der Titel zuerst auf die Standard-Zombie-Story hin, aber das ist es bei weitem nicht. Zentrale Figur ist der Polizist Rick Grimes, der bei einem Einsatz schwer verwundet wird und anschließend ins Koma fällt. Als er wieder zu sich kommt ist er alleine im Krankenhaus und erkennt schnell, dass etwas nicht stimmt und kurz darauf trifft er dann auch die ersten Untoten in der Cafeteria. Anschließend macht er sich auf die Suche nach seiner Frau und seinem Sohn.

Zombies ja – Genre-Standard nein 

In den ersten Bänden erinnert The Walking Dead noch stark an diverse Filme die sich ebenfalls mit der Zombie-Apokalypse  beschäftigen. Man merkt aber schnell, das die Charaktere und deren Entwicklung im Mittelpunkt der Geschichte stehen. Robert Kirkman schrieb in der Einleitung zum ersten Band: „Sie werden sehen, wie Rick sich so verändern und weiterentwickeln wird, dass Sie ihn nicht mehr wiedererkennen werden, wenn Sie später einmal auf diesen Band zurückblicken werden“. Damit hat er nicht zu viel versprochen und zeigt, dass die Serie unglaublich tiefgründig ist und eine tolle Entwicklung der Charaktere mit sich bringt. Es geht nicht nur um die Zombie-Apokalypse und was in den ersten Tagen danach passiert. Die Serie macht genau da weiter wo die Zombie-Filme immer aufhören und man sich fragt – wie geht es eigentlich nach dem Ende weiter?.

The Walking Dead 11

In The Walking Dead 11 befinden sich die restlichen Überlebenden der ursprünglichen Gruppe und die neuen Mitglieder aus dem neunten Band immer noch auf dem Weg nach Washington DC, in der Hoffnung dort eine noch nicht überrannte  Zuflucht zu finden. Unterwegs treffen sie einen weiteren Überlebenden, Pater Gabriel Stokes. Kurz nachdem Stokes in die Gruppe aufgenommen wurde, bemerkt Andrea, dass Sie beobachtet werden. Was es mit den Beobachtern und Pater Stokes auf sich hat, erfahrt ihr im aktuellen Band. Ich will an dieser Stelle nicht weiter auf die Story eingehen, da ich sonst zu viel verraten würde.

Auch in The Walking Dead 11 stehen die Menschen und ihr Umgang mit ihrem Schicksal im Vordergrund. Was mir sehr gut gefallen hat, ist, dass die Kinder der Gruppe mehr ins Rampenlicht rücken. Was wird aus einem Kind, das während der Zombie-Apokalypse aufwächst und wie verarbeitet es die Gewalt das es ständig umgibt. Eine mögliche Antwort auf diese Frage gibt der Band ganz am Anfang – was ziemlich schockierend ist.

Gut wie immer 

Künstlerisch zeigt sich The Walking Dead 11 in gewohnt hoher Qualität, was Charlie Adlard und Cliff Rathburn zu verdanken ist. Dieses mal hat mir besonders eine Seite gefallen, in der sich Rick mit einer Person unterhält (Näher kann ich darauf nicht eingehen, ohne euch zuviel zu Verraten. Seht euch einfach Seite 110 an). Der Gesichtsausdruck des Mannes als er erzählt was aus den Kindern wurde und im Vergleich dann der Ausdruck als er Rick erklärt „Tut mir sehr leid, aber sie oder ich“ – wirklich ganz toll gezeichnet. Die Schattierungen und die Dargestellten Emotionen sind absolut spitze.

Auch die Verarbeitung des Bandes und die Papier-Qualität sind wie immer Top und der Preis von 16 Euro ist absolut gerechtfertigt.  Auch Band 12 ist schon in Sichtweite und soll nach jetzigem Stand im Februar 2011 erscheinen.

Ich bin seit Band Eins von The Walking Dead ein absoluter Fan und freue mich, dass die Qualität der Serie immer noch aufrecht gehalten wird und ich immer noch überrascht werde. Super!

The Walking Dead erscheint bei Cross Cult und wer Interesse hat kann sich auf der Verlagsseite (siehe „Weiterführende Links“) die Leseproben zu zu den einzelnen Bänden anschauen. Auch wer nicht auf Zombies steht, sollte einen Blick riskieren.

Weiterführende Links

http://cross-cult.de/

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