The Goon 1: Krudes Zeug – Comic von Autor und Zeichner Eric Powell

„Wenn ihr nach einer feingeschliffenen, kultivierten Arbeit eines Künstlers auf der Höhe seines Könnens sucht, oder der ruhigen, fesselnden Erzählkunst eines arrivierten Autors, seid ihr an der falschen Adresse. Doch wenn ihr wie ich versessen darauf seid, jeden Schritt nach zu verfolgen, den ein Künstler bei der Entwicklung seiner Fähigkeiten unternimmt, findet ihr dieses Buch vielleicht unterhaltsam.“

Dieser Auszug aus der Einleitung zur Erstausgabe von The Goon, welchen Autor und Zeichner Eric Powell verfasste, gibt einen guten Vorgeschmack auf den Inhalt des Comics, denn erst ist sicherlich noch nicht perfekt aber ist auch alles andere als ernst. „Krudes Zeug“ enthält die ersten drei Ausgaben von The Goon, von denen Powell nie gedacht hatte, dass sie ein Erfolg werden, und bilden eine abgeschlossene so wie unglaublich lustige Story.

Geldeintreiber mit Überbiss

Der Goon und sein Buddy Franky sind Geldeintreiber für den Mafiosi Labrazio, was an sich nichts Besonderes ist, wäre da nicht das abgefahrene Szenario. In der Stadt des Goon wimmelt es nämlich von Vampiren, Werwölfen und allerlei anderen Monster. Als wäre das nicht genug, habe sich auch noch die Zombies unter der Führung ihres namenlosen Priesters breit gemacht, um ein Stück Labrazios Kuchen ab zu bekommen. Somit haben der Goon und sein Kumpel Franky alle Hände voll zu tun, um ihr Territorium gegen die Untoten zu behaupten. Diese wollen ihrerseits den muskelbepackten Geldeintreiber mit dem Überbiss unter allen Umständen loswerden. Der Goon kämpft sich durch Horden von Untoten und gerät trotzdem in deren Hände. Bevor er kalt gemacht werden soll, will der Zombie-Priester aber zuerst das Geheimnis um Labrazio geklärt haben, denn den Chef des Goons hat noch keiner gesehen.

Den Humor muss man mögen

Krudes Zeug wirft geradezu mit schwarzem Humor um sich und auf jeder Seite wird dem Leser zumindest ein Lächeln hervorgelockt, sofern man den Humor des Autors teilt. Abgefahrene Monster wie Fishy Pete, eine Mischung aus Kaptain Iglo und dem Killer Kraken aus dem Meer, bescheren dem Comic einen ausgefallenen und schwarzen Humor . Mit dem Goon hat Eric Powell auch aus zeichnerischer Sicht einen Charakter mit Wiedererkennungswert geschaffen, denn kein Comiccharakter hat einen derart markanten Überbiss. Abgefahrene Charaktere in einem ausgefallenen Szenario gemischt mit einer ordentlichen Brise schwarzem Humor sind das Erfolgsrezept von Eric Powell. Vergangenen Monat erschien der siebte Band bei Cross Cult und für kommenden September ist bereits der achte in Vorbereitung. „Der Humor wird mit jedem Band besser und derber“, versicherte mir Filip Kolek von Cross Cult.

Fazit

Schwarzer Humor, charismatische und abgefahrene Charaktere und dazu ein unverbrauchtes Setting – was braucht es mehr um eine erfolgreiche Comicserie zu schaffen? The Goon wird bereits als eine der aufregendsten Comicserien der letzten Jahre gehandelt und ein Ende ist nicht in Sicht. Zuerst war ich etwas skeptisch gegenüber der Arbeit von Powell, doch nach den ersten Seiten kann ich mich als Goon-Fan bezeichnen. Sicherlich hatte der erste Band, was Story und Zeichnungen angeht, noch Potential nach oben und man merkt immer wieder ein paar Ungereimtheiten, doch der Gesamteindruck ist stimmig.

The Goon 1:Krudes Zeug von Eric Powell im Hardcover mit 100 Seiten erschienen bei Cross Cult. Preis: 16,80 Euro

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