The Bang Bang Club: Spielfilm zum Ende der Apartheid

Jeder Krieg der Neuzeit bringt Bilder hervor, die um die Welt gehen, die stellvertretend für die Gräuel der Gewalt stehen.

Erinnert sei beispielsweise an Kim Phuc, das kleine vietnamesische Mädchen, das nackt vor den Napalm-Bomben der Amerikaner flüchtet.

Jene Bilder, die aus Südafrika um die Welt gingen, stammten zu einem guten Teil von den Protagonisten, denen Steven Silver seinen Film widmet. Grundlage hierfür sind die Ausarbeitungen zweier der Fotografen.

The Bang Bang Club kommt im Juni in die deutschen Kinos

Ryan Phillippe als Mitglied von „The Bang Bang Club“

Zwischen 1990 und 1994 (die Beendigung des Apartheidregimes durch die Wahl Nelson Mandelas zum Präsidenten) arbeitete der Bang Bang Club in Südafrika. Vier Fotografen zählten sich dazu, der Name stammte aus einem südafrikanischen Magazin. Einer der Mitglieder, Ken Oosterbeck (gespielt von Frank Rautenbach) wurde während der Auseinandersetzungen zwischen den „National Peacekeeping Force“ und den Unterstützern des „African National Congress“ 1994 getötet, ein weiterer (Kevin Carter / Taylor Kitsch) verkraftet das Erlebte nicht und brachte sich noch im selben Jahr um. Die beiden verbliebenen Mitglieder schrieben ihre Erlebnisse auf und Regisseur Steven Silver griff sich Ryan Phillippe und verfimte das Buch.

In Toronto, auf dem Filmfestival 2010 wurden die schnelle, beeindruckende (wenn auch etwas emotional aufpolierte) kanadisch-südafrikanische Koproduktion erstmals gezeigt. Silver beschränkt sich in seiner Umsetzung vor allem auf die letzten Tage der weißen Herrschaft im südlichsten Staat Afrikas. Blutig, brutal und ohne Zweifel lebensgefährlich wagen es die vier Fotografen an die vorderste Kampflinie vorzudringen, wobei stets die Fragen mitschwingten: Wie weit darf ich gehen? Was ist ein besonderes Foto wert? Und wo hört das Leben auf?

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Nachdenkliches Kino, ohne dumpfe Botschaft: „The Bang Bang Club“

Über 30 Preise konnte Regisseur Silver bis dato für seine verschiedenen Dokumentationen gewinnen, die Doku in Kinofilm-Qualität mag da ein eher neues Genre für ihn sein, mit der er sich aber nicht überhebt. Darsteller und Schauplätze sind authentisch, es wird eindringlich gezeigt, was bürgerkriegsähnliche Zustände für Spuren auch an vermeintlich Unbeteiligten hinterlassen.
Kinostart ist der 23. Juni. Wer die Studie über James Nachtwey („War Photographar“) mit Interesse verfolgt hat, den wird (mindestens) die Thematik des Films über die vier Fotografen des Bang Bang Clubs fesseln.

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