Auf den Spuren von Paul Gauguin und Jaques Brel, die beide ihre letzte Ruhe auf dem malerischen Friedhof von Hiva Oa gefunden haben, folgen die Autoren literarisch dem Weg eines Frachters namens Aranui. Die Rundfahrt führt sie auf einige der 14 marquesanischen Inseln. Sowohl Robert C. Suggs als auch Burgl Lichtenstein sind, wie sie es selbst ausdrücken, infiziert vom Zauber des Archipels. Suggs kennt die Gegend und ihre Einwohner bereits seit 40 Jahren und diese Erfahrung bringt er in den Reisebericht ein. Sehr ausführlich werden die einzelnen Stationen beschrieben, etwas zu langatmig werden Begegnungen mit alten Bekannten verarbeitet. Doch trotzdem zieht einen das Buch in seinen Bann. Man sieht das polynesische Paradies direkt vor sich: die Wasserfälle, die tropische Vegetation, die auf ganz spezielle Art tätowierten Männer und Frauen. Doch diese Lesereise beinhaltet auch die von kolonialer Gewalt geprägte Geschichte sowie die Kultur der Inseln. Über das Buch verteilt gibt es immer wieder kleine Exkurse zu einzelnen Themenbereichen. Nicht nötig für den Fluss des Buches, hilfreich aber um die Hintergründe zu verstehen. Zugleich eine Reise durch die faszinierende Welt der Südsee im Heute wie im Gestern.
Robert C. Suggs / Burgl Lichtenstein: „Tagebuch einer Reise auf die Marquesas-Inseln", erschienen 2004 beim Franziska Land Verlag in Berlin für 22 €. Allerdings ist es nicht ganz einfach zu bekommen. Es muss direkt vom Buchhandel bestellt werden, die Lieferzeit beträgt rund zwei Wochen.