Hausaufgaben, Klassenarbeiten, Zoff mit den Mitschülern oder einem Lehrer, dazu vielleicht noch diverse nachmittägliche Termine – bereits Grundschüler müssen heutzutage oft ein wöchentliches Marathonprogramm absolvieren und leiden unter zu viel Druck und Stress. Wichtig ist, dass Eltern erkennen, wenn es zu viel wird – und so weit wie möglich dem Stress entgegenwirken.
Erkennen, wenn Stressgefahr droht
Dass Kinder ab und zu unter erhöhtem Druck stehen, das gehört zum schulischen Alltag dazu – insbesondere vor Klassenarbeiten, Referaten und Ähnlichem. Auch ein Schul- oder Klassenwechsel kann dazu führen, dass ein Kind eine gewisse Zeitspanne benötigt, um mit der neuen Situation klarzukommen. Haben Kinder allerdings andauernde körperliche Beschwerden wie Kopf- und Bauschmerzen und haben sie Probleme einzuschlafen, sollten Eltern hellhörig werden. Besonders Bauchschmerzen können ein Indiz für Stress sein, da der Bauch bei vielen Menschen direkt auf psychische Belastungen reagiert.
Um mögliche Auslöser für Stress zu identifizieren, sollten Eltern genau beobachten, wann ihr Kind entsprechende Symptome zeigt. Gibt es ein Muster, ist eine Regelmäßigkeit zu erkennen? Geht es dem Kind etwa immer dann schlechter, wenn am nächsten Tag Englisch- oder Sportunterricht auf dem Stundenplan steht?
Wie Eltern ihrem Kind helfen können, Stress abzubauen
Stress in der Schule lässt sich nicht völlig vermeiden, aber Eltern können ihrem Kind helfend zur Seite stehen und dafür sorgen, dass es zwischendurch Stress abbauen kann. Hier kommen unsere Anti-Stress-Tipps:
• Für Kinder ist es am hilfreichsten, wenn ihre Eltern Verständnis für Probleme zeigen, dabei aber nicht in hektischen Aktionismus verfallen. Denn das würde zusätzlich für Stress sorgen. Eine gewisse Gelassenheit signalisiert dem Kind, dass die Situation nicht so schlimm ist und sich verändern lässt.
• Sind die schulischen Leistungen generell oder in bestimmten Fächern nicht so gut, ist es falsch, weiteren Druck aufzubauen oder das Kind gar zu bestrafen. Schulische Noten mögen wichtig sein, das Wohlbefinden des Kindes ist wichtiger.
• Eltern sollten ihren Kindern auch vermitteln, dass Stress nicht per se etwas Schlechtes ist, dass ein gewisser Stress dazugehört und dass man damit auf positive Weise umgehen kann – wenn der Stress nicht überhandnimmt.
• Gelingt es, die Gründe für Stress zu identifizieren, sollten Eltern sich diesen Ursachen annehmen und dafür Kontakt zu den Lehrern des Kindes aufnahmen. So kann möglicherweise über Förderunterricht oder Nachhilfe dafür gesorgt werden, dass ein Kind Defizite in einem Schulfach überwindet. Dabei sollte aber nicht zu schnell zu viel erwartet werden, damit kein weiterer Druck entsteht.
• Parallel dazu sollten Eltern noch mehr als sonst darauf achten, dass ihr Kind ausreichend Gelegenheit zum Entspannen findet. Familiäre Rituale wie gemeinsames Kochen und Essen oder das Spielen eines Brettspiels bieten sich beispielsweise an. Außerdem empfiehlt es sich, gegebenenfalls das Wochenpensum des Kindes zu entschlacken. Jeden Tag eine Nachmittagsaktivität – das muss nicht sein und nimmt dem Kind die Möglichkeit, einfach mal nichts zu tun oder nur zu spielen. Eine weitere Möglichkeit zum Entspannen ist die körperliche Betätigung. Sport ist nicht nur gut für den Körper, sondern macht auch den Kopf frei.
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