So wie „Leben, frisch gestrichen" – ein Roman über die Irrungen und Wirrungen einer reinen Frauenfamilie, die sich über drei Generationen erstreckt. Eine durchgeknallte Großmutter mit rosa Haaren und einem Hang dazu, vor allem im zwischenmenschlichen Bereich ihr Alter zu vergessen, eine verklemmte Mutter, die ihrer eigenen die eigentlich angedachte Abtreibung und damit zusammenhängende subtile Ablehnung ihrer selbst nie verzeihen konnte und Zwillinge im Jugendalter, eine lebenslustig und unüberlegt, eine bereits jetzt von Ernsthaftigkeit überrollt. Das komplizierte Frauengebilde gerät ins Trudeln, als ein polnischer Handwerker im Auftrag der Omama das Häuschen komplett umbaut.
Der Mann, bei dessen Beschreibung man ein kleines bisschen an den schwitzenden, testosteronüberhäuften Dümmling aus der Cola-Werbung erinnert wird, bringt den Hormonhaushalt der Damen durcheinander. Und schläft sich gleich mal quer durch die Familie. Was natürlich Folgen hat.
Seicht, könnte man es nennen. Ein bisschen langatmig könnte man es auch nennen. Ein Buch, das man jederzeit aus der Hand legen kann und bei dem es nicht auffällt, wenn man aus Versehen zwei Seiten später wieder einsteigt. Wie gesagt: perfekt für den Strand.
Susanne Fülscher: "Leben, frisch gestrichen", als Taschenbuch im Mai 2008 bei List erschienen. Es kostet 8,95 Euro.