Steno lernen: Tipps und Übungen zum Erlernen der Kurzschrift

Was ist Stenografie und wie kann man sie lernen?

Stenografie ist eine so genannte Einheitskurzschrift. Wer sie beherrscht, ist in der Lage wesentlich schneller zu schreiben, als andere. Im Idealfall sogar so schnell, wie andere sprechen.

Steno: Was wird benötigt?

  • Einstiegsbücher für Stenografie, z.B. vom Heckners oder Winklers Verlag.
  • Ein Stenoheft.
  • Einen Stenofüller.

 

Steno: So wirds gemacht!

1
Zu Beginn wird die Verkehrsschrift geübt. Damit ist man in der Lage ca. 120 Silben pro Minute zu schreiben. Grund: Wortkürzel und bloße Andeutungen von Buchstaben verschnellern die Schreibmöglichkeiten enorm. Der im deutschen häufigste Vokal, das E, wird z.B. nur durch einen kleinen Strich zwischen den anderen Buchstaben oder Zeichen versinnbildlicht. Dadurch schreibt man schneller. Im Vergleich: Normalerweise schreiben die meisten Menschen etwa um die 40 Silben pro Minute.

2
Wem das nicht reicht, der übt die Eilschrift, bei der mehrere Wortteile weggelassen werden, um Zeit zu sparen.
Für bestimmte, häufig verwendete Worte gibt es auch ein kurzes Kürzel statt des eigentlichen Wortes. Das ist ein wenig so wie Vokabeln in einer anderen Sprache zu lernen.
In der Eilschrift werden Worte verkürzt, deren Sinn man später trotzdem noch erkennen kann. So wird z.B. aus „beispielsweise“ ein ausgeschriebenes „beileise“.

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Die noch schnellere Variante ist dann die Redeschrift, die sogar bis zu 500 Silben pro Minute ermöglicht.

4
Übungshefte für Stenografie haben eng beieinander stehende Linien, ähnlich wie bei Notenheften. Auf Groß- und Kleinschreibung wird beim Steno verzichtet.

5
Einstiegsbücher, z.B. vom Heckners oder Winklers Verlag findet man im Buchhandel oder im Internet, z.B. auch bei Amazon oder Ebay. Man kann also autodidaktisch lernen.

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Es gibt aber auch Abendkurse an Volkshochschulen oder Vereine, die Unterricht anbieten.

7
Fazit der Autorin: Ich habe früher selbst noch Stenografie gelernt. Bei mir war das damals ein Schulpflichtfach, ich kam also nicht drum herum. Übrigens war ich der letzte Jahrgang, danach wurde Steno abgeschafft. Mein Fazit mit einigen Jahren Abstand ist: Wem langweilig ist, der kann es lernen. Ich persönlich würde meine Zeit lieber in das Optimieren einer Fremdsprache stecken und versuchen „normales“ schnelles Schreiben zu lernen und vielleicht einige persönliche Abkürzungen erfinden. Wer im Büro Stenografie verwendet, hat spätestens bei Krankheit ein Problem, da fast keiner mehr die Kurzschreibweise beherrscht und folglich auch Notizen nicht entziffern kann. Die Übersetzung bleibt also Ihnen überlassen. Meiner Erfahrung nach hat sich nie jemand über meine Stenokenntnisse gefreut, sondern eher über meine Sprachkenntnisse. Steno ist ja nett, wenn man es schon kann, aber auch einfach etwas überholt. Denn diktieren kann man auch in Mitschneide-/ Diktiergeräte und später in Ruhe tippen – Mit Kunden in ihrer Landessprache sprechen zu können ist meiner Erfahrung nach die bessere und sinnvollere Qualifikation.

Schwierigkeitsgrad:  
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Eine Meinung

  1. „Denn diktieren kann man auch in Mitschneide-/ Diktiergeräte und später in Ruhe tippen“
    Nein, das stimmt so nicht. Wenn Reden von Politikern redaktionell bearbeitet werden müssen und Zurufe festgehalten werden müssen, dann ist man mit der Stenografie immer noch schneller als mit einem Tonbandgerät. Das ist auch der Grund weshalb es auch heute noch zum Einsatz kommt. Zwischenrufe können weder von Software mit Spracherkennung noch von Audiogeräten festgehalten werden. Sinnvoll ist es auch dann wenn man eigene Gedanken schnell zu Papier bringen möchte. Mit Steno ist man immer noch unabhängiger von der Technik, das kann Vorteile haben.

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