Stand Up Comedy: 10 Tipps und Tricks für den Bühnencomedian

Im Brechen der Regeln liegt oftmals der Humor. Deshalb sollte man sich ruhig trauen, etwas anderes zu machen, als die regulären Stand Up Comedians. Spielen Sie mit den klassischen Routinen und Witzen. Comedy Legende Andy Kaufman beispielsweise verbrachte so manchen Gig mit einer Lesung von der großer Gatsby von Fitzgerald. Überlegen Sie sich, ob Sie sozialkritisch, absurd oder beobachtend sein wollen, ob Sie gut in körperlicher Comedy sind und inwieweit Sie das Publikum mit einbeziehen wollen.
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Natürlich ist es jedem selbst überlassen, wie viele Punchlines es pro Set gibt, zwar gibt es die Faustregel, dass man ca. 4-6 Gags/Punchlines pro Minute haben sollte, aber das kommt stark darauf an, welche Art von Comedy man verfolgt, da beispielsweise Künstler wie Stewart Lee elaborierte Stories erzählen und man auch mal drei Minuten ohne Punchline verbringt, die sich lohnen. Was man jedoch beachten sollte, ist die Chronologie des besten und zweitbesten Witzes. Der zweitbeste Witz gehört an den Anfang, der beste ans Ende, ähnlich wie bei einem Musikset soll das Publikum nämlich das Beste nach Hause nehmen, aber zum Anfang überzeugt werden. Wie gut die Punchlines funktionieren, kann man auch testen, indem man sich selbst aufnimmt.
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Wenn man sein Programm schreibt, sollte man bei der gefürchteten Schreibblockade nie aufgeben und einfach weiter schreiben, denn sowieso braucht es hunderte an mittelmäßigen Gags, um einen wirklich Guten heraus zu filtern. Wenn man nicht selber darüber lachen kann, sollte man die Gags ignorieren. Viele Comedians lesen die Zeitung und die Nachrichten aus der ganzen Welt, da besonders die kuriosen Kurznachrichten viel Material beinhalten. Auch Gespräche anderer Leute im Cafe oder eigene Erlebnisse lassen sich gut verarbeiten. Normale Situationen, die plötzlich ins Absurde gesteigert werden, sind ebenso Gold wert.
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Das schwierige Thema der Alter Egos. Als Bühnencomedian ist man kein Sketchcomedian, das sollte man sich immer ins Gedächtnis holen. Wenn es um Alter Egos geht, also wenn man auf die Bühne geht und nicht sich selbst, sondern eine bestimmte Karikatur oder Parodie darstellt, ist das in den seltensten Fällen wirklich gut, weil das Outfit und alberne Akzente vom Material ablenken. Denn darum geht es, das Material alleine sollte witzig genug sein, um die Show zu tragen, eine Perücke und schlechtes Make-Up machen keinen Stand Up Comedian.
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Aufregung ist gut, sollte aber nicht überhand nehmen. Wer sich traut, kann diese Aufregung auch in sein Programm einbauen, sollte aber darauf achten, dass es nicht zum Hauptthema wird. Der leider verstorbene amerikanische Comedian Mitch Hedberg war bekannt für brillante Performances, die trotz oder gerade wegen seiner nervösen Präsentation viel Anklang fanden.
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Interaktion mit dem Publikum ist eine Kunst, die nicht jedem gelingt, daher sollten Sie sich schon vorher bewusst sein, ob Sie gut in witzigen Gesprächen mit der ersten Reihe sind, oder ob es eventuell nur langweilig für den Rest wird. Vergessen Sie bei der Interaktion Ihr Programm nicht, wenn es zu Ihrem Set gehört, einen Zuschauer etwas zu bitten oder zu fragen, rechnen Sie auch mit unwilligen Kandidaten.
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Heckler sind die Leute im Publikum, die aus guten oder schlechten Absichten heraus in das Programm brüllen und den Redefluss unterbrechen. Der nette Heckler glaubt, dass er dadurch dem Stand Up hilft, was er aber nicht tut. Allerdings ist er weitaus angenehmer, als der aggressive Heckler, der den Comedian wissentlich stört. Ignorieren kann helfen, ab einem bestimmten Alkoholpegel des Hecklers ist es jedoch vergeblich, weshalb man ihn direkt konfrontieren sollte. Keine Stand Up Comedy Tipps und Tricks können einen komplett auf Heckler vorbereiten, hier kommt es auf Routine an, je sicherer man mit seinem Set ist, desto besser kann man auch mit Störungen umgehen. Vor allem Improvisation kann Heckler zur Ruhe bringen.
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Auf Heckler zu reagieren bedeutet, improvisieren zu können, aber es gibt sogar komplette Stand Up Routinen, die zu großen Stücken auf Impro abzielen. Ross Noble beispielsweise hat eine handvoll Witze, die er mit seinen merkwürdigen Assoziationen in 90 Minuten Comedymaterial verwandeln kann. Improvisation kann man sogar lernen, in Gesprächen mit Freunden und auch Fremden, wobei man als Stand Up natürlich sowieso ein Talent dafür haben sollte. Aber Vorsicht, Improvisation funktioniert nur dann, wenn die Grundstruktur des Auftrittes gut durch geplant ist, so paradox das klingt, aber wer sich nur auf seinen natürlichen Witz und sonst nichts verlässt, kann auch böse baden gehen und hat dann keinen Rettungsreifen (aka, das Programm).
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Wer es wirklich schaffen will, muss sich lokal, dann national einen Namen machen und das erfordert viel Arbeit und vor allem viele Auftritte in den merkwürdigsten Etablissements. Dabei sollte man sich nicht von schlechten Gigs entmutigen lassen, aber auch nach dem hunderdsten Lach-freien Abend einsehen, dass man vielleicht doch nicht zum Comedian geboren ist.
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Große Stand Up Comedians schreiben sich gerne Gags von Indie Comedians ab, oder lassen abschreiben, oder Sie kopieren die Idee eines Acts. Plagiat ist jedoch weder ehrenhaft, noch wirklich im Sinne von Comedy. Man sollte niemals das Material oder den Act eines anderen Comedians kopieren, es sei denn, es handelt sich um eine Parodie.
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