Schwitzen ist lebensnotwendig. Durch die Absonderung von Schweiß, der an der Luft verdunstet und dadurch kühlend wirkt, reguliert der menschliche Körper seine Innen-und Außentemperatur.
Frischer Schweiß ist geruchlos, erst die Zersetzung durch Bakterien verursacht den müffelnden Schweißgeruch. Durch Störungen des vegetativen Nnervensystems kann es zu übermäßigem Schwitzen (Hyperhydrosis bzw. Hyperhidrose) kommen.
In Deutschland geht man davon aus, dass etwa ein Prozent der Bevölkerung daran leidet. Bei den Betroffenen kommt es – oft unabhängig von der Außentemperatur – zu einer starken Schweißproduktion, insbesondere unter den Armen, an Händen, Füßen und Rücken, denn dort befinden sich die meisten Schweißdrüsen.
Schweißdrüsen entfernen gegen Schwitzen unter den Armen
Nicht nur von Hyperhidrose Betroffene empfinden das starke Schwitzen unter den Armen, zum Beispiel im Sommer, als äußerst lästig. Für viele sind die Schwitzflecken unter den Armen, die sich auf der Kleidung abzeichnen, ein kosmetisches Problem. Hinzu kommt der unangenehme Geruch, der sich auch durch das Verwenden von Deodorants nicht immer in den Griff kriegen lässt. Eine Möglichkeit in diesem Fall ist eine operative Entfernung der Schweißdrüsen.
Was passiert bei der Operation?
Bei einer Operation wird die Achselhaut, die den übermäßigen Schweiß produziert, ausgeschnitten. Dabei entsteht eine relative große offene Wunde, die entweder vernäht wird oder durch Verpflanzung von Haut aus der Umgebung der Wunde verschlossen wird. Dabei können deutlich sichtbare Narben entstehen. Eine mögliche Komplikation ist eine eingeschränkte Schulterbeweglichkeit, die durch das Schrumpfen des Narbengewebes entstehen kann. Außerdem kann es zu Wundheilungsstörungen kommen und der Heilungsprozess dauert relativ lange. Mittlerweile wird die operative Entferung der Achselschweißdrüsen nur noch sehr selten angewandt.
Entfernung durch Kürettage und Saugkürettage: Schweißdrüsen absaugen
Wer sich die Schweißdrüsen entfernen lassen will, tut dies heute üblicherweise per Saugkürettage. Diese minimal-invasive Methode ist schonender für den Körper und hinterlässt kaum Narben. Spezielle Instrumente werden über zwei, drei oder vier minimale Schnitte unter die Hautoberfläche geschoben.
Dann schabt der Arzt die Schicht, in der sich die Schweißdrüsen befinden, aus. Ein – für viele eher positiver – Nebeneffekt dieser Methode ist, dass die Haarfollikel, die sich in der Nähe der Schweißdrüsen befinden, oft mit abgesaugt werden. Das Absaugen wird ambulant unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Die Erfolgsquote ist bei diesem Verfahren, Schweißdrüsen entfernen zu lassen, sehr hoch und die Nebenwirkungen eher gering. In einigen Fällen kann es zu Blutergüssen oder narbigen Verhärtungen unter der Hautoberfläche kommen.
Was kostet die Schweißdrüsenabsaugung?
Im Durchschnitt muss man mit Kosten um die 1800 Euro rechnen. Wer jedoch sehr stark unter dem übermäßigen Schwitzen leidet, wird diesen Betrag jedoch gern zahlen. Dennoch sollten die Risiken nicht unterschätzt und eine Klinik aufgesucht werden, die genau in diesem Bereich einen hervorragenden Ruf hat.
Weiterführende Links
http://www.hautklinik-stuttgart.de/ie/hyperhidrose.htm