Schuldenrückzahlung: Zahltag für Großbritannien – aber bitte nur in Euro

Schuldenrückzahlung: Zahltag für Großbritannien – aber bitte nur in Euro

Die EU-Kommission fordert von Großbritannien die Begleichung von Schulden – noch vor dem Brexit. Allerdings wollen die EU-Schuldeneintreiber wegen der Kurschwankungen keine britischen Pfunde.

Begleichung finanzieller Verpflichtungen

Bevor der Brexit in Kraft tritt, soll das Vereinigte Königreich seine Schulden in Brüssel begleichen. Dabei sollen alle finanziellen Verbindlichkeiten geregelt werden, die vor dem Austrittstermin aufgelaufen sind. Dabei wünscht die EU die Rückzahlung der Schulden in Euro – Grund hierfür sind die Kursschwankungen, denen das Britische Pfund seit der Brexit-Entscheidung unterworfen ist. Die Rückzahlung kann dabei in Raten über mehrere Jahre erfolgen.

Uneinigkeit über die Höhe der Summe

Die tatsächliche Höhe der UK-Schulden könnte noch zu einem Streitpunkt zwischen den Parteien werden: In der Vergangenheit wurden sie von Vertretern der EU mit etwa 60 Milliarden Euro beziffert. Diese Zahl wurde auf der Insel entschieden zurückgewiesen – die britische Regierung sprach hingegen von einer Schuldensumme in Höhe von zirka 20 Milliarden Euro, also nur einem Drittel der von der EU geforderten Summe.

Gipfel über weitere Brexit-Verhandlungen

Am 29. April wollen die Staats- und Regierungschefs aller 27 EU-Staaten in Brüssel auf einem weiteren EU-Gipfel über das weitere Vorgehen bei den Brexit-Verhandlungen beraten. Feststehende Leitlinien sollen bereits am 22. Mai beschlossene Sache sein. Besonders schwierig dürfte es bei zwei Themen werden: Der Abschlussbilanz zwischen der und Großbritannien sowie dem zukünftigen Status von EU-Bürger, die im United Kingdom leben.

Briten geben weniger Geld aus

Gleichzeitig wurde bekannt, dass der britische Einzelhandel das größte Umsatzminus seit dem Jahr 2010 zu verzeichnen hat. Gegenüber dem vorigen Quartal wurden auf der Insel 1,4 Prozent weniger Umsatz gemacht. Der Grund hierfür sind laut Aussage von Experten des nationalen Statistikamts ONS, das die Zahlen auch erhoben hat, zahlreiche Preiserhöhungen in gleich mehreren Branchen. Sie wiederum sind eine Folge des Werteverfalls des Britischen Pfunds, der seit dem Brexit-Votum im Juni letzten Jahres stattgefunden hat.

Fotonachweis: thinkstockphotos, iStock, 183625769, sborisov

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