Schicksal von S.G. Browne

Wenn das Glück unter ADHS leidet und der Tod sich ekelt…

Sergio ist das Schicksal. Und zwar höchstpersönlich. Seine besten Freunde sind die Faulheit, die Völlerei und das Karma. Auch gegen die Anwesenheit von Fräulein Bestimmung, ziemlich nymphoman angehaucht, hat er bisweilen nichts einzuwenden. Sind all diese „Wesen“ doch eine nette Abwechslung zu seinem traurigen Alltag. Denn Sergio hat es in den letzten Jahrtausenden nicht wirklich leicht gehabt. Die wenigsten erfüllen ihr Schicksal, die meisten treffen an Wendepunkten ihres Lebens falsche Entscheidungen und bringen Sergio damit fast an den Rand der Verzweiflung. Genau wie Jerry, allgemeinhin bekannt als Gott und die Grenzen des Universums, die sich letztendlich dann doch als wohlwollend herausstellen.

S.G. Browne trifft den Zeitgeist

S.G. Browne ist ein Autor, der bereits durch sein erstes Werk als Mann mit Humor bekannt ist, als einer, der von Satire durchaus etwas versteht. „Anonyme Untote“ handelt von einer Selbsthilfegruppe von Zombies, die genau wie die „Atmer“ auch, nach nichts so gierig sind wie nach Liebe. Skurril könnte man die Ideen des Autors schon nennen und allein die Fülle, die er pro Werk davon unterbringt, macht seine Bücher lesenswert. Erinnert ein bisschen an Terry Pratchett, nur ohne Scheibenwelt.

Der Autor hat auch diesmal wieder tief hineingegriffen in die Kiste der Metaphern und trifft damit ziemlich sicher den Geschmack vieler Leser und Leserinnen. Allerdings nicht aller. Denn irgendwie kommt die Geschichte nicht richtig in Fahrt, man erwartet ein wenig mehr von der Grundidee und selbst die Tatsache, dass sich Sergio in eine Frau verliebt, die auf den Pfaden der Bestimmung wandelt und er damit einiges an Problemen am Hals hat, bringt nicht wirklich den erwarteten Spannungsbogen mit sich. Aber trotzdem wartet der Autor schlussendlich noch mit einem erstaunlichen Ende auf.

S.G. Browne: Schicksal, erschienen bei Droemer im Oktober 2011, zu einem Preis von 14,99 Euro.

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