Die häusliche Stimmung ist schon seit langem schlecht, die Beziehung steckt in einer schweren Krise. Auch Kinder bemerken natürlich, wenn es ihren Eltern nicht gut geht! Im schlimmsten Fall steht irgendwann eine Trennung an. Jetzt ist sehr viel Einfühlungsvermögen gefragt: Wenn Mama und Papa auseinandergehen, ist das für den Nachwuchs immer ein dramatischer Lebenseinschnitt. Es gibt jedoch Wege, Kindern diese schwierige Zeit ein wenig zu erleichtern.
Wann ist der richtige Zeitpunkt, es den Kindern zu sagen?
Ganz wichtig: Eltern sollten das Thema Trennung erst ansprechen, wenn sie auch wirklich ganz genau wissen, dass sie nicht mehr miteinander leben wollen. Dann jedoch ist es auch nicht gut, das Gespräch noch weiter hinauszuzögern, da Kinder ohnehin spüren, dass etwas Grundlegendes nicht stimmt und das, was sie wahrnehmen nicht mit dem zusammenpasst, was ihnen gesagt wird. Kinder brauchen klare Verhältnisse.
Erst im Grundschulalter können die Kleinen überhaupt begreifen, dass Eltern auch auseinandergehen können. Ausführliche Gründe dafür, was genau zu der Trennung geführt hat, sollten lieber vermieden werden: Diese könnten Kinder überfordern und sie dazu veranlassen, sich auf die Seite des „schwächeren“ Elternteils stellen zu müssen und den anderen Teil nicht mehr liebhaben zu dürfen. Das würde sie enorm belasten.
Trennung – und wie geht’s dann weiter?
Wenn sie erfahren, dass ihre Eltern sich trennen werden, wollen Kinder ganz genau wissen, wie ihr Leben weiter verlaufen wird. Es sind ganz praktische Dinge, die ihnen jetzt ein wenig Sicherheit geben: wo ihr Bett stehen und wer sie zum Kindergarten bringen wird oder ob Papa jetzt nicht mehr mit zum Fußballtraining kommt. Fragen wie diese sollten also geklärt sein, wenn zum ersten Mal über die anstehenden Veränderungen gesprochen wird. Ratsam ist auch, Kinder bei möglichst vielen zu fällenden Entscheidungen mit einzubeziehen. So hilft es dem Kind beispielsweise, wenn es zum Besichtigungstermin für eine neue Wohnung mitgenommen wird, man ihm zeigt, wie sein Zimmer aussehen könnte und später gemeinsam Möbel ausgesucht werden. Das nimmt viel Angst, da das Leben nach der Trennung so für das Kind vorstellbar wird und es dieses auch aktiv mitgestalten kann.
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