Musikalisch experimentierfreudiges Multitalent. So lässt sich der Japaner Ryuichi Sakamoto wohl am besten beschreiben. Mal ganz klassisch, mal durchweg elektronisch. Sicher ist, der Künstler liebt Musik und hat sie sich zur Lebensaufgabe gemacht. Sakamoto ist Komponist, Pianist, schreibt mit Vorliebe Filmmusik und schauspielert auch mal an der Seite von David Bowie. Es gibt wohl nichts, was der Herr nicht kann, so scheint es. Musik kann er jedenfalls.
Ryuichi Sakamoto: Von Inspiration und Filmdreh
Ryuichi Sakamoto wurde 1952 in Tokio geboren. Bereits in sehr jungen Jahren kristallisierten sich Hobbys und Talente heraus. Mit drei Jahren spielte er auf dem Klavier, in der Schule war er Teil einiger Jazz-Bands, später folgte das Musikstudium an der Tokioter „University Of Art“ in der Fachrichtung „elektronische Musik“. Ungewöhnlich, kennen die meisten Hörer ausschließlich die Klavierstücke des Künstlers. Aber wer unter anderem Beethoven und John Cage zu seinen Vorbildern zählt, muss sich nicht wundern. Sakamoto wundert sich auch nicht, sondern lässt die Musik aus sich heraus fließen. Mit der Techno-Band „Yellow Magic Orchestra“ zeigt er seine musikalische Bandbreite:
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Mit futuristischer Robotormusik als Ursprung, trat der Künstler bald auch Solo vor das Publikum: Das Album „1000 Knives of Ryuichi Sakamoto“ wird veröffentlicht, wenig später im Jahr 1983 „Yellow Magic Orchestra“ aufgelöst. Für den musikalischen Japaner absolut kein Problem. Er entdeckt ein weiteres Interessengebiet und widmet sich dem Komponieren von Filmmusik. Sein größter Erfolg ist wohl die Oscar-Auszeichnung von 1987. Ein Oscar für die Filmmusik von „Der letzte Kaiser“. Die bedeutsamsten Filmmusiken schrieb er unter anderem für die Filme „Little Buddha“, „Tabu“, „Women Without Men“ oder auch „Seide“.
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Ein Japaner kehrt „Back To The Basics“
Ende der 90er Jahre kehrte er zu seinen Wurzeln zurück: Seine klassischen Kompositionen auf dem Klavieralbum BTTB (Back To The Basics) wurden weltweit gefeiert. Die Stücke waren ursprünglich nur als Aufwärmübungen für Klavierspieler gedacht. Die 15 Piano-Stücke leben von eingängigen und romantisch zarten Melodien, vor allem „Energy Flow“ fand in Deutschland einen enormen Anklang. Weiter ging das musikalische Schaffen. Sakamoto arbeitete Anfang 2000 mit dem deutschen Künstler Alva Noto zusammen. Das Album „Vrioon“ kam heraus, eine Mischung aus Klavier– und Elektromusik. Aufgrund des großen Erfolges, folgte weitere Zusammenarbeit. Sakamotos aktuelles Album von 2011 nennt sich „Flumina“. Als Klimaschutzaktivist zeigt er unterdes, dass ihm auch andere Dinge außerhalb der Musik besonders am Herzen liegen.
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