Die Bundesliga rückt näher zusammen. Die bisherigen drei Topteams ließen am 8. Spieltag mehr oder weniger überraschend Punkte liegen und ließen damit die Konkurrenz aufholen. Am glimpflichsten kam dabei noch der FC Bayern davon. Ein 0:0 bei einem stark aufspielenden TSG Hoffenheim ist zwar kein Ruhmesblatt, aber auch kein Beinbruch nach einer bislang exzellenten Saison. Die Münchener mussten nach einer mäßigen Leistung auch einmal mit einem Punkt zufrieden sein. Dementsprechend sahen es auch Kapitän Philipp Lahm und Torwart Manuel Neuer, der mittlerweile seit über 1000 Pflichtspielminuten ohne Gegentor ist. In Hoffenheim musste Neuer tatsächlich auch mehrmals aktiv ins Geschehen eingreifen, um einen Rückstand zu verhindern. Alles in allem können die Bayern mit dem Unentschieden sehr gut leben, da die direkten Verfolger diesmal gar keine Zähler aus ihren Auswärtspartien mit nach Hause nahmen.
Gladbach und Werder patzen am 8. Spieltag
Das bisherige Sensationsteam Borussia Mönchengladbach wurde diesmal selbst Opfer einer Überraschung. Beim Kellerkind SC Freiburg unterlag die Elf vom Niederrhein mit 0:1. Beide Mannschaften kämpften dabei leidenschaftlich um die Punkte. Wieder einmal war Gladbachs Defensive schwer zu knacken, doch Mittelfeldspieler Johannes Flum gelang dies in der 20. Minute dann doch einmal. In der zweiten Halbzeit war der Gast dann zwar überlegen, machte aber zuwenig aus seinen durchaus vorhandenen Möglichkeiten. Denn wenn man der Truppe von Lucien Favre generell etwas vorwerfen kann, dann, dass sie zuwenig Tore erzielt. Zuletzt langte dreimal in Folge ein 1:0, doch ohne Treffer kann man freilich schnell mal ohne Punkte das Feld verlassen. Immerhin hielt Torhüter Andre ter Stegen seine Serie, seit März nicht mehr als ein Gegentor erhalten zu haben. Freiburgs Trainer Marcus Sorg konnte nach dem wichtigen Erfolg erleichtert aufatmen und die Abstiegsplätze verlassen.
Torreicher und aufregender ging es in der hannoverschen AWD-Arena zu, wo der zweite Bayern-Verfolger Werder Bremen zu Gast war. In einer Partie mit zahlreichen Torgelegenheiten blieb Hannover 96 gegen den Nordrivalen aus der Hansestadt schließlich mit 3:2 siegreich. Beide Mannschaften setzten damit eine Tradition fort, gemäß welcher seit Hannovers Aufstieg 2002 in direkten Aufeinandertreffen nur zweimal weniger als 5 Treffer fielen. Matchwinner war der norwegische Stürmer Mohammed Abdellaoue, der zunächst per Elfmeter und dann zweimal nach schnellen Spielzügen mit Direktabnahmen traf. Besonders kurios kam der dritte Treffer zustande: nach einer Kopfballablage von Pinto dachte Abdellaoue wohl, er sei im Abseits und schob das Leder eher frustriert über die Linie, ehe ihm bewusst wurde, dass der Bremer Bargfrede das Abseits aufgehoben hatte. Der SV Werder war in der Partie meist ebenbürtig, jedoch nicht so effizient wie die Niedersachsen. Nur Arnautovic, der später noch vom Platz flog, und Pizarro konnten einnetzen und damit die Niederlage nicht abwenden. Dass die 49.000 Zuschauer in der ausverkauften Arena dennoch einen denkwürdigen Tag erlebt hatten, belegen über die Tore hinaus drei Aluminiumtreffer und etliche weitere Torchancen. Hannover rückt damit bis auf einen Punkt an den direkten Konkurrenten heran.
Gewinner am 8. Spieltag
Auch andere Mannschaften nutzten die Patzer von Gladbach und Bremen und machten Boden im Kampf um die internationalen Plätze gut. Punktgleich vor Hannover rangiert nach dem Sieg beim Schlusslicht Hamburger SV der FC Schalke 04. Der zurück gekehrte Huub Stevens legte damit einen Start nach Maß hin. Erst das 3:1 in der Europa League gegen Maccabi Haifa, nun der Doppelschlag von Torjäger Klaas Jan Huntelaar, der den 2:1-Erfolg in der Nordmetropole sicher stellte. Während die Hamburger einfach nicht aus den unteren Tabellenregionen rauskommen, kann Schalke nun wieder Kurs auf die Champions League nehmen.
Ebensolche Ambitionen darf man nach dem glatten 4:0 über Aufsteiger Augsburg auch wieder beim Reviernachbarn Borussia Dortmund haben. Matchwinner des BVB waren die zuletzt noch gescholtenen Robert Lewandowski und Mario Götze. Der polnische Stürmer zeigte endlich mal wieder Torjägerqualitäten und traf dreimal. Jungstar Götze, der gegen Marseille in der Woche noch reihenweise Chancen vergeben hatte, rehabilitierte sich mit tollen Pässen und einem blitzsauberen Tor zum 3:0.
Und auch Bayer Leverkusen ist wieder zurück auf Kurs. Die Werkself gewann hoch verdient mit 3:1 gegen den VfL Wolfsburg und ließ dabei noch Chancen für zwei weitere Spiele aus. Castro, Kießling und Derdiyok mit einem sehr sehenswerten Tor waren erfolgreich und konnten ihrem Coach Robin Dutt durch den zweiten Pflichtspielsieg in Folge wieder mehr Sicherheit auf dem Trainerstuhl verleihen. Mit diesen Ergebnissen scheinen sich so langsam doch wieder die üblichen Verdächtigen in den oberen Tabellenregionen niederzulassen.
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