Auf dem Betzenberg gehen langsam die Lichter aus. Krassimir Balakov hat die ersten beiden Abstiegsendspiele verloren – ausgerechnet gegen Konkurrenten aus der unteren Tabellenhälfte. Eine undankbarere Aufgabe als das Himmelfahrtskommando Kaiserslautern konnte er sich wahrscheinlich nicht als erste Trainerstation in der Bundesliga aussuchen. Noch will man in der Pfalz zwar nicht aufgeben, „so lange rechnerisch noch etwas möglich ist“. Realistisch betrachtet ist aber die Situation bei einem schweren Restprogramm und der guten Form vieler Abstiegswettbewerber aussichtslos genug, um zu sagen, dass den Lauterern nur noch ein Wunder hilft. Dabei kann man der Mannschaft gar nicht absprechen, dass sie will. Beim 0:1 im so wichtigen Duell mit dem Hamburger SV war sie in den ersten dreißig Minuten die bessere Mannschaft, erspielte aber zu wenig Torchancen und bekam dann das plötzliche Gegentor. Anschließend verlor die Elf wieder den Faden und ergab sich bald seinem Schicksal. Es ist einfach zuwenig Qualität in der Mannschaft und daran wird wohl auch Krassimir Balakov nichts Entscheidendes mehr ändern können.
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Abstiegsduelle am 28. Bundesliga Spieltag
Ernüchtert waren auch die Fans von Hertha BSC nach einer neuerlichen Heimklatsche, diesmal gegen den VfL Wolfsburg. Weder die Führung durch Levan Kobiashwili, noch mehrere glasklare Tormöglichkeiten in Hälfte 2 halfen den Berlinern, die schließlich mit 1:4 etwas zu hoch gegen die cleveren Niedersachsen eingingen. Für diese waren zweimal Patrick Helmes, einmal Mario Mandzukic und einmal Christoph Janker mit einem Eigentor erfolgreich. Otto Rehhagel hat im Vergleich zu Krassimir Balakov aber immerhin noch die Hoffnung durch die etwas besseren Leistungen der letzten Spiele und den viel geringeren Punkteabstand nach oben.
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Statt den Hamburgern sind direkt vor der Hertha nun plötzlich die Kölner platziert. Der FC zeigte wie schon bei den Spielen in Hannover und gegen Dortmund eine insgesamt schwache Leistung und verlor verdient beim FC Augsburg mit 1:2. Eine weitere Parallele zur Hertha ist, dass eine an sich gute Hinrunde nun offensichtlich nicht mit einer passablen Rückrunde vergoldet wird, um zumindest nicht in den Abstiegskampf zu geraten. Das Gegenteil ist der Fall: der Aufsteiger aus Augsburg war von Anfang bis Ende das bessere Team und hätte höher gewinnen können. Das Team von Jos Luhukay, beweist, dass man trotz spielerischer Beschränktheit über Willen und Teamgeist erstaunliche Ergebnisse erzielen kann. Stolze sechs Spiele sind die Schwaben nun schon ungeschlagen und haben den Klassenerhalt fest im Blick. Köln kam schließlich nur durch einen unberechtigten Elfmeter zum 1:1-Ausgleich der fast postwendend durch einen weiteren Strafstoß, diesmal für die Augsburger wieder Vergangenheit war. Fast überraschend haben sich die Rheinländer nach der ernüchternden Niederlage nicht vom norwegischen Trainer Stale Solbakken getrennt. Dieser erhält wohl entgegen der Meinung führender Medien eine Gnadenfrist, ob diese aber zwingend bis zum Saisonende reicht, ist bei weitem nicht sicher.
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Kaum zu übertreffende Spannung am 28. Bundesliga Spieltag: Europas Plätze heiß begehrt
Der Trainerwechsel beim rheinischen Nachbarn aus Leverkusen ist dagegen beschlossene Sache. Robin Dutt musste nach der vierten Niederlage in Folge gehen. Ausgerechnet sein Ex-Club aus Freiburg besiegelte durch den 2:0-Auswärtssieg Dutts Engagement bei Bayer. Der SC ist damit mehr noch als der FC Ausgburg das Team der Stunde im Tabellenkeller. Drei Siege in Folge und hervorragende Leistungen lassen die Wahrscheinlichkeit, doch noch abzusteigen, kleiner und kleiner werden. Dagegen ist das mindeste Saisonziel, die Teilnahme am internationalen Geschäft, für Leverkusen höchst gefährdet und der Trainerwechsel dadurch nachvollziehbar.
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Werder Bremen kann den Leverkusenern in dieser Hinsicht die Hände reichen. Lange Zeit sah es so aus, als würden die Bremer sich mit den Rheinländern einen geruhsamen Kampf um die Plätze 5 und 6 liefern, doch nun sind beide Vereine gleichsam gefährdet das lange sicher geglaubte europäische Turnier zu verfehlen. Auch Werder verlor sang- und klanglos gegen einen Abstiegskandidaten, zeigte beim 0:3 gegen Mainz aber eine noch desolatere Leistung. Natürlich sind die Verletzungssorgen exorbitant, aber keiner der aufgestellten Spieler brachte auch nur annähernd Bundesliganiveau. Der VfL Wolfsburg, der VfB Stuttgart und Hannover 96 sind nun nicht nur auf Augenhöhe mit den Hansestädtern, sondern besitzen auch psychologisch die besseren Karten.
Hannover 96 hat die Reise nach Madrid hervorragend verkraftet und aus der knappen 1:2-Niederlage weitere Motivation gezogen. Nicht nur im Rückspiel ist alles offen, auch in der Bundesliga haben die „Roten“ gute Chancen, erneut in die Europa League einzuziehen. Nur drei Tage nach der Partie in Spaniens Hauptstadt bot Mirko Slomkas Elf gegen Borussia Mönchengladbach eine kluge Taktik. In der ersten Halbzeit spielte man trotz des Heimspiels klug auf Konter und schonte damit Kräfte. Die ebenfalls auf Konter ausgerichtete Gladbacher Elf spielte zwar leicht überlegen wusste aber zu wenig damit anzufangen und baute so manchen Abwehrschnitzer. So schaffte Hannover in der zweiten Hälfte zwei Treffer gegen die beste Bundesligaabwehr. Der frühere und der aktuelle Torjäger vom Dienst, Didier Ya Konan und Mame Diouf waren erfolgreich. Nordveit traf für die Borussia, die in den Schlussminuten noch einmal stark aufkam, den Punktgewinn aber nicht mehr sicher stellen konnte. Hannover ist damit Fünfter, genau einen Platz, aber zehn Punkte hinter Gladbach. Die Borussia hat also nach wie vor die Chance, eine tolle Saison mit einem Champions-League-Platz zu krönen, zumal der FC Schalke nicht über ein 1:1 in Hoffenheim hinauskam und damit in Sichtweite der Gladbacher bleibt. Nun muss nur noch das Glück bei den Fohlen zurückkehren.
Rückblick auf den Meisterschaftskampf am 28. Bundesliga Spieltag
Deutschlands höchste Liga ist manchmal schon seltsam. Borussia Dortmund begeisterte Deutschlands Fußballfans gemeinsam mit dem VfB Stuttgart am Freitag abend und spielte beim 4:4 meisterlich auf. Eher bieder war dagegen die Vorstellung des FC Bayern in Nürnberg. Jedoch gewannen die Münchener im Frankenland mit 1:0 und sind somit nach Punkten der Sieger im Meisterschaftsduell. Nur noch drei Punkte trennen Dortmund und Bayern, welches auch noch die bessere Tordifferenz besitzt. Fußball-Deutschland fiebert daher dem großen Duell beider Rivalen am nächsten Mittwoch entgegen. Dann könnte im vollbesetzten Dortmunder Westfalenstadion eine Art Vorentscheidung fallen. Dem BVB sollte angesichts des Sensationsspiels gegen Stuttgart eigentlich nicht bange sein. Jederzeit kann Kloppos Truppe Tore erzielen, doch die Abwehr zeigte die ein oder andere Schwäche. Die Bayern haben hingegen den Nachteil, weiterhin international vertreten zu sein. Sie schielen sehnsuchtsvoll zum Champions-League-Endspiel im eigenen Stadion. Spannende Wochen stehen allen Fußballfans deutscher Teams also bevor.
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Der BVB wird hoffentlich erneut Deutscher Meister, Sie spielen in der Bundesliga den schönsten Fussball und haben mit Abstand den sympatischsten Trainer.