Rückblick auf 2020: Ein Virus verändert unsere Welt

Kurz nach Neujahr 2019/2020 kehrten die Menschen in Deutschland an ihre Arbeitsplätze zurück, freuten sich auf den nächsten Skiurlaub oder ärgerten sich darüber, das es mit den guten Vorsätzen mal wieder nicht recht geklappt hatte.

Dann kamen die ersten Meldungen über ein Virus, das in China bei Menschen eine neue Art von Lungenentzündung auslöste, oft mit einem schweren Krankheitsverlauf und tödlichem Ausgang.

Fast ein Jahr später ist nichts mehr, wie es war. Das zeigt der Jahresrückblick 2020.

Covid-19: über eine Million Opfer

Seitdem das Corona-Virus in der chinesischen Millionenmetropole Wuhan ausbrach und sich innerhalb weniger Wochen über den ganzen Erdball ausbreitete, sind innerhalb von fast zwölf Monaten mehr als 75 Millionen Menschen mit dem Corona-Virus infiziert worden, eine Million sind bereits an den Folgen einer Covid-19-Infektion gestorben. Während der ersten Welle traf es Länder wie Brasilien, Indien, Russland und die USA besonders hart.

Dabei hat die weltweite Bekämpfung der Pandemie schwere wirtschaftliche und gesellschaftliche Folgen: Ganze Wirtschaftszweige kommen ganz oder teilweise zum Stillstand, soziale Kontakte werden auf ein Minimum beschränkt – und fast die ganze Welt trägt Maske. Seit dem Herbst flackert das Virusgeschehen wieder auf, und auch in Deutschland steigen die Zahlen der Infizierten und Toten erneut an. Ärzte und Klinikpersonal arbeiten teilweise am Limit. Doch es gibt ein Licht am Ende des Tunnels: Erste Impfstoffe wurden bereits zugelassen – in Rekordzeit.

Covid-19 hat das öffentliche Leben mehr verändert als andere Großereignisse, die seit dem Zweiten Weltkrieg geschehen sind. Ganze Länder gingen und gehen in den Lockdown, Grenzen werden wieder geschlossen, das Reisen wird zum Risiko. Eine dramatische Entwicklung, die uns weiter ins neue Jahr begleiten wird.

Brexit, US-Wahl und Belarus: die politische Welt im Umbruch

Auch in der internationalen Politik gab es dramatische Entwicklungen, die globale Auswirkungen hatten. Spannungen zwischen dem Iran und den USA gehörten ebenso dazu wie Black-Lives-Matter-Proteste in den USA. Auch die Proteste gegen die Wahlen in Belarus hielten die Welt zeitweise in Atem. Dramatisch verlief die US-Präsidentenwahl, die Joe Biden schließlich vorne sah und in der sich Donald Trump als „Bad Loser“ outete. Wenn Biden im Januar das Amt übernimmt, sieht er sich nach vier Jahren Trump-Präsidentschaft großen Aufgaben gegenüber – vor allem muss er das Land wieder einen.

Eine fast ebenso große Dramatik hatten die Brexit-Verhandlungen: Nachdem nach vielen Monaten des Verhandelns und Taktierens ein geordneter Brexit immer unwahrscheinlicher wurde, kam es am Heiligabend schließlich doch noch zu einer Einigung – buchstäblich in letzter Minute. Ein ökonomisches Desaster für die EU und für Großbritannien wurde so kurz vor Ultimo noch abgewendet. Es bleibt abzuwarten, wie das Verhältnis zwischen London und Brüssel konkret neu geordnet wird.

Brennpunkt Deutschland: Rechtsextremismus und Querdenker auf dem Vormarsch

2020 war ein Jahr, in dem sich ein ums andere Mal mehr rechte Tendenzen im Lande zeigten. Das zeigte das grausame Attentat eines Einzeltäters in Hanau im Februar ebenso die versuchte Erstürmung des Reichstags im Zuge einer Demonstration gegen die Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus. Mindestens ebenso verstörend waren Chatgruppen, in denen Beamte der Sicherheitsbehörden rechtsextremistische Inhalte posteten. Gleichzeitig waren die Auswirkungen des Klimawandels Thema in den Medien: Das neue Waldsterben in Deutschland fiel genauso darunter wie die ausufernden Waldbrände in den USA und Australien.

Gab es auch Positives? Ja!

Endlich: Nach neun Jahren voller Pleiten, Pech und Pannen wurde der BER-Flughafen in Berlin eröffnet. Das private Raumfahrtunternehmen SpaceX konnte seit 2011 wieder NASA-Astronauten zur Raumfahrtstation ISS befördern. Und: Selbst die Auswirkungen des Corona-Virus auf die Welt des Fußballsports konnten den 1. FC Bayern nicht davon abhalten, in 2020 das Triple zu gewinnen. Es gibt also noch Hoffnung.

Bildnachweis: Pixabay, 5829158, h kama

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