In seinem aktuellen Wochenbericht warnt das Institut vor ansteigenden Fallzahlen und schweren Krankheitsverläufen. Allerdings ist die Datenlage schwierig und erschwert die zuverlässige Interpretation beim Prognostizieren.
Starker Anstieg bei der Anzahl der Intensivpatienten
Droht die Coronakrise 2.0? Laut dem aktuellen Bericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) ist die Anzahl der Covid-Patienten auf den Intensivstationen binnen zwei Wochen von etwa 860 auf 1.310 Fälle angestiegen. Doch sind diese Zahlen mit Vorsicht zu genießen, denn sie beinhalten auch Krankheitsfälle, die aufgrund einer anderen Erkrankung eingeliefert werden.
Wird bei ihnen Covid-19 diagnostiziert, tauchen sie zwar als an Corona erkrankt in der Statistik auf, aber die Infektion ist nicht der primäre Grund für die Aufnahme. Gleichzeitig weisen die Kliniken allerdings darauf hin, dass der Aufwand in Bezug auf die Isolation für beide Patientengruppen gleich ist.
Steigender Wert bei der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz
Bei der deutschlandweiten Sieben-Tage-Inzidenz verzeichnet das RKI einen Wert von 577,5. Bei diesem Wert handelt es sich um die Covid-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner. In der Vorwoche lag dieser bei 466,0, im Vormonat bei 217,2.
Allerdings gibt es auch hier eine Art Dunkelziffer, denn es werden nur Fälle gezählt, die durch einen PCR-Test nachgewiesen worden sind. Der Inzidenzwert könnte in der Realität folglich wesentlich höher sein.
Corona-Hotspot Bayern
In ganz Bayern kletterte die Sieben-Tage-Inzidenz auf 818,0 – das ist eine Steigerung von 25 Prozent innerhalb von einer Woche. Einzelne Landkreise haben dabei bereits die Tausendermarke geknackt: Dachau mit 1206,8, Ebersberg mit 1265,2 und Fürstenfeldbruck mit 1333,6.
Auffallend ist, dass besonders viele Fälle in und um München zu verzeichnen sind. In der Landeshauptstadt endete zu Beginn der Woche das Oktoberfest, das traditionell viele Besucher anlockte.
Sowie in der Stadt selbst als auch in drei der vier direkt angrenzenden Landkreise liegt der Inzidenzwert über Tausend, der Landkreis München selbst liegt knapp unterhalb der Tausendergrenze. Damit setzt sich ein Trend fort, der sich bereits in der zweiten Oktoberfest-Woche abzeichnete.
Covid-Herbstwelle könnte durch neue Subtypen befeuert werden
Außerdem befürchten Fachleute, dass neue Sublinien der Omikron-Variante die Situation in den kommenden Herbst- und Wintermonaten verschärfen. Einige dieser Erreger weisen ein stark verändertes Erbgut auf, mit dem sie den Impfschutz sowie den Immunschutz von genesenen Covid-Infizierten umgehen können. Das könnte eine schnellere Verbreitung zur Folge haben.
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