Riesling – Saures Zeug oder hoher Genuss?

Wenn ich an die ersten Mosel-Rieslinge denke, die ich probiert habe (einige der ersten Weine überhaupt), habe ich von den Erinnerungen noch heute Magenschmerzen. Vor zehn bis zwanzig Jahren waren einige Rieslinge eben das, was die Säurekonzentration auf der Flasche versprach: sauer.

Deutscher Riesling auf dem Vormarsch

Doch es geht auch anders. In vielen Regionen experimentierte man mit der Rebsorte und machte sie salonfähig. Natürlich gab es solche Rieslinge schon vorher. Aber mittlerweile kann man dem deutschen Riesling eine ähnlich bedeutsame Position zusprechen, wie dem verwandten Sauvignon Blanc, der von Frankreich bis Australien gerne angebaut wird.

Und wer möchte den Rheingau mit den wunderschönen Flaschen vergessen, wo der Riesling praktisch vorherrscht? Barth, Weil und Kollegen legen den Maßstab hoch an.

Deutsches Klima gefällt dem Riesling

Riesling mag das mitteleuropäische Klima und gedeiht auch in unseren kälteren Regionen sehr gut. Besonders Schieferlagen tun ihm sehr gut, wie die Ahr, Mosel und Nahe gerne unter Beweis stellen. Ob Qualitätswein oder aber Spätlese, die einstmalig ungute Säure gedeiht ihm nun zum Vorteil. Eine schöne Riesling Auslese zu einer süßen Birnentart ist einfach ein Genuss. Die feine Säure durchbricht den sirupartigen Tropfen und ist so ideal als Digestif oder als edelsüßer Tropfen für das Dessert.

Auch der gute alte Riesling-Sekt kann sich seines Erfolgs kaum erwehren. Immer mehr Winzer machen zum Wein auch noch einen passablen Riesling-Sekt, der auch in verschiedenen Qualitäten zu haben ist.

Riesling – Internationaler Erfolg einer Rebsorte

Auch der internationale Markt hat sich an den Riesling gewöhnt und die Aromenvielfalt des Weins lässt ihn auch zu Sushi oder überhaupt asiatischen Gerichten passen. Wo früher grüner Apfel und zitronige oder Pfirsicharomen dominierten, findet man heute auch Ananas oder Banane auf der Zunge und in der Nase. Vielfalt und Facettenreichtum sind dem Riesling und seinen Winzern kaum abzusprechen. Das gilt auch für die Literweine, die von vielen eher geringgeschätzt werden. Die taugen keinesfalls nur für Schorle.
Natürlich ist ein schöner Riesling auch klassisch zur Forelle ein wahrer Genuss. Wehe dem, der Anderes behauptet!

Weltweite Produktion?

Und natürlich gibt es den Riesling nicht nur in Deutschland. Aus Österreich beispielsweise dem weinviertel gibt es großartige Rieslinge, ebenso aus dem Elsass, beispielsweise um Colmar herum. Auch in anderen Teilen der Welt versucht man sich an Riesling. So meine ich mich zu erinnern, dass in d’Arenberg’s  weißem „The Stump Jump“ auch Riesling in der Cuvée zu finden war, neben Marsanne und Sauvignon Blanc.
Riesling rocks! Oder was soll man sonst dazu sagen?

Eine Meinung

  1. Hildegard Fuchs

    Leider setzen viele Weintrinker Riesling mit Sodbrennen gleich – nicht ganz zu Unrecht, wenn sie das Pech hatten, an einen wenig reifen Vertreter der Rebsorte zu geraten.
    Weingut Fuchs ist spezialisiert auf besonders säuremilde Weine, auch und gerade beim Riesling. Schauen Sie einfach mal auf unsere Webseite!

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