Review : STIRB LANGSAM 4.0

„Is that your best shot?“

Stirb Langsam-Fans hatten es in den letzten Monaten wirklich nicht leicht angesichts der beunruhigenden Neuigkeiten, die im Vorfeld der Veröffentlichung von Stirb Langsam 4.0 bekannt wurden. Das fing bei der Story – McClane gegen Cyber-Terroristen? – an, denn das klang irgendwie zu platt und gewollt modern. Und es hörte bei der Kritik an der Entscheidung, Len Wiseman auf dem Regiestuhl platz nehmen zu lassen nicht auf, da dessen bisherige Werke Underworld und Underworld 2 nicht gerade die Spitze des Kinoentertainments sind. Dann kam vor wenigen Wochen für so manch eingefleischten Fan der größte Schock: es wurde bekannt, dass Live Free or Die Hard, so der Originaltitel, als PG-13 Film (die bei uns meist ab 12 freigegeben sind) konzipiert wurde, d.h. mit entschärfter Gewalt und entschärftem Gefluche, damit durch die niedrigere Freigabe ein jüngeres breiteres Publikum in die Kinos strömen kann. Frühere Die Hard-Filme wurden indes mit einem R-Rating (bei uns meist ab 16) versehen und waren dementsprechend für manch härtere Szene gut. Keine guten Voraussetzungen – so schien es zumindest.

„You just killed a helicopter with a car!“

Ungewohnt unspektakulär beginnt der vierte Stirb Langsam Teil. Doch noch während man McClanes Auseinandersetzung mit seiner Tochter Lucy (Mary Elizabeth Winstead) über ihren zudringlichen Lover in den ersten Filmminuten verfolgt, reißt eine Funkmeldung an McClane den Zuschauer aus seinen Befürchtungen, der Film könne zum Teeniespektakel verkommen. Der simple Auftrag lautet, den jungen Computerhacker Matt Ferrell (Justin Long) von New Jersey zum FBI nach Washington zu geleiten. Doch schon bei der Abholung in dessen Apartment geraten John und sein Schützling unter heftigen Beschuss durch ein Killerkommando, das zuvor bereits andere Hacker ausgelöscht hat. Angeführt von Thomas Gabriel (cool: Timothy Olyphant) und seiner Killerfreundin Mai Lihn (großartig: Maggie Q) versuchen die Terroristen, das Computernetz der USA – und damit Verkehrstechnik, Strom und Kommunikation – lahm zu legen. Und ohne funktionierende Ampeln und Handys ist auf den Straßen von D.C. schon bald die Hölle los…

„Enough of this Kung Fu shit!“

Bereits nach wenigen Minuten nimmt Stirb Langsam 4.0 rasant an Fahrt auf und dieses Tempo wird die ganzen 129 Minuten bis zum Abspann durchgehalten – schon lange konnte kein Film mit so einer Laufzeit so gut und kurzweilig unterhalten. Und nicht nur Bruce Willis ist in Topform, auch die anderen Darsteller geben tolle Leistungen ab. Die Befürchtungen, dass Justin Longs Charakter nur als bloßer Stichwortgeber fungiert, bewahrheiten sich zum Glück nicht – der Junge macht seine Sache wirklich gut. Noch besser macht es Maggie Q, die mit Bruce eine geniale Kampfszene hat, und Timothy Olyphants Darstellung des Oberfieslings ist angenehm zurückhaltend.

„I’ll take it from here.“

Nach all den lahmen CGI-Fantasyschlachten der letzten Monate ist es eine wahre Augenweide, mal wieder handgemachte Stunts und Crashes auf der Leinwand zu sehen – und davon gibt es in Stirb Langsam eine Menge! Allein die Parkour-Stunts des Franzosen Cyril Raffaelli, der hier einen der Killer mimt, sind den Eintritt wert. Nur der zugegebenermaßen spektakuläre Showdown ist vielleicht einen Hauch zu CGI-lastig ausgefallen. Und wer genau darauf achtet, dem wird tatsächlich auffallen, dass die Gewalt doch ein bisschen harmloser daherkommt, was dem Film insgesamt jedoch nicht schadet.

Stirb Langsam 4.0 ist wirklich extrem gut gelungen, macht eine Menge Spaß und bietet haufenweise tolle Actionszenen, sowie exzellent aufspielende Darsteller. Das macht Live Free or Die Hard zum besten Teil seit dem legendären Erstling.

(Fotos ™ und © by 20th Century Fox)

3 Meinungen

  1. Markus Schneider

    Klingt so austauschbar.

  2. Die Story mag austauschbar klingen, die Umsetzung ist jedoch äußerst gelungen, wenn auch nicht perfekt 🙂

  3. Wow.. einer der Filme wo ich wirklich mit einem Grinsen aus dem Kino raus gegangen bin. :-)Die Aktion ist kaum noch zu überbieten. Der Humor ist auch 1a, die Sprüche von John MCClane und seiner Tochter Lucy sind einfach unschlagbar ;-)Gehört in jede DVD Sammlung

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