Lange galt es als sicher, dass eCommerce dem stationären Handel die Kunden abgräbt. Potenzielle Konsumenten informieren sich im Laden, schauen sich das gewünschte Produkt einmal in echt an und kaufen es dann letztendlich im Internet. Jahrelang wurde davon ausgegangen, dass der Offlinehandel so hauptsächlich den Onlinehandel unterstützt, während dieser teure Ladenmieten und Mitarbeiterkosten spart. Fakt ist, dass nur 4,7 Prozent des deutschen Umsatzes im Einzelhandel bisher online erwirtschaftet werden. Während der Absatz im stationären Handel weiter zurückgeht, vollzieht der digitale Commerce jedoch ein rasantes Wachstum. Online einzukaufen hat sich etabliert und Onlinehändlern wird ein ähnliches Vertrauen geschenkt, wie es einst Offline-Anbietern entgegnet wurde. Aber wird diese Entwicklung letztendlich den klassischen Handel verdrängen?
Das Potenzial der Retail Revolution für den Offlinehandel nutzen
Die Vorteile des Onlineshoppings scheinen überwältigend: Es gibt keine Öffnungszeiten, Einkaufen lässt sich leicht dazwischenschieben oder mit anderen Tätigkeiten nebenbei kombinieren, die Auswahl ist größer, wichtige zusätzliche Informationen hat man dank Google immer schnell zur Hand und viele Preise scheinen online günstiger. Zudem kann man sich die bestellten Produkte bequem nach Hause liefern lassen, ohne selbst die schweren Geräte und Einkaufstaschen tragen zu müssen. Warum da noch das traute Heim verlassen und sich dem Stress des „Outdoor“-Shoppings aussetzen?
Wie eine Studie der Interone GmbH aus München zeigt, sind Käufer trotz allem weniger online orientiert als vermutet. Entgegen den Erwartungen ist der Trend online zu recherchieren und sich den ausgewählten Gegenstand im Markt selbst zu kaufen größer, als die gegenteilige Alternative Offline-Information mit anschließendem Online-Kauf. Der sofortige Konsum im Laden überwiegt oft den preiswerten Einkauf im Internet. So überraschend wie diese Nachricht ist, so deutlich zeigt sie die momentanen Schwächen des stationären Handels auf: die umfassenden Informationen fehlen! Im Zeitalter von Google und Wikipedia steht dem Käufer online ein unendliches und universellen Wissen zur Verfügung, das er bei der Suche nach passenden Produkten abrufen und für einen Vergleich zurate ziehen kann. Im Laden bleibt als einzige Informationsquelle oft nur der Verkäufer. Aber wie stellt man dem Kunden weitere Fakten zur Verfügung?
Ebenso scheint es unmöglich die Produktvielfalt des Internets in einem Offlineshop anbieten zu können. Die Gegenstände würde jeden Laden sprengen und ein Bewegen oder das Durchstöbern der Angebote für den Kunden unmöglich machen. Zudem zeigt die Retail Revolution, dass der Online-Einkauf mehr Anreize bietet, sich selbst eine Freude und öfter einmal ein eigenes Geschenk zu machen. Im stationären Handel scheint dieser Mehrwert bisher zu fehlen. Um auch zukünftig seine Position am Markt als klassischer Handel behaupten zu können und nicht wie die Handelsriesen Karstadt und Quelle zu enden, gibt es drei aktuelle Entwicklungen, welche die Retail Revolution des Offlinehandels fördern.
Retail Revolution: Entwicklungen im stationären Handel
Social Commerce
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Gamification
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Der Multichannel-Händler bedient den hybriden Kunden
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