Auf der Berlinale 2015 sprach Giovanni Perosino, Leiter Markenkommunikation AUDI AG, im Rahmen von Berlinale Open House über das Product Placement von Audi. Anlass war die Weltpremiere des aktuellen Kinofilms „Fifty Shades of Grey“, in dem Audi als Marke bereits in der Vorlage zum Drehbuch Teil der Geschichte ist.
Im Anschluss an die gut besuchte Podiumsdiskussion „Cars in Films – Props and Presentation“ konnten wir Herrn Perosino, ganz rechts im Bild, noch einige Fragen zum Thema stellen.
Herr Perosino, wie kommen Autos aus Ingolstadt in Filme aus Hollywood? Gehen Sie auf die Studios zu, oder kommen die mit Anfragen zu Ihnen?
Sowohl als auch. Wir suchen aktiv nach neuen Filmen mit passenden Fahrzeugszenen, aber durch die langjährigen guten Kontakte in Hollywood kommen auch Studios, Regisseure, Produzenten, Schauspieler und Produktionsfirmen mit neuen Projekten auf uns zu.Da stehen wir in einem ständigen Austausch.
Natürlich ist es für Sie als Hersteller schön, wenn Audi Modelle wie der R8 Spyder in „Fifty Shades of Grey“ auf der Leinwand ein gutes Bild abgeben. Wie sieht es aber aus, wenn das Auto schlecht dasteht, für die böse Seite fährt oder spektakulär zerstört wird – darf das Studio trotzdem auf Ihr Wohlwollen hoffen?
Das Auto sollte niemals schlecht dastehen. Es gibt aber durchaus interessante „Bösewichte“ oder spektakuläre Unfälle, die bei genauer Prüfung durchaus positive Aspekte haben. Mit „Hitman: Agent 47“ wird im Sommer diesen Jahres noch ein Action-Film in die Kinos kommen, wo die Sportlichkeit unserer Marke in einer turbulenten Verfolgungsjagd einmalig erlebbar wird.
Wer hat im Zweifelsfall das letzte Wort – Vorstandsvorsitzender Prof. Rupert Stadler? Musste er – oder die entsprechende letzte Instanz – schon mal einmal entscheiden, ob Audi eine Produktion mit Fahrzeugen unterstützt oder nicht?
Die Entscheidung für oder gegen ein Product Placement fällt im Regelfall innerhalb der Audi Marketing Kommunikation. Nur bei sehr umfangreichen Projekten und einer damit verbundenen Werbekampagne wird auch der Vorstand eingebunden.
Können Sie an irgendwelchen Faktoren messen, wie erfolgreich ein Product Placement ist? Oder verhält es sich da nach den Worten Henry Fords: „Die Hälfte der Werbeausgaben ist rausgeschmissenes Geld. Man weiß nur nicht welche.“?
Wir haben unterschiedliche Faktoren, nach denen wir den Erfolg des Product Placement einschätzen. Das fängt bei einer genauen Analyse des Filmgenres an und endet bei der Beobachtung der Nachvermarktung des Kinofilms über Home Entertainment und TV. Daran kann man schon ablesen, wie sich dadurch Bekanntheit oder Image der Marke positiv verändern.
Zum Abschluss: Ihr liebster Film, in dem ein Audi die vierrädrige Hauptrolle spielt?
Wie sagt man so schön: das Beste kommt noch… Und ich bin mir sicher, die Hauptrolle wird in der Zukunft spielen, denn das ist die Zeit, wo Audi hingehört.
Bilder: ©Arild Eichbaum