Orchideen tauchen, nicht gießen!
Damit wäre das Wichtigste zu Anfang schon gesagt. Denn die Königin unter den Blumen darf man sich ein wenig wie einen Schwimmer, der vom Drei-Meter-Brett springt, vorstellen. Kurz und kräftig ist der Tauchgang, und dann wird wieder aus dem Wasser gekrabbelt und Ruhe ist für eine Weile! Warum Orchideen tauchen, und welche praktischen Insider-Tipps es gibt, das verrate ich Ihnen im Folgenden.
Was die Bewässerung mit der Herkunft der Orchidee zu tun hat
Die Orchidee ist eine faszinierende Pflanze mit einer Fülle von unterschiedlichen Arten auf allen Kontinenten (mit Ausnahme der Arktis). Der Großteil der Arten wächst allerdings in den Tropen und Subtropen, hauptsächlich in Südamerika und Asien. In Europa gibt es um die 250 Arten.
Rund die Hälfte aller Orchideen wächst auf anderen Pflanzen. Man bezeichnet diese Lebensform als epiphytisch. Sie hat Nichts mit einem Schmarotzer gemein, denn sie schädigt den Hauptmieter nicht. Als exotischer Untermieter lässt die Orchidee einfach ihre Wurzeln herabhängen. Kommt es zu kurzen, heftigen Regenfällen, nehmen die Wurzeln in kürzester Zeit viel Wasser auf, die Rinde des Hauptmieters ebenso. Dann trocknet Alles ganz schnell wieder ab.
Die andere Hälfte der Orchideen wächst terrestrisch, also auf (!) der Erde oder lithophytisch auf Felsen oder Steinen. Auch diesen haben also wenig mit normal in der Erde wurzelnden Blumen zu tun. Orchideen brauchen neben der richtigen Bewässerung auch ein spezielles Orchideensubstrat, um richtig zu gedeihen.
Was hat das Studium mit Orchideen zu tun?
Nunja: Studienfächer ohne Jobaussicht werden ganz gern als Orchideenfächer bezeichnet 🙂
Orchideen tauchen: So wirds gemacht!
Tipps und Hinweise
- Orchideen alle 7-10 Tage tauchen.
- Phalaenopsen ist es am liebsten, wenn das Substrat zwischen den Tauchgängen gut abtrocknet.
- Miltoniopsis mögen es lieber, wenn es etwas feuchter ist. Das Substrat sollte antrocknen, aber nicht ganz austrocknen.
- Durchsichtige Pflanztöpfe verwenden: so sieht man am Beschlagen der Topfwände, ob gewässert werden muss, oder nicht.
- Im Übertopf, je nach Größe der Pflanze, zwei bis drei Zentimeter Blähton oder Kies einfüllen. Das nimmt überschüssige Feuchtigkeit auf.
- Um das Ausschwemmen des Substrates während der Bewässerung zu verhindern, ziehen Sie einen Damen-Perlon-Kniestrumpf über den Pflanztopf und knoten ihn entsprechend zu.
- Gedüngt sollte je nach Art werden, bei den meisten Orchideen bei jedem 3. Tauchgang. Den Orchideendünger wie gewohnt (eventuell in größerer Menge) anmischen und die Pflanzen in dem Düngergemisch tauchen.
- Je kühler es ist desto weniger Wasser brauchen die Pflanzen, auch das Substrat trocknet nicht so schnell ab.
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Hi, interessanter Artikel. Das Orchideen tauchen war mir bisher noch nicht so bekannt, werd es aber sobald sich die Gelegenheit ergibt bei meiner Phalaenopsis ausprobieren.
Gute ausführliche Beschreibung, werd euren Blog weiterempfehlen 🙂
Hallo,
ein guter Artikel, der alle wesentlichen Aspekte aufführt. Ergänzend kann ich noch anmerken, dass mir bisher spezielle Orchideentöpfe gute Dienste erwiesen haben. Diese haben unterhalb der Orchidee eine Vertiefung zur Aufnahme von überschüssiger Nasse. Wenn also nach dem Tauchvorgang noch etwas Wasser im Wurzelwerk verblieben ist, tropft dieses ab und die Wurzeln bleiben frei von Staunässe.
Natürlich geht auch die (oben beschriebene) Variante mit Blähton bzw. Kies.
Gruß
Super Idee. Werde es mal probieren.
Ich kann die Pflegetipps nur empfehlen! Genauso mögen es unsere lieblings Exoten! 😉