Der Countdown läuft: Noch Ende des Jahres sollen die ersten Fahrzeuge mit Lithium-Ionen-Akkus über die Straße „schleichen“. Dabei will Nissan mit dem Modell Leaf das erste Elektroauto serienmäßig an den Start schicken. Die Ansätze sind vielversprechend, wobei der Preis einige Interessenten abschrecken wird.
Technische Daten des Nissan Leaf
Der Nissan Leaf will durch seine Alltagstauglichkeit überzeugen. Angesichts einer Länge von 4,45 Metern und einem Radstand von 2,70 Meter haben die Japaner auch ein komfortables Paket geschnürt, das Platz für 5 Personen bietet und über einen ordentlichen Kofferraum verfügt. Auch das Design unterliegt ganz den Ansprüchen eines E-Autos.
Die lange, flache Frontpartie sorgt für einen geringen Luftwiderstand – sehr zur Freude der Akkus, die unter den Sitzen und der Rückbank liegen. Hingegen wirkt das steil verlaufende Heck noch etwas gewöhnungsbedürftig.
Überzeugend sind die technischen Daten des Nissan Leaf. Voll aufgeladen sorgen die Batterien für eine Reichweite von 160 Kilometern. Das mag für viele äußerst bescheiden klingen, doch laut Hersteller sind rund 80 Prozent aller Autofahrer weltweit täglich weniger als 100 Kilometer unterwegs – 1:0 für Nissan.
Der Nissan Leaf verfügt umgerechnet über 109 PS, wobei die Spitzengeschwindigkeit bei etwa 140 km/h liegt. Doch zum Heizen eignet sich das E-Auto natürlich nicht. Das verspricht auch schon die Tatsache, dass der Wagen ab Tempo 50 deutlich träger wird.
Nissan Leaf schlecht zum Reisen
Für lange Reisen ist der Nissan Leaf, der über einen futuristischen Innenraum mit ausschließlich digitalen Cockpit-Anzeigen verfügt, ebenfalls ungeeignet. Das erklärt sich nicht nur durch die erwähnte Reichweite von 160 Kilometern, sondern auch durch die Aufladezeit von selbst. Um die Akkus voll aufzuladen braucht es rund 8 Stunden.
Mittels eines Schnellladesystems mit Hochspannung an geplanten „Tankstellen“ können die Akkus in 30 Minuten bis zu 80 Prozent gefüllt werden. Umgerechnet müsste man nach 50 Kilometern 10 Minuten tanken.
Natürlich liefert der Nissan Leaf viel nützlichen technischen Schnickschnack wie Abfragen des Akkuladestands via Handy oder Internet, Klimaanlage mit Timer-Funktion oder Navi mit noch maximal möglichen Entfernungsradius. Doch bis sich die E-Autos gänzlich durchsetzen, wird es noch einige Jahre dauern.
Was kostet der Nissan Leaf?
Das hängt wohl auch am Preis. Was der Nissan Leaf genau kosten soll, ist zwar noch unbekannt, aber bereits ohne Batterien dürfte der Preis bei einem konventionellen Kompaktwagen inklusive Motor liegen. Und dann kommen da noch die Batterien, die sich in dieser Größe im fünfstelligen Bereich einordnen. Ohne steht der Nissan Leaf vor einem holprigen Start.
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Der Leaf wird ja dieses Jahr erstmal in Japan verkauft werden. Ich bin mal gespannt ob das erste Elektroauto wirklich ohne Fehler und Macken sich etablieren kann. Aber warum der Leaf so spät, nämlich 2012 nach Europa kommt, werden wahrscheinlich nur die Entwickler wissen.