Neuer Streik bei der Bahn abgewendet

Die GDL hat den angekündigten erneuten Streik vorerst abgesagt. Am Donnerstag wollen sich Bahn und GDL wieder zu Verhandlungen zusammensetzten – Millionen Pendler und Bahnreisende atmen vorerst auf.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer hatte am Mittwoch, 18. Februar weitere Arbeitskämpfe beschlossen. Die GDL kritisiert insbesondere, dass die Bahn nicht bereit sei, einen separaten Tarifvertrag mit der GDL abzuschließen. Auch die Eisenbahnergewerkschaft EVG verhandelt zurzeit mit der Bahn, und die Bahn bietet beiden Gewerkschaften gleichlautende Tarifverträge an. Dies ist für die GDL nicht akzeptabel.

Im Tarifkonflikt geht es neben Lohnerhöhungen, dem Ausgleich von Überstunden und der verbesserten Schichtgestaltung vor allem um die Frage, für wen die GDL eigene Tarifverträge abschließen kann. Die Bahn lehnt unterschiedliche Tarifabschlüsse für gleiche Berufsgruppen ab.

Abbruch der Verhandlungen

Dieser neue Streik hätte 100 Stunden dauern können – und so ganz sind Riesenstreiks auch weiterhin nicht vom Tisch. Immerhin versprach die GDL, die Fahrgäste rechtzeitig zu informieren, so dass Fahrgäste sich auf den Streik einstellen und alternative Reisemöglichkeiten planen können.
Fahrgastinformationen bei der Bahn

Die Bahn kündigte an, dass sie im Streikfall wieder Ersatzfahrpläne entwickeln werde, eine Beeinträchtigung der Bahnkunden sei allerdings nicht zu vermeiden. Etwa ein Drittel der Zugverbindungen werde stattfinden, zwei Drittel würden ausfallen. Bei den bisherigen Streiks hatte die GDL insgesamt 165 Stunden gestreikt, betroffen waren neben dem Personenfernverkehr und dem Schienengüterverkehr auch die Regional- und S-Bahnen in den Ballungsräumen Berlin, Hamburg, Stuttgart und München.

Auch eine kostenlose Service-Hotline soll wieder für Reisende geöffnet werden. Bei den vergangenen Streiks gab die Bahn Auskunft unter 08000 99 66 3 sowie online unter www.bahn.de/aktuell. Nicht betroffen vom Streik sind Privatbahnen und Fernbusse. Einen großen Ansturm gab es bei den vergangenen Streiks auch auf Mietwagen und Inlandsflüge.

Foto: Thinkstock, iStock, mitifo

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