Die Trade Deadline ist vorüber und trotz zahlreicher Gerüchte um Stars wie Carmelo Anthony, Rajon Rondo und Pau Gasol ließ sich bereits im Vorfeld erahnen, dass der ganz große Paukenschlag dieses Mal ausbleiben würde. Uns so kam es auch. Am ehesten verstärkt haben sich die Indiana Pacers mit Evan Turner und die Cleveland Cavaliers mit Spencer Hawes. Wir nehmen die beiden interessantesten Deals vor Ende der Wechselperiode unter die Lupe.
Cleveland holt Spencer Hawes
Die Cleveland Cavaliers spielen bislang eine miserable Saison. Obwohl die Eastern Conference dieses Jahr unglaublich schwach ist, und derzeit auf den letzten drei Playoff-Plätzen Mannschaften mit einer negativen Bilanz stehen, sind die Cavs derzeit weit davon entfernt, es in die K.O.-Spiele zu schaffen. Überaus enttäuschend, vor allem auch weil Teambesitzer Dan Gilbert den Fans zu Saisonbeginn die Playoff-Teilnahme versprochen hatte. Kurz vor der Trade Deadline schaffte das Team dann eine sechs Spiele andauernde Siegesserie gegen größtenteils schlechte Teams. Grund genug für das Cavs-Management, einen weiteren Trade zu wagen und nach Luol Deng auch Spencer Hawes nach Ohio zu holen. Im Gegenzug erhalten die Philadelphia 76ers, Hawes‘ altes Team, zwei 2nd-Round-Draft-Picks. Mit diesem Trade beweist das Management der Cavs wieder einmal, dass ihm die nötige Weitsicht fehlt. Zwar erhöht Hawes – ein Center, der hervorragend passen und Dreier werfen kann – tatsächlich die Qualität der Mannschaft. Doch zum einen wäre für die Cavs mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bereits nach der ersten Playoff-Runde Schluss, zum anderen lohnt sich eine schlechte Regular-Season-Bilanz selten so sehr wie in diesem Jahr. Schließlich gilt der kommende Draft als der beste seit 2003. Damals hatten die Cavs den ersten Pick und drafteten Lebron James.
Evan Turner wechselt nach Indianapolis
Die Pacers gaben ihren lange Zeit verletzten, ehemaligen Go-to-Guy Danny Granger zusammen mit einem 2nd-Round-Draft-Pick an die 76ers ab und erhielten im Gegenzug Evan Turner. Der Neuzugang wird Granger auf der Small-Forward-Position eins zu eins ersetzen und überzeugte diese Saison mit überdurchschnittlichen Stats. Allerdings täuschten Turners gute statistische Werte in Philadelphia darüber hinweg, dass er eigentlich nur ein mittelmäßiger Spieler ist. Denn seine 17 Punkte und 6 Rebounds pro Spiel waren vor allem darauf zurückzuführen, dass es den 76ers an Qualität fehlte und Turner daher oft den Ball in den Händen hatte. Bei den Pacers wird er ins zweite Glied rücken und von der Bank kommen. Obwohl Turner nur ein Ergänzungsspieler ist, geht der Trade in Ordnung. Denn erstens hat der chronisch verletzte Danny Granger seine besten Zeiten längt hinter sich und zweitens gehen die Pacers kein Risiko ein, da Turners Vertrag nur bis Saisonende läuft.
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