Natürliche Verhütungsmethoden im Überblick: die besten Methoden für Mann und Frau

Hormonelle Präparate greifen nicht nur in den natürlichen Hormonhaushalt der Frau ein, sie haben auch häufig Neben- sowie Wechselwirkungen und führen nicht selten zu Spätfolgen. Immer mehr und vor allem jüngere Frauen sind sich dieser Gefahr bewusst und wollen nicht länger in den natürlichen Zyklus ihres Körpers eingreifen. Die Pille absetzen ist schnell getan, doch wie anschließend sicher verhüten?

Natürlichen Verhütungsmethoden haftet noch oft das Image an, weniger zuverlässig zu sein und einen größeren Aufwand zu bedeuten. Dabei sind natürliche Methoden auch ohne Hormone heutzutage bei richtiger Anwendung sicher und das ganz ohne Nebenwirkungen oder Folgen. Auch stellt sich vermehrt die Frage, was der Mann eigentlich zur Verhütung beitragen und auf welche natürlichen Mittel er zurückgreifen kann.

Die perfekte Verhütungsmethode

Von der Verhütung wird erwartet, dass sie mit 100%-tiger Sicherheit eine Schwangerschaft verhindert, das sie kein Eingriff in den Körper darstellt und jederzeit rückgängig zu machen ist, falls doch ein Kinderwunsch irgendwann bestehen sollte. Vollständige Sicherheit bringen jedoch selbst Hormonpräparate wie Pille und Co. nicht. Auch sie bedürfen Disziplin und einer regelmäßigen Einnahme. Diese Kontinuität vorausgesetzt, funktionieren auch natürliche Verhütungsmethoden zuverlässig.

Da der menschliche Körper auf Umwelteinflüsse und Veränderungen aber jedes Mal anders reagiert wird von der Frau erwartet, dass sie diese Unterschiede und ihre Auswirkungen auf den natürlichen Zyklus bemerkt und die richtigen Schlüsse daraus zieht. So beeinflussen unregelmäßige Lebensgewohnheiten den Körper und können demnach zu einem unregelmäßigen Zyklus führen. Schichtdienst, wenig Schlaf, Alkoholkonsum oder Medikamenteneinnahme verändern den Zyklus ebenso wie Stress, Reisen oder fieberhafte Erkrankungen. Die Wahrnehmung für den eigenen Körper muss besonders in diesen Fällen geschult sein, um weiterhin für einen sicheren Schutz sorgen zu können.

Weil soviel von der eigenen Einschätzung der Frau abhängt, gelten natürliche Verhütungsmethoden als nicht so sicher wie z.B. eine Anti-Baby-Pille. Vergleicht man jedoch den Pearl-Index beider Methoden, der Aufschluss darüber gibt, wie sicher der Schutz gegen eine ungewollte Schwangerschaft ist, so beläuft er sich bei der Pille auf 0,1-0,9 und bei der Methode nach Rötzer auf 0,3. Je geringer der Index, desto weniger Schwangerschaften kamen innerhalb eines Jahres bei 100 anwendenden Frauen vor. Die Sicherheit ist also gewährleistet.

Unsichere Verhütungsmethoden ohne Hormone

Natürlich gibt es auch Methoden, die zwar natürlich sind, aber auch wirklich unzuverlässig. Dazu zählt vor allem der Coitus interruptus. Da der Mann schon vor dem eigentlichen Samenerguss Samenflüssigkeit ausscheidet, in der sich Samen befinden können, ist eine Schwangerschaft wahrscheinlich. Auch die Kalendermethode gibt keinen sicheren Schutz. Allein auf Grund von Berechnungen die fruchtbaren Tage im Kalender zu markieren ist nicht möglich. Andere Methoden arbeiten zwar nicht mit Hormonen, greifen aber anderweitig in den Körper ein. So ist eine Sterilisation bei der Frau endgültig und bei einem Mann nur schwer wieder rückgängig zu machen, während eine Spirale vom Frauenarzt eingesetzt werden muss und statt Hormonen kontinuierlich Kupferionen abgibt, um die Spermien zu töten.

Die folgenden Methoden beschränken sich daher nur auf die sichersten und damit besten natürlichen Mittel gegen eine Schwangerschaft.

natürliche Verhütungsmethoden: Diese sind am sichersten!

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Die Basaltemperatur Methode

Morgens, noch vor dem Aufstehen, wird täglich die Körpertemperatur gemessen und in eine Tabelle eingetragen. Bald wird ein kleiner Anstieg um einen halben Grad erkennbar sein und sich eine Kurve abzeichnen. Diese leichter Erhöhung der Körpertemperatur hält bis zur nächsten Blutung an und verweist auf den Eisprung, der etwa einen Tag nach Temperaturerhöhung stattfinden wird. Ab dem dritten Tag des Temperaturanstiegs beginnen dann die unfruchtbaren Tage. Da Spermien allerdings bis zu drei Tage im Körper der Frau überleben können, ist auch die Woche vor dem Eisprung kritisch. In dieser Zeit sollte auf einen weiteren Schutz, z.B. Kondom, zurückgegriffen werden.

  • Da jeden Tag eine Messung notwendig ist, bedarf diese Methode vor allem Disziplin und ist deshalb nur für Frauen mit einem geregelten Alltag und regelmäßigem Zyklus geeignet

2

Die Billings-Methode

In dieser Methode wird das Scheidensekret, auch Zervixschleim genannt, als Indikator für die fruchtbaren Tage benutzt. Durch die Schwankungen im Hormonhaushalt verändert sich auch der Zervixschleim. An fruchtbaren Tagen ist er dünnflüssiger und klarer und damit durchgängiger für die Spermien. Zeichnet man die gemachten Beobachtungen am Morgen auf, kann Frau den natürlichen Zyklus mit der Zeit deuten.

  • Da bakterielle Infektionen der Scheide und psychische Belastungen auch Einfluss auf das Scheidensekret nehmen, ist die Billings-Methode allein angewendet eher unsicher
  • Sie eignet sich jedoch gut als Ergänzung für andere natürliche Verhütungsmethoden, wie z.B. der Basaltemperatur-Methode, um die Sicherheit dieser noch zu vergrößern

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Die Methode nach Rötzer

Die Rötzer-Methode kombiniert die Basaltemperatur- und Billings-Methode miteinander und ergänzt diese zusätzlich um die regelmäßige Untersuchung des Muttermundes der Frau. Während dieser an fruchtbaren Tagen wesentlich weicher, mit mehr Zervixschleim umgeben und weiter geöffnet ist, so ist er an nicht fruchtbaren Tagen trockener und die Öffnung kleiner und härter.

  • Die Methode nach Rötzer vereint alle wichtigen Indikatoren mit einander und gilt daher als besonders sicher unter den natürlichen Verhütungsmethoden

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Die Computer-Methode

Auch der Hormongehalt im Körper gilt als sicheres Zeichen für die fruchtbaren Tage. Über den Morgenurin werden auf einem Teststäbchen die Hormonmengen von Östrogenen und LH-Hormonen gemessen. Ein Anstieg der LH-Hormone ist für die Auslösung des Eisprungs verantwortlich und der ebenfalls erhöhte Östrogen-Wert erleichtert der befruchteten Eizelle das Einnisten. Der Computer errechnet anhand der gemachten Messungen dann die fruchtbaren Tage, an denen weitere Schutzvorkehrungen getroffen werden sollten. Im ersten Monat sind dazu noch 16 Messungen notwendig. In allen darauf folgenden nur noch acht.

  • Diese Methode bietet eine relativ hohe Sicherheit und lässt sich auch ebenso gut für die Familienplanung nutzen
  • Es ist allerdings mit den Kosten einer normalen Pille zu rechnen
  • Die Zykluslänge muss zwischen 23-35 Tagen liegen

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Das Kondom

Die Männer haben nicht viele Möglichkeiten die Verhütung in die eigenen Hände zu nehmen. An der Pille für den Mann wird seit Jahren gearbeitet, doch diese Lösung ist sicherlich keine natürliche. Als sicher und ohne große Nebenwirkungen bleibt da nur noch das Kondom. Richtig angewendet schützt es nicht nur davor schwanger zu werden, sondern ebenfalls vor ansteckenden und beim Sex übertragbaren Geschlechtskrankheiten.

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Eine Meinung

  1. Für die Auswertung nach der symptothermalen Methode braucht es keinen Temperaturanstieg um 0,5°C!!!
    Auch ein regelmäßiger Zyklus und tägliches Messen ist nicht notwendig. Gerade bei unregelmäßigen Zyklen ist sensiplan weitaus besser geeignet als Knaus-Ogino und Verhütungscomputer.
    http://www.nfp-online.de ist eine super Seite zu dem Thema

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