Mumps bei Erwachsenen: Symptome, Verlauf, Impfung und Behandlung

Mumps, auch Ziegenpeter genannt, gilt weltweit als Kinderkrankheit, die am häufigsten bei Ein- bis Vierjährigen auftritt. Bis zum 15. Lebensjahr ist eine Erkrankung aber durchaus nicht ungewöhnlich.

Wer einmal infiziert war, gilt als immun. Nur in Ausnahmefällen kommt es wiederholt zur Erkrankung. Will man vorbeugen, sollte man seine Kinder rechtzeitig impfen lassen; die eigene Impfung im Erwachsenenalter nachzuholen, ist ebenso möglich. Was es mit der Krankheit auf sich hat, wie gefährlich Mumps bei Erwachsenen werden kann und wie man sich schützt, lesen Sie hier:

Mumps bei Erwachsenen:

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Ursachen

Das Mumps-Virus wird meist durch Tröpfcheninfektion beim Sprechen, Husten und Niesen, selten durch Körperkontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Eine Weitergabe über die Muttermilch dagegen ist praktisch ausgeschlossen. Ungefähr eine Woche nach der Infektion ist man für sein Umfeld bereits ein potentieller Ansteckungsherd, unabhängig vom Auftreten oder Nichtauftreten der Krankheits-Symptome. Erwachsene, die als Kind nie Mumps hatten oder dagegen geimpft wurden, sind besonders gefährdet.

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Typische Symptome

Die Inkubationszeit beträgt etwa zwei Wochen. Bei etwa einem Drittel aller Erkrankten zeigen sich danach keine Mumps Symptome. Ansonsten gilt: Je älter der Patient und je schwächer das Immunsystem, desto heftiger die Beschwerden. Zu den häufigsten Symptomen von Mumps bei Erwachsenen zählen zunächst Kopfschmerzen und Kälteschauer, dann Fieber und schließlich eine Ohrspeicheldrüsen-Schwellung, die zu den typischen Kau- und Schluck-Beschwerden führt.

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Typischer Verlauf

Klassischerweise nimmt die Krankheit generell sowie Mumps bei Erwachsenen einen leichten Verlauf bis hin zur Entzündung der Ohrspeicheldrüsen. In selteneren Fällen kann es zu Entzündungen anderer Speicheldrüsen und Organen kommen.

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Komplikationen

  • Bei Kindern und Erwachsenen gehört Meningitis zu den regelmäßig auftretenden Komplikationen: Kopfschmerzen, Geräusch- und Lichtempfindlichkeit, ein steifer Nacken oder Bewusstseinsminderung können auf die Hirnhautentzündung hindeuten. Seltener kommt es zur „Gehirnentzündung“ Enzephalitis, die zur einseitigen Lähmung und zu Autismus führen kann. Todesfälle werden praktisch nicht mehr verzeichnet.
  • Bei Kindern gilt Mumps als häufigste Ursache für ein- bzw. beidseitige Taubheit und Schwerhörigkeit, da die Krankheit oft nicht auf einen derartigen Verlauf hin untersucht wird.
  • Bei Männern sowie männlichen Jugendlichen tritt bei knapp einem Viertel aller Erkrankten eine Entzündung der Hoden auf, die zur Unfruchtbarkeit führen kann.
  • Bei Frauen in den ersten drei Monaten einer Schwangerschaft erhöht sich mit einer Mumps-Erkrankung das Risiko einer Fehlgeburt.

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Behandlung

Aufgrund der Unvorhersehbarkeit der Krankheit ist es ratsam, bei entsprechenden Symptomen rechtzeitig einen Arzt aufzusuchen. Dieser kann das Virus nachweisen und Entzündungen der Drüsen feststellen. Da es keinen Antivirus gibt, versucht die Behandlung, etwaige Mumps Symptome zu lindern. Bei einem typischen Verlauf würden warme Wickel, fiebersenkende Medikamente und der Verzicht auf saure Lebensmittel ausreichen. Um für andere kein Ansteckungsrisiko darzustellen, müssen Patienten im Übrigen auch noch eine Woche nach dem Abklingen der Krankheit das Bett hüten.

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Vorbeugung

Dass es zu Mumps trotz Impfung kommt, ist extrem selten, praktisch nicht von Bedeutung. Durch die Doppelimpfung mit dem MMR-Impfstoff (Masern-Mumps-Röteln) erhöht sich die Immunität für die drei ansteckenden Kinderkrankheiten auf nahezu 100 Prozent. Dennoch gibt es Ausnahmen wie auch Zweitinfektionen bei Erwachsenen, die bereits als Kind Mumps hatten. In solchen Fällen und bei bislang nicht geimpften Erwachsenen, die mit dem Virus über andere Erkrankte in Kontakt gekommen sind, ist es ratsam, die Impfung umgehend nachzuholen. Der Lebendimpfstoff kann dann zu einer abgeschwächten Form der drei Krankheiten führen, beugt aber Schlimmerem vor und ist selbst nicht ansteckend. Die ständige Impfkommission STIKO empfiehlt sogar bei unklarem Impfstatus eine Impfung für Erwachsene. Besonders Frauen mit Kinderwunsch, die nicht geimpft sind oder dies nicht dokumentiert haben, wird zur Impfung geraten.

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Grammatik

Der oder die Mumps?

  • Bei Mumps handelt es sich laut Duden um ein maskulines oder feminines Substantiv, sprich beide Formen sind korrekt.

Die Mumpse?

  • Mumps ist ein Singularetantum, das nur im Singular steht, die Mumpse gibt es folglich nicht.

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