Nervenkrankheit ohne geregelten Verlauf
Multiple Sklerose ist vor allem in Deutschland eine der häufigsten Erkrankungen, die vorwiegend jüngere Menschen befällt. Frauen erleiden Multiple Sklerose eher als Männer. Eine der Tücken der MS ist die Vererbbarkeit der Krankheit: Wenn ein Elternteil die Diagnose der Nervenkrankheit erhält, ist es jedoch nicht zwingend der Fall, dass die Kinder später ebenfalls unter MS leiden. Ebenfalls überspringt die Krankheit meist eine Generation. Die Auswirkungen der Krankheit reichen von vorübergehenden, leichten Symptone bei den Patienten, die jahrelang ,ohne größere Beeinträchtigungen, ihrem gewohnten Alltag nachgehen können, bis hin zu schweren Behinderungen, bei denen der Betroffene vollständig auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Zu Beginn der Krankheit ist es auch für Fachärzte schwer, den genauen Verlauf vorauszusagen, da die Multiple Sklerose kein geregeltes Krankheitsbild aufweist. Was die Anzeichen und Symptome der MS sind, wird im folgenden beschrieben.
Multiple Sklerose!
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Erste mögliche Anzeichen einer MS Erkrankung
Die MS Erkrankung beginnt meist mit Gefühlsstörungen, Taubheit oder einem Gefühl als würden Hunderte von Ameisen am Körper entlang laufen. Manche Patienten berichten auch von einem Gefühl „wie auf Watte laufend“. Auch eine Art Klopfen oder unangenehmes Drücken an der Wirbelsäule können Anzeichen einer MS Erkrankung sein. Jedoch sollte man nicht gleich bei Rückenbeschwerden oder einem „eingeschlafenen“ Fuß oder Arm von einer Erkrankung ausgehen. Erst wenn diese Beschwerden sehr häufig auftreten und z.B. ein Kribbeln in beiden Beinen oder Armen immer gleichzeitig auftritt, sollte man sich vorsorglich an seinen Hausarzt wenden.
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Symptome während des Krankheitsverlaufes
Die häufigsten Symptome im Krankheitsbild der MS sind breit gefächert. Unter anderen sind diese: Gangstörungen durch Spastik (Muskelverkrampfungen), Kraftlosigkeit in den Beinen, Gefühlsstörungen in Beinen oder Armen, Blasenentleerungsstörungen, ungewöhnliche Müdigkeit, Sehstörungen, vorwiegend auf einem Auge, Sprachstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Vergesslichkeit, Unsicherheit bei Ziel- und Zeigebewegungen, Schmerzen am ganzen Körper, und vor allem bei Berührungen.
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Behandlungsmöglichkeiten
Leider ist MS bislang nicht heilbar, jedoch gibt es mittlerweile eine ganze Reihe an Medikamenten, mit denen der Krankheitsverlauf gemildert werden kann. Die Behandlung dient vorrangig der Symptomlinderung und dem Aufhalten einer Verschlechterung der Krankheit. Zur Langzeitbehandlung werden z. B. die Medikamente auf der Basis von Interferone und Glatirameracetat angewendet. In einzelnen Fällen auch die Wirkstoffklassen Immunglobuline und Immunsuppressiva. Ebenso versprechen Ergotherapie (Beschäftigungstherapie), Physiotherapie (Krankengymnastik) und Logopädie (Sprachtherapie) gute Erfolge.
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Symptomatische Schubbehandlung der MS
Zur Behandlung der Schübe, also bei Phasen der Verschlechterung der Krankheit, wird meist Kortison verabreicht. Das Medikament hemmt die akuten Entzündungsherde der Nerven im Gehirn. Die Anwendung von Kortison für längere Zeit ist jedoch nicht geeignet, da es erneute Schübe nicht verhindert, den weiteren Krankheitsverlauf nicht positiv beeinflusst, und viele Nebenwirkungen hat. Dennoch sollte jeder MS Schub behandelt werden. Die Behandlung mit Kortison sollte anfangs hoch dosiert durchgeführt werden. Dies geschieht entweder intravenös oder in Tablettenform über 3-5 Tage. Anschließend kann die Dosierung über 10-14 Tage langsam auf null herabgesetzt werden („ausschleichen“ genannt).
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Selbsthilfegruppe
Bei Frage zur MS können Patienten sich auch an den MS Verein AMSEL wenden. Hier werden in regelmäßigen Treffen alle Fragen zum Krankheitsverlauf und genaueren Behandlungsmethoden beantwortet. Auch können sich hier Leidensgenossen untereinander austauschen. Ebenfalls werden immer wieder Freizeit Events, MS gerecht, veranstaltet.
Tipps und Hinweise
- Je früher die MS erkannt wird, um so effektiver sind die Behandlungsmethoden
- Sollten sie häufiger als sonst ein Kribbeln in den Bein
en/ Armen oder Sehstörungen haben, wenden Sie sich so bald wie möglich an Ihren Hausarzt - Wenden Sie sich auch an Selbsthilfegruppen wie z.b die AMSEL e.V