Ihr Auftrag: Sie soll ein Gemälde suchen, das den Titel trägt: ‚Louise im blauweiß gestreiften Leibchen‘. Und das eine junge Frau in etwas schamloser Stellung zeigt, die trotz einer blutenden Wunde am Mund einen absolut ausdruckslosen Eindruck macht. Charlie verrennt sich immer mehr in diese Geschichte, will herausfinden, wer Louise war und warum der Maler sie genau so und nicht anders dargestellt hat. Louises Leben und Lieben nimmt sie gefangen und führt sie auf Umwegen wieder an den Ausgangspunkt. Denn Charlotte sieht zunächst den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Mathias Nolte hat mit diesem Buch ein Werk geschaffen, das zwar in sich schlüssig ist, dessen Lösung aber zu früh zu nahe liegt. Letztendlich kann man sehr bald erahnen, bei wem es sich um Louise handeln muss. Und selbst dann vermisst man noch all die Facetten, die die Geschichte hätte hergeben können. Das Ende hätte durchaus ein paar Seiten mehr verdient und die Mitte ein paar weniger.
Wer ein gutes Buch lesen will, ist hier sicher richtig. Wer ein noch besseres lesen will, bevorzugt Roula Rouge. Spannender, packender und mit mehr Gefühl…
Mathias Nolte: ‚Louise im blauweiß gestreiften Leibchen‘, erschienen im Juli 2009 bei Deuticke, gebunden 19,90 Euro.