„Dornröschen, der Märchenprinz und meine total verrückte Tante“,“Makellos ab Mitternacht“, sowie „Hundert Jahre ungeküsst“ treffen hierbei den Nagel auf den Kopf. Wobei die letzteren beiden eher für ältere, vor allem weibliche Jugendliche gemacht wurden, die Dornröschen-Version von Kirsten John aber bereits Kinder im Grundschulalter anspricht.
Kirsten John: „Dornröschen, der Märchenprinz und meine total verrückte Tante“
„Tanta Marga ist neu. So neu, dass Mia in ihrem ganzen Leben noch nie von ihr gehört hat.“ Der erste Satz lässt bereits darauf schließen, dass man es hier mit jemandem zu tun hat, der was vom Schreiben versteht. Mia findet das mit Tante Marga ziemlich seltsam, vor allem das komische Buch, das sie dabeihat, reizt das Mädel. Und schwuppdiwupp landet sie in Dornröschens Schloss, kämpft mit bösen Hecken und schlägt aus Versehen den Prinzen k.o. Das kann ja nicht gutgehen, oder? Die Autorin wirft einen ziemlich humorvollen Blick auf den Märchenklassiker und erheitert ihre Leser damit durchaus. Und zwar quer durch die Altersstufen.
Kirsten John: „Dornröschen, der Märchenprinz und meine total verrückte Tante“, erschienen im Februar 2011 bei Arena, zu haben für 7,99 und zu empfehlen ab acht Jahren.
„Hundert Jahre ungeküsst“ von Gabriella Engelmann
Weniger heiter, dafür umso romantischer ist „Hundert Jahre ungeküsst“. Hier reisen die Leser(innen) durch die Jahrhunderte, aber mehr in die Zukunft denn in die Vergangenheit, was Dornröschen einen ganz neuen Charakter gibt. Rosalie ist gerade selbstständig geworden und dass auf ihr der Fluch der beleidigten Hetta Hübner liegt, juckt sie überhaupt nicht. Bis zur Nacht vor ihrem siebzehnten Geburtstag. Gabrielle Engelmann hat Dornröschens bittersüße Liebesgeschichte reichlich neu interpretiert und ihr damit einen ziemlich modernen Kick verpasst.
Ebenfalls bei Arena und ebenfalls im Februar erschienen ist „Hundert Jahre ungeküsst“ von Gabriella Engelmann, zu haben für 13,99 Euro. Gut geeignet für junge Mädels ab elf.
Aygen-Sibel Celik: „Makellos ab Mitternacht“
Das hat auch Aygen-Sibel Celik mit „Makellos ab Mitternacht“ versucht. Gelungen ist es ihr leider nicht ganz so gut. Hier verwandelt sich das normale Mädchen Secil, das wie so viele unglücklich ist mit seinem Aussehen, sich zu dick und zu hässlich findet, mithilfe eines Zaubergels in die vermeintlich perfekte Jale. Die Idee zu diesem Buch, das moderne Aschenputtel, hätte sicher Potenzial, auch wenn es die Geschichte bereits in den verschiedensten Hollywoodversionen gibt. Aber was hierbei herausgekommen ist, ist leider an Oberflächlichkeit kaum zu überbieten. Vor allem unsicheren Teenager-Persönlichkeiten sollten vom Lesen dringend abgeraten werden. Hier werden Möchtegern-Prinzessinnen nur gleich noch mehr frustriert.
Aygen-Sibel Celik: „Makellos ab Mitternacht“, erschienen bei Ueberreuter im Januar 2011, der Preis liegt bei 9,95 Euro für das Taschenbuch, das für Mädchen ab etwa 12 Jahren mit einem Hang zu Modelshows gedacht ist.