Liebe ist ein hormonell bedingter Zustand

Laut Jakob Hein, dem Erfinder von Sascha, handelt es sich hier keineswegs um eine Geschichte mit autobiographischem Charakter. Was man kaum glauben mag, denn wahrscheinlich birgt diese Geschichte etwas von jedem in sich, der mal jung war. Beim einen war es Cola-Weinbrand, beim anderen Bacardi-Cola, beim einen hieß die Angebetete Sarah, beim anderen Lucy oder wie auch immer. Aber die Peinlichkeiten, die der Protagonist erlebt und auch freimütig erzählt, die kennt wohl jeder von sich in der einen oder anderen Form und wird auf äußerst schlacksige und dabei humorvolle Art durch dieses Hörbuch daran erinnert. Saschas erster Tanz auf einer Disco-Tanzfläche, sein ‚cooles‘ Auftreten in der ersten Clique, seine Erlebnisse mit Frauen verschiedenster Couleur und seine Art und Weise, auch mit Niederlagen umzugehen, machen ihn sympathisch. Besser als die Süddeutsche Zeitung könnte man es kaum ausdrücken: „Jakob Hein hat einen Sinn für Situationskomik und versteht es, im Alltäglichen die schrägen Momente zu entdecken.“

 

Toll auch die Vertonung durch Fabian Busch, den man unter anderem aus ‚Der Vorleser‘ kennt. Seine Stimme kombiniert mit den Stimmungen, die er damit transportiert, passen perfekt zum Text. Als Hörer ist man froh, mal etwas anderes zu hören, als die Stimme von Heikko Deutschmann, die den Hörbuchmarkt nur so überflutet.

 

„Liebe ist ein hormonell bedingter Zustand“, erschienen im September 2009, Osterwold audio. Preis: rund 20 Euro für 3 CDs (gekürzte Lesung)

 

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