PISA
hat zu einer gravierenden Meinungs- und Einstellungsverschiebung bei deutschen
Lehrern geführt. Dies ist eines der Ergebnisse der gestern in Berlin
vorgestellten „3. IFS-Lehrerumfrage zu
Schule und Bildung“ des Instituts für Schulentwicklungsforschung (IFS).
Demnach sprechen sich zwischenzeitlich 56 Prozent der Lehrkräfte für eine
längere gemeinsame Schulzeit für alle Kinder nach der Grundschule aus (1998: 24
%). Außerdem müsse die Durchlässigkeit zwischen den Schulformen deutlich erhöht
werden.
Darüber
hinaus wird nicht nur eine bessere Betreuung von besonders begabten Schülern
gefordert, auch Arbeiterkinder müssten mehr Bildungsmöglichkeiten geboten
werden. Abgelehnt wird von 62 Prozent aber weiterhin, das Sitzenbleiben
abzuschaffen.
Was
das Thema Ganztagsschulen betrifft, sprechen sich 65 Prozent
der Befragten für den ganztägigen Unterricht aus (1998: 44 %).
Erstaunlich
ist, dass 83 Prozent auch bei einer neuen Wahlmöglichkeit wieder den
Lehrerberuf ergreifen würden.
Einig
ist sich die Lehrerschaft außerdem darüber, dass eine möglichst hohe
Gestaltungsfreiheit der Einzelschule Voraussetzung für die Weiterentwicklung
für Schule ist. Dazu wird nicht nur die Selbst-, sondern auch die
Fremdevaluation begrüßt. Allerdings wollen nur etwa ein Drittel der Lehrer die
Ergebnisse von Schülerleistungstests oder Evaluationen in Form von Rankings
veröffentlicht wissen.
Zwischen Januar und Februar 2006 wurden 1.034 Lehrer, die in der
Sekundarstufe I des allgemeinbildenden Schulwesens unterrichten, befragt.
„große Gestaltungsfreiheit erhalten“ nach allen bisherigen Lehrergesprächen ist doch die Belastungsgrenze deutlich überschritten; wenn nun Gestaltungsfreiheiten gefordert werden, sollen die on top geleistet werden, quasi neben der Schulselbstverwaltung? Das IFS macht tolle Konzepte, wenn man die Internetseiten betrachtet. Auf keiner liest man, dass die Lehrer in ihrer Belastung nicht Gegenstand irgend einer Betrachtung sind. Siehe hier: http://www.deutschland-debatte.de/2007/03/22/lehrer-sein-in-berlin-herr-senator-zoeller-das-ist-die-realitaet/.