Hier eine E-Mail, da ein Telefonat und ab ins nächste Meeting – oft ist es im Büro-Alltag schwer bis unmöglich, über einen längeren Zeitraum ungestört und konzentriert zu arbeiten. Wie es trotzdem gelingen kann? Wir haben fünf kuriose Tipps für mehr Produktivität zusammengefasst, die zwar alle recht abgedreht klingen, aber erwiesenermaßen funktionieren.
- Auf den Hund gekommen
Dieser Tipp klingt verrückt, aber er funktioniert wirklich! Zumindest wenn man dem japanischen Forscher Hiroshi Nittono von der Universität Hiroshima glaubt. Für ein Experiment teilte er 130 Versuchspersonen in zwei Gruppen ein: Die eine Gruppe bekamt zuerst Fotos von Tierbabys zu sehen, die andere Gruppe bekam Bilder von ausgewachsenen Tieren. Anschließend mussten alle Probanden die gleichen Geschicklichkeitsaufgaben lösen. Das Ergebnis: Diejenigen, die zuvor Fotos von Tierbabys gesehen hatten, schnitten dabei besser ab. Ähnlich verhält es sich übrigens mit echten Tieren: Laut verschiedener Studien kann ein „Bürohund“ ebenfalls positiv zur Produktivität beitragen – zum Wohlfühlfaktor sowieso. Natürlich vorausgesetzt, man ist nicht allergisch. - Tratschen in der Kaffeeküche
Natürlich möchten wir niemanden dazu verleiten, über die Kollegen herzuziehen. Doch ab und an ein Pläuschchen in der Teeküche oder in der Raucherpause kann zur Produktivität beitragen – und sei es nur vermeintlich belangloser Smalltalk. Eine Studie der Universität London ergab, dass die Probanden nach einem kurzen Austausch unter Kollegen, bei dem Freude und Frust geteilt wurden, wieder konzentrierter bei der Arbeit waren. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Nette Unterhaltungen mit den Kollegen können auch die Stimmung in der Firma verbessern, was wiederum zu motivierteren und produktiveren Mitarbeitern führt. - Lasst Blumen sprechen!
Büropflanzen können die Produktivität um bis zu 15 Prozent steigern. Das ergab jetzt eine Langzeit-Studie der Cardiff Universität. Die britischen Forscher hatten mehrere Monate lang die Produktivität von Büroangestellten in Großbritannien und den Niederlanden gemessen. Mal wurden die Büros mit Grünpflanzen ausgestattet und mal wurden die Pflanzen wieder weggenommen. So konnten die Probanden vom Schreibtisch aus entweder mindestens zwei Pflanzen sehen oder gar keine. Das Ergebnis: Wenn die Mitarbeiter auf sattes Grün blickten, stieg die Produktivität – im Schnitt um 15 Prozent. Außerdem fühlten sich diese Mitarbeiter auch wohler und waren zufriedener mit ihrer Arbeit im Gegensatz zu den Kollegen, die von tristem Grau umgeben waren. Natürlich müssen die Grünpflanzen gepflegt werden – verwelkte Pflanzen haben ganz sicher keinen positiven Effekt auf Stimmung und Produktivität im Büro. - Meetings abschaffen
Eine Studie hat kürzlich ergeben, dass der durchschnittliche Büroangestellte zwei von fünf Arbeitstagen die Woche mit E-Mails und Besprechungen zubringt. Dadurch bleiben also nur noch drei Arbeitstage für die Bewältigung der eigentlichen Aufgaben. Während man an der Anzahl der eingehenden E-Mails in der Regel nichts ändern kann, kann man aber die Zeit, die für Meetings aufgewendet wird, eindämmen. Oft hilft es zum Beispiel, sich zu überlegen, ob man tatsächlich Kollegen aus verschiedenen Niederlassungen zusammentrommeln muss, oder ob man nicht etwa mit einer Telefonkonferenz das gleiche Ziel erreichen kann. So sparen sich die Mitarbeiter die Anreise und können in dieser Zeit ihrer eigentlichen Tätigkeit nachgehen. Weiterer Pluspunkt: Die Reisekosten werden ganz nebenbei auch noch gesenkt. Tipps für eine produktive und reibungslose Telefonkonferenz gibt es zum Beispiel bei Talkyoo, einem Anbieter von Software für Telefonkonferenzen. - Kaugummi kauen
Viele von uns hatten bestimmt schon in der Schule die Diskussion: Ist Kaugummi kauen wirklich gut für die Konzentration? Jetzt hat eine Studie des Japaners Yoshiyuki Hirano alle Argumente der Kaugummi-Gegner zunichte gemacht: Die Probanden, denen er einen Kaugummi gegeben hatte, lösten die ihnen gestellten Aufgaben schneller und konzentrierter, als diejenigen, die nichts zu kauen bekamen. Kaugummi kauen kann also die grauen Zellen anregen. Aber: Bitte mit geschlossenem Mund kauen. Keiner mag das Gefühl, neben einem Wiederkäuer zu sitzen und Schmatzgeräusche sind alles andere als förderlich für die Konzentration.
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