Kurzhaartrends damals und heute

Es gibt viele Gründe dafür, sich die Haare kurz schneiden zu lassen. Da ist einmal natürlich der praktische Aspekt. Man braucht morgens keine Ewigkeiten im Bad und nach dem Haare waschen muss man auch nicht stundenlang fönen bis die Frisur endlich richtig sitzt.

Mit Sicherheit gab oder gibt es auch Haartrends für kurze Haare, die aus reiner Provokation entstanden sind. Beispielsweise in den 1920er Jahren, als die ersten Kurzhaarfrisuren bei Frauen aufkamen oder in den 1980ern als auch Frauen voller Stolz ihren Bürstenschnitt präsentierten. Heute kann man(n) oder Frau wohl kaum noch mit einer Kurzhaarfrisur schocken. Im Gegenteil, heutzutage kann man durch eine individuell gestylte Kurzhaarfrisur, ein Stück weit auch seine eigene Persönlichkeit zum Ausdruck bringen.

Kurzhaartrends: Die Top 10

1

Der Bob

Bei Haartrends für kurze Haare ist immer eine Variante des Bobs dabei.
Auch wenn er schon oft totgesagt wurde, in irgendeiner Form erwacht der Bob immer wieder zu neuem Glanz. Schon Cleopatra hatte so eine gerade geschnittene Frisur, die zu ihrer Zeit allerdings von Männern und Frauen getragen wurde. Der englische Frisör Vidal Sassoon gilt als der Erfinder der Frisur, die heute als „Klassischer Bob“ bezeichnet wird. Sein weltberühmter Spruch „Shake it, Baby!“ sagt aus, dass diese Frisur auch nach heftigen Kopfbewegungen immer wieder in ihre ursprüngliche Form zurückfällt.

2

Der Bubikopf

Der Bubikopf oder auch Garçon Schnitt (aus dem französischen für Junge) ist die Variante des Bob, die in den 1920er Jahren aufkam. Beim Bubikopf gehen die Haare höchstens bis zum Kinn und werden auch schon mal mit Gel, früher mit Pomade, über die Schläfen gezogen. Seit der Erfindung der Dauerwelle im Jahr 1925 gibt es den Bubikopf auch in gewellter Form.

3

Der Pagenschnitt

Die nächste Blütezeit des Bob kam in den 1950/60 als Pagenschnitt auf. Der Pagenschnitt ist benannt nach den Pagen, den mittelalterlichen Bediensteten am englischen Hof. Beim klassischen Pagenkopf reichen die Haare nur bis zum Kiefer. Mittlerweile gibt es unzählige Abwandlungen von Bob, Bubikopf oder Pagenschnitt. Ob kurz oder lang, glatt, gewellt oder lockig, symmetrisch oder asymmetrisch. Heutzutage ist bei den Haartrends für kurze Haare der Fantasie keine Grenze mehr gesetzt.

4

Igelschnitt/Meckifrisur

Die Igelschnitte oder auch Meckifrisuren, sind nach einem Comicigel der Zeitschrift Hörzu aus den 1950er Jahren benannt. Bei Männern sind diese kurzen Frisurentrends nicht sehr ungewöhnlich. Bei Frauen dürften diese extrem kurzen Frisuren anfangs allerdings sehr gewöhnungsbedürftig gewesen sein und bei so mancher Frau war diese Frisur früher ganz bestimmt mit einer kleinen Kampfansage gleichzusetzen. Auch die Igelfrisur ist Heute nichts wirklich Außergewöhnliches mehr und so manch einem steht sie auch richtig gut.

5

Die Bürste

Die Bürste oder der Bürstenschnitt wurde anfangs hauptsächlich von Soldaten getragen. Bei dieser Frisur stehen auch die Haupthaare hoch und die Nackenhaare sind oft ganz kurz rasiert. Während beim Igelschnitt die Haare schon mal mit Gel etwas zerzaust werden, wird die Bürste ganz akkurat getragen.

6

Flattop

Der Flattop oder manchmal auch nur Flat genannt, ist auch eine (fast) ausschließlich von Männern getragene Frisur, die mehr oder weniger durch die Soldaten bekannt wurde. Bei dieser Frisur sind die seitlichen Haare und die Nackenhaare ganz kurz bis wegrasiert. Manchmal wird auch ein Muster mit eingearbeitet. Die übrigen Haare werden dann auch als Bürste, etwas zerzaust oder lockig getragen. Auch die Länge der verbleibenden Haare variiert von Frisur zu Frisur.

7

Emofrisuren

Die Emofrisur ist benannt nach den Frisuren aus der sehr gefühlsbetonten Emoszene oder auch Emokultur. Es gibt sehr viele Varianten dieser Frisuren. Sie richtet sich auch nicht nach einer bestimmten Haarlänge. Die Kurzhaarfrisuren des Emo-Stils zeichnen sich oft durch einen lang gelassenen Pony aus, der seitlich sehr tief ins Gesicht gezogen wird.

8

Die Tolle

Das Wort „Tolle“ wird oft noch mit den Frisuren der 1950er in Verbindung gebracht, insbesondere natürlich mit der von Elvis Presley. Aber es gibt mittlerweile sehr viele Kurzhaarfrisuren – auch bei Frauen – bei denen der Pony lang gelassen und als Tolle nach hinten gekämmt wird. Mitunter wird die Tolle dabei sogar sehr hoch frisiert.

9

Cornrows

Cornrows oder Cornrolls werden sehr eng an der Kopfhaut entlang geflochten. Entweder in parallel liegenden Streifen oder auch als Muster. Diese Frisur hat ihren Ursprung in Afrika und wird heute oft – von Männern und Frauen – in der HipHop Szene getragen.

10

Minipli und Vokuhila

Nicht alle Haartrends für kurze Haare haben ihre Zeit überlebt und finden immer wieder ein Revival.
Der Minipli beispielsweise kam in den 1970/80ern auf und wird auch immer noch fast ausschließlich mit dieser Zeit in Verbindung gebracht. Es handelt sich dabei um eine kurze Dauerwelle, mit ganz kleinen Locken, die, und das ist wohl das Schlimmste an dieser Frisur, von Männern getragen wurde. Bestes Beispiel: Rudi Völler. Auch der Vokuhila ist einer der Frisurentrends der 1980ern, die heute keiner mehr Schuld gewesen sein will. Vokuhila steht für Vorne kurz hinten lang und war eine Variante des Igels, Bürstenschnitts oder auch des Minipli, bei der die Haare im Nacken lang gelassen wurden.

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