Kreuzzug in Jeans: Zurück in die Vergangenheit und ein bisschen weiter

Dass Dolf in seinem bunten Sportoutfit im Mittelalter auffällt wie ein bunter Hund, bleibt auch ein paar kleinen Ganoven nicht verborgen. Als sie Dolf an die Wäsche wollen, zückt die junge Jenne (Stephanie Leonidas) beherzt ihre Zwille, bringt die Gauner mit gezielten Schüssen zur Strecke und rettet ihm damit das Leben. Jenne gehört zu den Kinderkreuzzüglern und will Dolf überreden, sich ihr und den Kindern anzuschließen. Nicolas (Robert Timmins), der Anführer des Kreuzzuges, will die Kinder nach Jerusalem führen. Doch Dolf ist zwiegespalten, er weiß, dass er nur vom selben Ort aus zurück in die Zukunft in sein altes Leben reisen kann. Als ein Gewitter ihm vorerst einen Strich durch seine Rückfahrpläne macht, schießt er sich doch den Kindern des Kreuzzuges an…

Anlehnung an „Zurück in die Zukunft“

Nur auf den ersten Blick erinnert die Zeitsprung-Story „Kreuzzug in Jeans“ an den 80-er Jahre Kinohit „Zurück in die Zukunft“ (1985). Beide Filme sind als „Coming of Age“-Geschichte angelegt. Allerdings geht diese Zeitreise über eine wesentlich längere Zeitspanne zurück. Und hier sollte es eigentlich historisch werden, nur wer tatsächlich eine historische Jugendbuchverfilmung nach dem gleichnamigen niederländischen und mehrfach preisgekrönten Bestseller von Thea Beckman erwartet, der wird enttäuscht. Was nicht heißen soll, dass Regisseur Ben Sombogaart schlechte Arbeit geleistet hätte. Die Jungschauspieler Joe Flynn und Stephanie Leonidas spielen solide und die Verpflichtung gestandener Darsteller wie Emily Watson („Breaking The Waves“, 1996), Benno Fürmann und Udo Kier, lässt einiges von der Produktion erwarten. Weil die Rollen der internationalen Stars – vermutlich, um das Budget nicht zu sprengen – jedoch eher klein sind, fallen sie nicht weiter ins Gewicht, sondern werten den Film lediglich etwas auf.

Kein „Harry-Potter-Niveau“

Trotzdem: Sombogaart weiß zu inszenieren: Überaus charmant gelingt zum Beispiel die Reaktion eines Bäckers aus dem Mittelalter auf einen MP3-Player. Nicht nur im Technikbereich, sondern auch in den unterschiedlichen Denkweisen des von der Aufklärung geprägten Dolf und den gottesfürchtigen Kindern aus dem 13. Jahrhundert gelingt die Inszenierung. Gegen Kassenknüller wie die „Harry-Potter“-Reihe kommt „Kreuzzug in Jeans“ allerdings nicht an. In diesen Film werden sicher nicht so viele „große“ Kinder über 18 Jahren stürmen wie in die J.K.-Rowling-Verfilmungen. Aber wer das Buch von Thea Beckmann gelesen hat und mag oder wer gerne mal mit seinem halbwüchsigen Teenie-Sohn oder -Tochter einen netten Kino-Nachmittag verbringen will, für den sind 7,50 Euro an der Kinokasse sicher gut nvestiert.

3 Meinungen

  1. Hört sich ja ganz gut an. Aber meist leben solche Verfilmungen ja von reichlich Spezialeffekten, was die Deutschen aus finanziellen Gründen natürlcih nicht leisten können. Aber mal schauen.

  2. Also die spezialeffekte waren in diesem Teil einfach hammer… ich bin auch einer der oft nach fehlern sucht aber keine findet… naja der war aber gut

  3. Naja, nicht unbedingt mein Geschmack. Es gibt definitiv bessere Filme…An zurück in die Zukunft kommt der hier auf jeden Fall nicht ran!

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