Kinderbücher über Tierkinder

Bei atlantis (orell füssli Verlag AG) sind zwei neue Bilderbücher erschienen, die beide die tierische Kinderstube zum Thema haben. Da geht es einmal um eine kleine Ziege, die anders ist als die anderen kleinen Ziege: sie kann nämlich fliegen und macht es auch für Ihr Leben gern. Dass sie anders ist, finden die anderen Ziegen zunächst mal doof und wollen nicht mehr mit ihr spielen. Die kleine Ziege unterdrückt ihren Wunsch, passt sich an, aber glücklich ist sie nicht. Bis sie eines Nachts die Chance ihres Lebens bekommt. Anders zu sein als andere bedeutet alles andere als schlechter zu sein als sie. Und nicht jeder, der über eine besondere Begabung verfügt, ist gleichzusetzen mit einem Angeber – ein schönes Motto für ein Kinderbuch, das über eine Menge Witz verfügt.

In ‚Das Zebra ist das Zebra‘ zerbricht sich ein kleines Zebra den Kopf, ob es nun schwarz ist und weiße Streifen hat oder ob es vielleicht doch weiß ist mit schwarzen Streifen. Seine Sinnfindung führt es durch alle Mustermöglichkeiten dieser Welt, doch es dauert eine Weile bis es herausfindet, wer es ist und wohin es gehört. Die Gedankenreisen des kleinen Zebras sind für Kinder im Kindergartenalter von der Bildgeschichte her ein bisschen erschreckend, sie hat etwas sehr albtraumhaftes. Was ein bisschen schade ist, denn die Idee des Buches ist sehr schön.

Heidemarie Brosche/Anna Anastasova: „Die Fliege-Ziege“, erschienen im Februar 2010, Preis rund 14 Euro.

Max Huwyler/Jürg Obrist: „Das Zebra ist das Zebra“, erschienen im Februar 2010, Preis rund 14 Euro.