Auch in Deutschland finden die Methoden immer mehr Anklang. RTL zum Beispiel zeigt heute Abend um 23:30 Uhr den Doku-Film „Operation: Intimbereich – Der Schnitt im Schritt“. Allein bei dem Titel wusste ich nicht ob ich lachen oder schockiert sein sollte. In der Sendung lässt sich eine Frau vor laufender Kamera die Schamlippen verkleinern.
Venushügel, Schamlippen und Klitoris – alles lässt sich modellieren
Durch ein Gespräch mit einem Freund kam ich erst darauf, dass es nicht nur lahme Frauenwitzelein über „das beste Stück des Mannes“ gibt sondern auch die Herren allen möglichen Form und Farbvarianten ausgesetzt werden. Das geht sogar so weit, dass Männer der Spaß an der oralen Befriedigung der Partnerin komplett vergeht.
Intimchirurgie zur Unterstützung der Ästhetik
Ich unterscheide die OPs für mich in zwei unterschiedliche Motivationen. Zum einen gibt es Möglichkeiten wie Schamlippen- und Klitorisverkleinerungen. Von sogenannten Vaginalliftings hatte ich auch schon vorher in Deutschland gehört. Bei diesen Eingriffen kommt es immer auf die Ausprägung an, aber ich denke sie können einen hohen psychologischen Effekt haben und somit das Wohlfühlen und Selbstvertrauen der Frau steigen. Wenn sie so ihr Sexualleben wieder genießen kann, ist das ein toller Effekt. Andersrum besteht aber immer die Frage wie weit diese Schönheitsideale gehen.
Erhöhung der Schönheitsideale
Heutzutage wird oftmals über einen generellen Druck im Bezug auf das Äußere gesprochen. Für viele junge Menschen ist bereits auch schon der Anspruch auf Intimrasur völlig normal. Werden nun auch noch weitere Anforderungen an den menschlichen Körper gestellt, der bei jedem Menschen so unterschiedlich sein kann, wird das Ausmaß allmählich kritisch. Fettabsaugung am Venushügel ist meines Erachtens kein Eingriff, der nötig ist.
Intimchirurgie zur Luststeigerung
Es gibt neben ästhetischen Veränderungen auch Eingriffe, die das Sexualleben auf physische statt psychische Weise aufwerten. Beispiele hierfür sind die Vaginalverengung oder die G-Punkt-Intensivierung. Bei letzterem wird Eigenfett in den Bereich, in dem der G-Punkt vermutet wird gespritzt. Dadurch soll die Erregbarkeit der Frau gesteigert werden. Diesen OPs stehe ich eher zwiespältig gegenüber, da ich aber auch nicht Einschätzen kann wie intensiv diese Veränderungen spürbar sein können.
Auf den ersten Blick scheint es eher so, als ob ein Geschäft mit den Bedürfnissen der Frau gemacht wird und zu hohe Versprechungen gemacht werden. Andererseits wirkt es auch ein wenig absurd so viele Operationen anzubieten, die den Körper doch eher wieder in den kindlichen Status zurück bringen. So ist auch eine Jungfernhäutchenrekonstruktion möglich. Ungeachtet dieser rettenden Möglichkeit für Frauen aus dem arabischen Raum, wirkt diese OP fast absurd
Fazit
Wie bei allen Schönheitsoperationen würde ich meine Meinung nicht verallgemeinern. Wie sinnvoll eine OP für die einzelne ist, ist von Fall zu Fall unterschiedlich und ich finde es bemerkenswert wie weit die Chirurgie gekommen ist und welchen professionellen Auftritt derartige Kliniken vorweisen können. Im Internet traf ich auf Sensualmedics, die ihre Eingriffe für ihre Patienten sogar mit Videos erklären.
Dennoch missfällt mir der Trend und die steigende Häufigkeit dieser OPs, da sie einhergeht mit einem stetig wachsenden Schönheitsideal, das ungeahnte und ungesunde Ausmaße annimmt. Gerade bei einer so sensiblen Thematik wie dem Intimbereich sollte niemand durch falsche Illusionen von Redtube und Co. sich für sich schämen müssen. Denn im Idealfall hat man Sex ja immer noch mit jemandem, den man liebt und das, weil er genau so ist wie er ist.
Werbung
Mir geht das ganze Thema mit den Schönheits-OPs auch mitterweile zu weit. Lebe in den USA und manche Leute machen OP’s dort echt zu ihrem Hobby. Auf die Sinnhaftigkeit solcher Eingriffe kommt es gar nicht an- nur ums Geld ausgeben und Geld verdienen. Traurig aber wahr!