Ich bin Legion: Comic von Cross Cult

In Rumänien ist der SS-Offizier Rudolf Heyzig für das Geheimprojekt „Legion“ verantwortliche, welche sich auf die übernatürlichen Fähigkeiten eines kleinen Mädchens konzentriert. Bekommt ein Lebewesen, Mensch oder Tier, das Blut der Kleinen verabreicht, so erlangt sie die Kontrolle über dessen Körper. Hat das Kind erstmal die Kontrolle, so kann es das Opfer weit über die übliche körperliche Belastungsgrenze hinaus in Anspruch nehmen. Das Ziel der Nazis ist klar: Den Ursprung dieser Fähigkeit herausfinden und vervielfältigen um somit eine Armee von „ferngesteuerten“ Soldaten zu erhalten.

Victor Thorpe ist ein einflussreicher Mann mit Verbindungen in die höchsten Kreise der britischen Führungsschicht. Nach seinem plötzlichen und mysteriösen Tod, wird Stanley Pilgrim vom Secret Servie mit dem Fall beauftragt und findet schnell heraus, dass mehr als ein üblicher Mord dahinter stecken muss.

Eine Gruppe Widerstandskämpfern wird von den Deutschen aufgespürt und nur einer entkommt. Dieser wird von einem Einheimischen versteckt, um sich auf eine neue Mission vorzubereiten.

Ich bin Legion: 3 Erzählstränge

„Ich bin Legion“ beginnt mit drei parallelen Erzählsträngen, welche im Laufe des Bandes immer mehr zusammenspielen und zum Schluss ineinander aufgehen. Autor Fabien Nury hat es verstanden, übernatürliche Phänomene mit politischen Intrigen zu kombinieren und das Ganze in einen geschichtlichen Rahmen zu packen. Die Spannung baut sich zwar langsam aber stetig auf, um am Schluss einen richtig an die Seiten zu fesseln. Die konventionelle Erzählweise im Comic gewinnt durch durch den Wechsel der Perspektive und der Schauplätze an Komplexität und ist alles andere als eintönig.

Die Zeichnungen stammen vom zweifachen Eisner-Award-Gewinner John Cassaday, der ja inzwischen nicht mehr aus der Comic-Szene wegzudenken ist. Der Cassady angewandte hyperrealistische Stil und die Kolorierung, vorwiegend mit gedeckten Tönen, von Laura Dupuy verpassen „Ich bin Legion“ eine ganz besondere Atmosphäre. Besonders fallen die Gesichter der Protagonisten auf, welche am Anfang kaum Details über den Charakter verraten. Erst viel später nehmen die Gesichter Konnturen an und erlauben einen Einblick auf die Psyche der der Charaktere.

Die Story und die Darstellung passen in diesem Band perfekt zusammen und schaffen ein tolles Leseerlebnis. Sicherlich ist das Szenario im im Zweiten Weltkrieg und die Nazi-Experimente nicht jedermanns Sache, was letzendlich aber jeder für sich selbst entscheiden muss.

Meine Lieblingstelle ist, als Ana nach der Projektdemonstration auf Seite 56 den Raum betritt: Leichtfüssig und mit kindlichem Charme betritt Sie den Raum. Auf die Frage wer sie sei, antwortete Ana durch mehrere Personen „Ich bin Legion“. Im nächsten Panel verstreut die Zeichnung und Kolorierung der Kleinen eine extrem düstere und bedrohliche Stimmung – wirklich ganz toll gemacht.

„Ich bin Legion“ von Fabien Nury und John Cassaday als gebundene Ausgabe bei Cross Cult erschienen. Preis: 26,00 Euro. ISBN 978-3-936480-66-5

Weiterführende Links

Wie immer gibt es eine Leseprobe auf der Seite des Verlages.

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