Huacho – ein Tag im Leben: chilenisches Drama

Von vier Familienmitgliedern berichtet der Regisseur Alejandro Fernández Almendras in seinem Kinodebüt. Vier Personen, die auf ihre Weise versuchen mit der Globalisierung schrittzuhalten.

Da ist der Großvater Cornelio, der auf dem Feld schwere Arbeit verrichtet, ehe er sich seinen kleinen Luxus eines Feierabendbiers gönnt. Seine ebenfalls gut 70-jährige Frau Clemira versucht indes selbstgemachten Käse an der Landstrtaße zu verkaufen. Die Tochter Alejandra kocht und säubert bei einem Landbesitzer. Die Bitte nach einer Gehaltserhöhung wird ausgeschlagen, so dass sie ihr neues Kleid verkaufen muss, um die Stromrechnung zu bezahlen – am Morgen wurde die Elektrizität abgestellt. Zuletzt bleibt der Enkel Manuel, der, um die Anerkennung seiner reicheren Mitschüler zu erlangen, in den Pausen Videospiele trainiert.

Huacho – ein Tag im Leben“: Hintersinn und Tiefgrund

Feinfühlig, unaufgeregt und gleichermaßen bedrückend schildert Almendras das Alltagsleben dieser chilenischen Familie. Der Film lebt zu keiner Zeit von Spannung, Entertainment oder Action – seine Dramatik gewinnt er durch die Bilder und die beklemmende Atmosphäre in einer Familie, die zu den Verlierern der eng vernetzten und sich beschleunigenden Welt gehört. „Haucho“ bedeutet in etwa ein Stück, das auf der Strecke geblieben ist, das zurückgelassen wurde, das nicht mehr dazugehört. Ein treffenderer Titel ließe sich angesichts dieser meisterlich inszenierten Geschichte nicht finden.

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„Huacho – ein Tag im Leben“: Chile, Lateinamerika, die Welt – die Familie als pars pro toto der Kehrseite der Globalisierung

Die Laiendarsteller sind authentisch, die Szenerie ist glaubwürdig. Die einzelnen Geschichten fügen sich zu einem Ganzen und – soviel sei verraten – es gibt ein kleines Happy End. Bereits 2009 fertiggestellt, kommt der 90-minütige Film nun endlich auch im Frühling dieses Jahres in die deutschen Kinos. Voraussichtlicher Starttermin für „Huacho – ein Tag im Leben“ ist der 19. Mai 2011.

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