Hemiplegie: Wo liegt der Unterschied zur Hemiparese?

Plegie heißt Lähmung, Hemi bedeutet Hälfte. Der wesentliche Unterschied zwischen Hemiplegie und Hemiparese ist einfach. Die Hemiplegie ist eine halbseitige, vollständige Lähmung, die Hemiparese eine abgemilderte. Zwar ist eine Körperhälfte durch den Ausfall der gegenüberliegenden Hirnhälfte gelähmt, jedoch nicht zu 100%.

Unter der Beschädigung der rechten Hirnhälfte leidet das Orientierungsvermögen in Raum und Zeit, bei einer Beschädigung der linken Hirnhälfte kann der Patient das Sprachvermögen sogar komplett verlieren. In beiden Fällen ist die Begleiterscheinung eine halbseitige Körperlähmung. Meist ist die Hemiplegie die Folge eines Schlaganfalls. Aus ihr kann sich im späteren Verlauf eine Spastik entwickeln.

Der Hirnschaden hat nicht nur auf die sensomotorischen Fähigkeiten, sondern auch auf die Psyche und den Alltag immense Auswirkungen. Die Leidenden müssen ihre Lebenssituation komplett auf ihr einschränkendes Leiden abstimmen. Manche Menschen tun sich gerade aufgrund ihres hohen Alters damit am schwersten, andere verlieren die Zuversicht und geraten in Depressionen.

Therapieversuche der Hemiplegie

Die am weitesten verbreitete Therapie ist das Bobath-Konzept, das mehrere Ziele verfolgt:

  • Stärkung und Koordinierung der gelähmten Seite mit der gesunden
  • Abgewöhnung ungünstiger Haltungsmuster
  • erneute Entwicklung eines Körpergefühls
  • Steigerung der Selbständigkeit im Alltag

Auf der Vermeidung und Hemmung bestimmter, abnormer Haltungs- und Bewegungsmuster basiert die Therapie im Wesentlichen. Das Bobath-Konzept umfasst den gesamten Alltag, 24 Stunden an sieben Tagen die Woche. Involviert ist das gesamte Umfeld: Therapeuten und Angehörige des Patienten.

Denn die Haltungsmuster müssen rund um die Uhr kontrolliert und geübt werden. Das Konzept folgt der Annahme, dass Alltagsbewegungen nur im Alltag, an Ort und Stelle, geübt werden können. Beachtet werden muss auch das Auftreten von Neglekten. Je nach Ausprägung der Körperlähmung können die Nerven entweder keine oder kaum Reize weiterleiten oder die Reize können nicht weiterverarbeitet werden. Mit physiotherapeutischen Maßnahmen sollen Bindegewebe und Gelenke gefördert werden.

Bisher gibt es trotz der weiten Verbreitung der Therapie wenige Untersuchungen zu ihrer Wirksamkeit. Inzwischen sind aber Modifikationen der Therapie entwickelt worden, deren Erfolg nachgewiesen worden sein soll.

weiterführende Links:

  • http://50plus.germanblogs.de/archive/2010/08/02/welche-therapie-hilft-gegen-depressionen-im-alter.htm
  • http://www.heilpaed.ch/heilpaedphysio/hemiplegie.htm

 

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