Haflinger: Ehemalige Gebirgspferde aus den Alpen
Ursprünglich wurden die Haflinger als Gebirgspferde eingesetzt. Sie trugen Gepäck und Essensvorräte über die schmalen und steilen Pässe der Alpen. Die kleinen Pferde zeichnen sich durch ihre hervorragende Trittsicherheit aus, die die Menschen schon damals erkannten und zu schätzen wussten. In ihrer Heimat Tirol lernten die Kleinpferde, sich schlechten Wetterverhältnissen und steilen Abhängen anzupassen und schulten so von klein auf ihren Gleichgewichtssinn für die unregelmäßigen und oft sehr steinigen Wege der Alpen.
Das Erscheinungsbild – Rasseporträt
Ein kleiner schmal geschnittener Kopf mit großen Augen, meistens einer weißen Blesse auf der Stirn, kleine Ohren, ein schlanker ausreichend bemuskelter Hals, ein langer kräftiger Rücken der auch Erwachsene problemlos tragen kann, Beine mit starken Gelenken und harten Hufen zeichnen diese Kleinpferde aus. Ihr Stockmaß beträgt zwischen 135 – 150 cm. Haflinger sind immer Füchse mit heller, meist weißer Mähne und Schweif. Die Farbschattierungen reichen von rotbraun bis golden. Mähne und Schweif von flachsfarben bis schneeweiß.
Charaktereigenschaften
Der Haflinger ist als gemütliches und verlässliches Kleinpferd bekannt. Die Pferde sind von ihrem Temperament her meist ruhig und genügsam, daher eigenen sie sich besonders für Reitanfänger, Kinder und Menschen mit Behinderungen. Oft wird diese Rasse als Therapiepferd für blinde oder körperlich behinderte Menschen eingesetzt. Hierbei kommt seine freundliche Art und sein sensibles Wesen zum Vorschein. Durch den kleinen Körperbau und die Vorliebe fürs Fressen sind die Pferde oft leichtfuttrig und müssen genug bewegt werden, damit sie nicht allzu rundlich werden. Bei nicht artgerechter Haltung oder falscher Behandlung kommt oft der Sturkopf der Kleinpferde zum Vorschein. Daher sollten Kinder und Reitanfänger erfahrene Reiter oder Lehrer an ihrer Seite haben, die ihnen beim Umgang mit dem Pferd helfen.
Der sportliche Allrounder – klein aber fein
Besonders beliebt sind die Haflinger im Fahrsport. Durch ihren kleinen aber dennoch kräftigen Körper sind die Kleinpferde an der Kutsche schnell und wendig und trotzdem noch stark genug, um die Kutsche ohne großen Kraftaufwand ziehen zu können. Doch auch im Dressur- und Springsport, wie auf Turnieren sind die kleinen Blonden vertreten und beweisen somit ihre große Vielseitigkeit. Immer beliebter werden die zuverlässigen Kleinpferde auch beim Westernreiten. Sie sind lehrreich und bei einer guten Ausbildung individuell einsetzbar.
Als Freizeitpferd sind die Pferde ebenfalls heiß begehrt, da ihr ruhiger und gutmütiger Charakter für lange Spazierritte einlädt, um den Alltagstress hinter sich zu lassen und die Natur zu genießen.